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Yamaha XS 1100 Forum

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Dieses Thema hat 13 Antworten
und wurde 6.308 mal aufgerufen
 Zubehör - An-, Ein- und Umbau
Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

19.08.2010 02:17
Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Hinweis 2013-06-17

Um Irritationen aufgrund unterschiedlicher Versionen des Dokuments {XS1100_Mod-El-Circ_v.2x__Ke.pdf} zu vermeiden, respektive um nicht immer an mehreren Stellen Aktualisierungen vornehmen zu müssen, wurde es hier im Startbeitrag gelöscht. Die aktuelle Fassung ist als S. 3 innerhalb des in Beitrag #13 angehängten neuen Dokuments {XS1100_Mod.-Elektr.-Schaltung_20130208__Ke.pdf} zu finden.

Anmerkung 2013-06-08

Da sich das Thema 'Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen' weit vom ursprünglich beabsichtigten Schnellschuß mit Hinweisen zur Verbesserung der XS1100-Elektrik entfernt und damit auch keinen aktuellen Bezug hat, wird es aus Elektrik - Zündung - Licht - Instrumente in den vorliegenden Bereich 'Zubehör - An-, Ein- und Umbau' verschoben. Nach durch Befassung mit anderen (Nicht-XS1100-) Projekten bedingter langer Pause habe ich das Projekt wieder aufgegriffen, und hoffe es mit einem nochmals recht umfangreichen Beitrag schrittweise im Laufe von August - September - Oktober 2013 zumindest meinerseits abschließen zu können. Die in diesem Zusammenhang notwendige Befassung mit Fremd-Blinkrelais wird sich unter Berücksichtigung von Relais für LED-Blinker dann in einem in ein eigenes Thema ausgelagerten Bericht niederschlagen. Nach Abschluß des vorliegenden Themas wird diese Anmerkung gelöscht.

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Nachtrag 2012-12-14 + 2013-01-20

Ersatz von Revision 1 der Schaltskizze XS1100_Mod-El-Circ_Ke.pdf v. 2010-08-22 (Einfügung eines Schalters für die Zeituhr) zunächst durch Revision 2 v. 2012-12-14, später durch Revision 2g v. 2013-01-20. Die elektrische Schaltung bleibt unverändert, es wurden nur wenige Verbindungen etwas anders angeordnet, um die Übersichtlichkeit noch weiter zu verbessern, und ein Hinweis hinzugefügt.

Peter

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Einerseits hat YAMAHA die elektrische Anlage der XS1100 nicht unbedingt hinsichtlich übersichtlichen und logischen Aufbaus optimiert, andererseits läßt die Qualität mancher Komponenten zu wünschen übrig. Wie beim Getriebe (Stichwort 2. Gang) läßt sich vermuten, daß für die Mängel vor allem eine überstürzte Fertigstellung ohne ausreichende Entwicklung und ausgiebige Tests verantwortlich ist, denn auch schon 1978 hätte sich vieles anders und besser machen lassen. Im Forum immer wieder angesprochene Themen sind u.a. der erbärmliche Sicherungskasten mit brechenden Haltezungen und ungenügender Kontaktkraft, dunkler werdendes Licht aufgrund von Korrosion allzuvieler im Stromkreis befindlicher Schraub-, Steck- und Schaltkontakte, Defekte von Hauptschalter und Lenkerschaltern, Anbau und Anschluß von Zusatzscheinwerfern.

Ein vollständiger Neuentwurf und -aufbau der elektrischen Anlage würde die meisten anderen Forumsmitglieder vermutlich genauso überfordern wie mich, aber ein gezieltes Angehen der oben genannten Problem- oder Fragepunkte könnte vielleicht doch für manchen im Bereich des Möglichen liegen. Tatsächlich haben hier ja auch schon eine Reihe von XS1100-Fahrern über den Ersatz des originalen 4fach-Sicherungshalters durch ein qualitativ (weitaus) besseres Fremdfabrikat mit mehr Sicherungssteckplätzen berichtet, das zudem für die moderneren Kfz-Flachsicherungen statt der Glas-Rundsicherungen ausgelegt ist, oder auch über den Einbau von Relaisschaltungen für Scheinwerfer zur Verringerung von Stromkreiswiderständen. Leider gibt es aber keine Detailberichte, so daß auch weniger versierte XSler sowas nachbauen könnten, manchmal hat man auch den Eindruck, daß unter Beachtung bestimmter Zusammenhänge und mit geringem Mehraufwand deutliche zusätzliche Verbesserungen erreichbar wären. So schien z.B. verschiedentlich nicht so sehr darauf geachtet zu werden, daß mit Ausnahme von Schaltkontakten auch für die negativen 'Rückleitungen' (= 'Masse') weitgehend gleiche Einflußgrößen gelten wie für die positiven 'Hinleitungen', und daß es sehr nachteilig sein kann, wenn man Zusatzscheinwerfer masseseitig einfach an irgendeine freie Massesteckbuchse des Kabelbaums hängt, ohne sich darum zu kümmern, was da möglicherweise im weiteren Verlauf der (schwarz isolierten) Masseleitung bis zur Erreichung eines 'echten' Massepunkts am Rahmen oder am Batterie-Minuspol schon draufhängt.

Wie schon bei anderen Gelegenheiten will ich mal wieder mit einem Bericht über einige an der elektrischen Anlage meiner eigenen XS1100 (2H9) durchgeführte Umbauten und geplante weitere Modifikationen nerven. Das ist nicht als Aufforderung zu verstehen, daß sich jetzt alle Forumsmitglieder mit derartigen Modifikationen befassen sollten, auch muß man natürlich nicht zwingend meine Lösungen im Detail kopieren, aber vielleicht enthalten folgende Angaben und die angehängte Schaltungsskizze doch die eine oder andere Anregung.

Wie vorher bei der XS500 und der XS750 war auch an der XS1100 der bereits 1978 durchgeführte Umbau von Abblend- und Fernlicht und der Hörner auf Relais-Betätigung obligatorisch. Damit wurde einerseits die Zahl von Kontaktstellen mit entsprechenden Übergangswiderständen in den Hauptstromkreisen stark verringert, andererseits mußten die diversen Lenkerschalter statt der hohen Betriebsströme nun nur noch die niedrigen Ströme zur Ansteuerung der Relaisspulen führen. Insgesamt wurden fünf für 30A ausgelegte Kfz-Kleinrelais (davon zwei als sofort verfügbarer Ersatz bei Defekt) an verschiedenen Stellen unter den Seitendeckeln links und rechts angebaut. Als 'Masse-Verteiler' diente ein unter dem linken Seitendeckel montierter 4mm dicker Messingstreifen mit acht aufgelöteten und verschraubten Flachsteckzungen, der über ein kurzes Kabel von 6mm² an der Rahmen-Masseverschraubung der Batterie angeschlossen war. Weitere Maßnahmen beinhalteten u.a. den Umbau des Hilfsanschlusses ('Klemmengruppe') und die Versorgung der Zeituhr in meiner Eigenbau-Instrumentenkonsole über eine Fein-Sicherung in einem zusätzlichen Schraubsicherungshalter.

Ich weiß nicht mehr genau, wann sich an meiner XS die allseits bekannten Probleme mit dem Sicherungshalter zeigten, aber vermutlich war das bereits im Zuge des beschriebenen Relais-Umbaus - zwei Sicherungs-Haltezungen brachen ab. Ganz offensichtlich waren die Halte- und Kontakt-Klammern durch Abkanten in kaltem Zustand hergestellt worden, wodurch das Messingmaterial an den beiden Abkantstellen an der Basis der Klammern versprödete und schon infolge der geringen Beanspruchung beim Herausnehmen und Einsetzen der Rundsicherungen brechen konnte. Und selbst ohne Bruch war dieser Sicherungshalter eher eine Attrappe, als ein funktionsfähiges Bauteil (was bis heute gilt!) - aufgrund der Versprödung konnte nur eine ungenügende Kontaktkraft aufgebaut werden, woraus hohe Übergangswiderstände und schlimmstenfalls Verbrennungen und Verschmorungen resultierten. Aus einem neu beschafften Original-Sicherungshalter wurden erst mal die Halteklammern ausgebaut und die Bruchgefahr durch das Einziehen von Lötzinn-Hohlkehlen in die Abkantecken gemindert. Die Anschlußleitungen mußte ich wegen des Relais-Umbaus und Verwendung einer erweiterten Mehrfachsteckverbindung sowieso erneuern. Nach Zusammenbau und Bestückung mit Sicherungen wurden dünne Kupferdrähtchen über die jeweils linken und rechten Kontaktzungen der Klammern geschlungen und verdrillt, womit eine ausreichende Kontaktkraft gesichert war.

Diese Umbauten funktionieren bis heute anstandslos - es mußte nie ein Relais ausgewechselt werden, und es gab keine gebrochenen Sicherungsklammern mehr. Trotzdem habe ich seit einiger Zeit die vage Absicht einer Erneuerung - ganz abgesehen davon, daß die Relais mit ihren korrodierten Gehäusen mittlerweile höchst unansehnlich wirken, möchte ich sie gern an einer Stelle zusammenfassen. Die Anzahl der Kontakte im Zuge der Hauptstromkreise soll konsequent weiter auf das unbedingt notwendige Minimum reduziert werden, und ein Sicherungshalter mit mehr als vier Steckplätzen soll eine (beschränkte) Entzerrung und damit bessere Übersichtlichkeit der Stromkreise ermöglichen, außerdem sollen die Ströme der 'Großverbraucher' nicht mehr über den Hauptschalter fließen. Nahezu sämtliches Material (Relais mit Anschlußsockeln, respektive -steckern, zwei 8fach-Sicherungshalter - einer als Ersatz/Reserve, Leitungen u.a.) liegt seit drei Jahren wartend im Schrank, ebensolange liegt dort auch eine Handschaltskizze als Basis für den Umbau. Ob es kommenden Winter endlich zur Durchführung der Arbeiten reicht, ist unsicher, da die betreffenden Themen aber kürzlich im Forum wieder mal zur Sprache kamen (s. Bosch Sicherungshalter und Stromkreisbelastung, Sicherungsauslegung), will ich die 'Planung' schon mal hier vorstellen - wie schon weiter oben gesagt, vielleicht nützt es ja dem einen oder anderen. Dazu wurde die erwähnte (nach wie vor Hand-) Schaltungsskizze etwas sauberer und übersichtlicher neu erstellt und als Dokument [XS1100_Mod-El-Circ_v.2f_Ke.pdf] angehängt. Gleich hier auch nochmal ein Link zu dem von CONRAD beschafften 8fach-Sicherungshalter (http://www.conrad.de/ce/de/product/85217...earchDetail=005), den auch Jürgen in seinem Umbau verwendet hat.

Für den beabsichtigten (Zweit-) Umbau liegt natürlich noch nicht jede Einzelheit fest, zudem wäre es zuviel Aufwand (und wenig sinnvoll) auch die hinterletzte Kleinigkeit in der Schaltskizze zu vermerken - die ziemlich umfangreiche Bestückung meiner (1978/79 angefertigten) lenkerfesten Zusatz-Instrumentenkonsole ist nur rudimentär dargestellt. Die Skizze sollte meiner Einbildung nach aber ausreichend detailliert sein, um alle wesentlichen Angaben zu entnehmen. Vielleicht beantworten die folgenden Anmerkungen einige trotzdem entstehende Fragen.

# Da der Sicherungshalter hinten offen ist, wird er zur Vermeidung von Kurzschlüssen bei sich eventuell durchdrückenden Halte-/Kontaktklammern unter Zwischenlage eines 1mm dicken Hartpapierstreifens auf ein Alu-Flachprofil von 3mm oder 4mm Dicke und passender Breite gesetzt und zusammen mit diesem unter dem rechten Seitendeckel im Bereich des alten Sicherungshalters an die Stahlträgerplatte geschraubt. Außerdem ist vorgesehen, die oberen Spalte (wo die Anschluß-Flachstecker durchkommen) und die Montagefuge zur Hartpapierunterlage mit Dirko gegen das Eindringen von Nässe abzudichten - die unteren Spalte bleiben offen.

# Reservesicherungen können im oder am 8fach-Sicherungshalter leider nicht untergebracht werden - zumindest nicht, wenn man (fast) alle Steckplätze auch für Anschlüsse nutzt. Als Vorratsbehälter für Reservesicherungen bietet sich jedoch z.B. ein 6fach-Sicherungshalter an, den man möglichst an einer ohne Werkzeug erreichbaren Stelle befestigt, günstigstenfalls unter einem der beiden Seitendeckel.

# Der in der Skizze mit 'E' markierte 8cm bis 10cm lange Masse-Hauptverteiler soll in senkrechter Anordnung in der Nähe des Sicherungshalters montiert werden - falls die Platzverhältnisse es erlauben, wird er direkt mit dessen (Alu-) 'Grundplatte' verschraubt. Er wird mehrere Schraubklemmen zum Masseanschluß von Verbrauchern oder von nachgeschalteten 'Kleinverteilern' mittels geschlossener Kabelschuhe bieten, sowie einige Flachsteckzungen für Testzwecke und zwei Bananenbuchsen als masseseitige Meßanschlüsse.

# Die fünf Relais (einschließlich eines Ersatzes für eventuelle spätere Erweiterungen und eines Ersatzes zum Austausch bei Defekt) werden in ein stabiles wetterfestes, jedoch belüftetes Kunststoffgehäuse eingebaut und dieses unterhalb der Sitzbank-Heckabdeckung über der TCI-Box montiert.

# Die vorläufigen Sicherungswerte (korrekt 'Bemessungsstrom') der Kreise 'HiLoad' - 15A, 'Control' (ursprünglich 'Head') - 10A und 'Signal' - 10A werden erst nach Messung der jeweiligen maximalen Belastung endgültig festgelegt.

# Wie sofort auffällt, scheinen manche der in der Skizze angegebenen Leiterquerschnitte überdimensioniert, was zum einen im Sicherheitszuschlag wegen der erheblich größeren Längen in 'meiner' Anordnung, zum anderen in der höheren Robustheit der dickeren Leitungen begründet ist. Das wird noch einmal überlegt, ggf. ergibt sich daraus fallweise eine Reduzierung einiger Leiterquerschnitte. Der negative Einfluß korrodierter, loser oder schadhafter Kontakte z.B. in der Leitung zur Scheinwerferlampe ist mit dem daraus resultierenden Spannungsabfall sehr viel größer als der einer Reduzierung des Querschnitts von 2.5mm² auf 1.5mm² - deshalb ist in Hauptstromkreisen eine möglichst geringe Zahl von Kontakten in möglichst gutem Zustand ja auch so wichtig. Für die Relais-Erregerstromkreise genügt ein Querschnitt der Anschlußleitungen von 1mm² - d.h. elektrisch bedingt dürfte hier der Querschnitt noch erheblich geringer sein, aus mechanischen Gründen würde ich jedoch den genannten Wert nicht unterschreiten.

Gruß, Peter

Michael TÜ Offline



Beiträge: 207

19.08.2010 07:54
#2 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Guten Morgen Peter,

ich kann es mir nicht verkneifen, zu schreiben, dass ich heftig grinsen musste, als ich Deinen Artikel gelesen habe - vor allem, als ich gesehen habe, um wieviel Uhr Du den geschrieben hast :-))))

Aber Du weißt schon, dass das keine Kritik ist - sind wie immer gute Infos von Dir.

Du fährst nicht mehr nach Skandinavien? Schon mal überlegt, das mit nem modernen Motorrad zu machen? Mach ich seit diesem Jahr - schreibe noch drüber.

Grüße

Michael

xs-martin Offline

Administrator


Beiträge: 2.494

19.08.2010 11:09
#3 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Hallo Peter,

das ist ein sehr guter Ansatz, den Du da fährst. Ich bin auch der Meinung, dass einiges über Relaise geschaltet gehört. Ferner gehört der originale Sicherungskasten sofort ersetzt, wo er noch seinen Dienst tut.

Zu ergänzen sei: Strom fließt von Minus nach Plus, was aber der Sache keinen Abbruch tut. Masseanschlüsse würde ich so kurz wie möglich halten. Also lieber "vor Ort" auf Masse leiten als per Kabel zurück zum Sicherungskasten bzw Seitendeckel. Viele Schalter schalten ja auch gegen Masse. Beim Auto zB schaltet der Türkontakt gegen Masse - direkt aufs Blech, sodass er mit einem Kabel auskommt, nämlich der Zuleitung. Und eine blanke Schraube findet man am Moppett fast überall.

Und ganz wichtig: gutes Material verwenden. Diese sch... Quetschverbinder mit den roten, blauen und gelben Hülsen. Ein Graus. Dazu die billige Blechzange, die im Set mitgeliefert wird. Dann lieber mal 30 Euro mehr in die Hand nehmen. Denn die Arbeit will ich mir möglichst nur einmal machen. Wer will - und nach Bayern kommt - kann das ganze gerne bei mir machen: auf einer Hebebühne und mit dem passenden Werkzeug. Und sogar für o. g. Quetschverbinder gibt es gute Zangen, die nahezu unlösbare Verbindungen herstellen. Habe ich auch eine zu Hause, bevor ich auf die Krimpstecker umgesstiegen bin (siehe meinen Artikel hierzu).

Grundsätzlich ist die Elektrik ganz ok, wenn auch verbesserungswürdig. Und dass nach 30 Jahren (und evtl. diversen Bastelarbeiten) mal was hin ist, liegt in der Natur der Sache. Dennoch hätte man es auch 1978 schon besser machen können. Übrigens hat mir Horst einen verkapselten Sicherungshalter gezeigt. Mit dem, so schätze ich, kannste auf 30 Meter tauchen, ohne dass Wasser rein kommt.

Martin

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Zitat
... Krimpstecker umgesstiegen bin (siehe meinen Artikel hierzu)



s. Gibt es die Stecker vom Kabelbaum noch neu ?

Komisch - die Suchfunktion findet weder 'krimp' noch 'crimp'.

Peter

xs-martin Offline

Administrator


Beiträge: 2.494

19.08.2010 11:13
#4 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

@ Peter: Du hast eine Uhr fest verdrahtet in Deinem Schaltplan. Geht das? Will sagen: wie lange dauert es, bis dass die Uhr die Batterie so ausgesaugt hat, dass starten nicht mehr geht? Ich habe mal gehört, dass das ein Problem sein sollte; vor allem, wenn man nicht regelmäßig fährt (und so die Batterie wieder lädt). Danke

Gruß,
Martin

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

19.08.2010 12:22
#5 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Hallo Michael,

warum mußtest Du heftig grinsen? Hast Du da irgendwo eine (definitiv nicht beabsichtigte!) Spitze gegen dich herausgelesen? Bitte kläre mich auf. Und 02:00 morgens ist doch eine ganz normale Uhrzeit?

Gruß, Peter

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

19.08.2010 13:35
#6 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Hallo Martin,

ich bin immer wieder leicht verblüfft, wenn aus meinen Beiträgen Dinge herausgelesen werden, die ich weder gemeint noch gesagt habe. Einige Anmerkungen:

# Die meinem Beitrag angehängte Schaltskizze wurde gewissermaßen für 'Veröffentlichungszwecke' zwar wie angegeben "etwas sauberer und übersichtlicher" nochmal neu erstellt, sie ist aber nach wie vor eine Unterlage für mich, die hier als Beispiel oder Anregung zur Verfügung gestellt ist.

# Die Pfeile in der Schaltskizze bezeichnen keine Stromflußrichtung, sondern Sicherungszu- und -abgänge. Sie würden also unabhängig von der Polaritäts-Massezuordnung (+ auf Masse gabs früher mal bei englischen Motorrädern, glaube ich mich zu erinnern) und auch bei einer Wechselspannungsanlage (ginge so mit der Batterie natürlich nicht) immer genauso aussehen.

# Die gezeigten Masse-Anschlußverteiler dienen der Bereitstellung niederohmiger Anschlüsse 'vor Ort' möglichst nahe bei anzuschließenden Komponenten. Zum Warum habe ich im Beitrag einiges gesagt, auch habe ich mich in früheren Beiträgen schon öfter dazu geäußert. Hintereinanderschaltungen in der Schaltskizze entsprechen nicht immer zu 100% der realen Ausführung, manchmal wurde das aus Gründen besserer Übersichtlichkeit so dargestellt.

Mit der Uhr hast Du grundsätzlich völlig recht. Nur ist der 'Verbrauch' der (Analog-) Uhr extrem gering, eine 0.5A-Sicherung steckt da nur drin, weil es als Flachsicherung keinen kleineren Wert gibt (oder ich kein Angebot dazu gefunden habe) - in der momentan noch bestehenden Schaltung ist eine sehr viel kleinere 'Radio'-Rundsicherung eingesetzt. Ein Stehenlassen der Maschine von zwei Monaten ist überhaupt kein Problem. Kritisch kann es werden, wenn man eine mit einer Gel-Batterie bestückte XS ohne Nachladung über 'Winter' (also ggf. drei bis vier Monate) stehen läßt - im Gegensatz zu einer konservativen Blei-Flüssigsäure-Batterie könnte die Gel-Batterie unrettbar tot sein. Eine 'Abschaltung' der Uhr durch Ziehen der Sicherung bei geplanter längerer Standzeit sollte kein Problem darstellen, wers professioneller haben möchte, kann sich einen Schalter einbauen, eine weitere Option (und meiner Meinung nach ein viel zu hoher Aufwand) wäre ein Miniatur-Relais, das die Uhr bei Unterschreitung einer bestimmten Batteriespannung vom Bordnetz trennt. Verbrauchsmäßig optimal wäre eine Bordnetz-unabhängige Uhr mit Digitalanzeige und eigener (Zweijahres-) Knopf- oder Rundzelle - Digitalanzeigen muß man jedoch 'ablesen', während man Analoganzeigen mit einem Kopfnicken und kurzen Blick 'erfassen' kann. Uff, das waren viele Worte für eine kleine Uhr.

Übrigens, meine Quetsch-/Preßzangen dürften insgesamt mit deutlich über EUR 200.- zu Buche schlagen.

Bitte aus diesen Anmerkungen jetzt nicht wieder eine Art Beschwerde, Retourkutsche oder 'Rückkritik' rauslesen! Unterschiedliche Meinungen, Erfahrungen und Diskussionen können zu Verbesserungen beitragen!

Gruß, Peter

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Nachtrag 1, 2010-08-22 / 2010-09-29

Aufgrund Martins berechtigter Bedenken wurde zur Vermeidung von Irritationen in der Schaltungsskizze ein (in der aktuellen Konfiguration an meiner XS nicht vorhandener) Uhr-Ausschalter eingefügt - bei Langzeitstillstand der XS ohne Batterienachladung läßt sich damit einfachst eine Schädigung der Batterie durch Tiefentladung vermeiden. Etwas unprofessioneller gehts natürlich auch mit Ziehen der Uhr-Sicherung. Eine mögliche (recht aufwendige) spannungsgesteuerte automatische Uhrabschaltung wurde bereits w.o. erwähnt (***). Was den Begriff 'Langzeit' betrifft - eineinhalb bis zwei Monate waren an meiner XS angesichts des sehr geringen Verbrauchs der Uhr bislang kein Problem, wer ganz sicher gehen will, kann die Grenze auch bei einem Monat setzen.


Nachtrag 2, 2011-04-02


***) hierzu vgl.a. Auszug aus Griffheizung I-Mot:

Zitat
Ein recht interessanter Hinweis ist der von Thomas genannten BUELL-Seite http://www.buellmotorcycles.de/coolride-...lsl-lenker.html mit der ausführlichen und reich bebilderten Einbaubeschreibung der Heizpatronen zu entnehmen. Die BUELL XB12sx besitzt eine Spannungsüberwachung des Aux-Anschlusses - an dem man sinnvollerweise auch bei der XS1100 Heizpatronen, Heizgriffe oder geheizte Handschuhe anschließen würde (Aux = auxiliaries = Zusatz- oder Hilfseinrichtungen oder -komponenten), schaltet diesen bei Unterschreitung einer bestimmten Bordnetzspannung ab, und verhindert so bei vergessenem Ausschalten der Heizung oder anderer Komponenten das Leersaugen der Batterie. Weniger schön ist die Führung des Aux-Anschlusses über den Hauptschalter - statt dessen sollte er unabhängig über einen separaten schlüsselbetätigten Schalter ein- und ausgeschaltet werden können. Vielleicht läßt sich diese Spannungsüberwachung an die XS transplantieren - mit zwischen Überwachungseinheit und Schlüsselschalter angeschlossener Borduhr könnte man dann auch diese risikolos über sehr lange Stillstandszeiten eingeschaltet lassen.


Peter

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

19.08.2010 16:32
#7 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Hallo Martin,

Du erwähnst einen gekapselten Sicherungshalter, den dir Horst (Engelhardt?) gezeigt hat. Hört sich interessant an - Maße?, wieviel Steckplätze? Hast Du einen Link, wo man den Halter sehen kann?

Danke und Gruß, Peter

xs-martin Offline

Administrator


Beiträge: 2.494

19.08.2010 18:23
#8 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Hallo Peter,

nein nein, das ist ja vollkommen richtig und gut, was Du schreibst. Ich habe als Halbwissender vielleicht die eine oder andere Ausführung falsch verstanden. Vielleicht ist es gut, dass ich dann anderen Halbwissenden einen Hinweis gegeben habe. Und dass Du Billig-Zangen verwendest kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Viele tun es aber und wundern sich über die Ergebnisse.

Den Sicherungskasten hatte Horst Bott, hier Hecky genannt.

Schöne Grüße
Martin

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

27.07.2011 23:29
#9 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Edit 2012-12-17, 2012-12-22, 2012-12-27

Die Angaben zu dem für die XS1100 ohne massive Umbaumaßnahmen maßlich viel zu großen RIPCA-Sicherungshalters 5026B wurden entfernt, statt dessen werden in blauer Schrift zwei schaltungstechnisch weniger gut ausgestattete, aber kleinere Halter vorgestellt und einige Zusatzhinweise eingefügt. Der 5026B wird dann zusammen mit weiteren Sicherungshalter-Ausführungen von BLUE SEA SYSTEMS / PHILIPPI und NARVA in Grundsätzliches zu Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen behandelt.

Falls nicht ausdrücklich anders vermerkt, nennen folgend angegebene Maße L x B x H (inkl. Deckel oder Abdeckung), Ca.-Preise schließen die MwSt, nicht jedoch die Versandkosten ein.

Nachtrag 2012-12-31

Hinweis zu einem Konstruktionsproblem des Sicherungshalters FB6.

Nachtrag 2013-01-06

Nachbau des Original-XS-Sicherungshalters.

Nachtrag 2013-01-19

9fach-Sicherungshalter SCB-9 bei BURNSTINE'S gefunden.

Peter

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Heute habe ich die beim Verkaufsagenten Oberursel (vgl. Kfz-Sicherungen und Sicherungshalter) als Anschauungsobjekte bestellten Sicherungshalter Art.Nr. 360-D (8fach) und 387-C2 (12fach) erhalten - meinen ursprünglichen Favoriten Art.Nr. 360-C (8fach) besaß ich ja schon von CONRAD. Dabei zeigte sich, daß alle Sicherungshalter im Angebot des 'Verkaufsagenten' von RIPCA NL/GB stammen - vermutlich gilt das auch für den in einem anderen Thread als Bosch Sicherungshalter bezeichneten 6fach-Halter.

Der 8fach-Halter 360-D läuft bei RIPCA unter No. FHA80, der 8fach-Halter 360-C unter No. FHA81. Von der RIPCA-HP runtergeladene Bilder dieser Halter sind hier angehängt. Falls nicht doch ein Halter mit Schraubanschlüssen zum Einsatz kommen sollte, wird auf alle Fälle der FHA80 den FHA81 ersetzen, da bei ersterem die Steckanschlüsse hinsichtlich Platzbedarf und Abdeckbarkeit sehr viel günstiger angeordnet sind. Maße FHA80 / 360-D 116mm x 32mm x 42.5mm, Preis bei Verkaufsagent Oberursel €9.-.

Auf den ersten Blick sieht (bei Beschränkung auf 6 Steckplätze) der auf der Seite des amerikanischen Anbieters POWER WERX entdeckte Sicherungshalter FB6 (FB = Fuse Box) nahezu optimal für die XS1100 aus - recht kompakte Bauweise, max. 30A je Steckplatz, Summenbelastung max. 65A, Schraubanschlüsse (leider mit Zollgewinden) für Ring- oder Gabelkabelschuhe, einseitig vorkonfektionierte Anschlußleitung von ca. 60cm Länge mit einem Querschnitt von 10 AWG (ca. 5.3mm²). Eine Abdeckung der Anschlüsse für einen besseren Witterungsschutz sollte wenig aufwendig sein. Bedauerlicherweise kann man die Anschlüsse auf der Rückseite nicht sehen, aber falls sie gleich wie die vorderen Anschlüsse sind (was ja schließlich nicht ganz unwahrscheinlich ist), ließen sich problemlos zwei separate Sicherungskreise mit je 3 Sicherungen realisieren. Gefunden habe ich diesen Sicherungshalter bislang bei mehreren US-Händlern, leider jedoch noch nicht bei einem europäischen Anbieter. Fabrikats- und Maßangaben fehlen, die Steckplätze haben wegen der Schraubanschlüsse ersichtlich einen größeren Abstand als bei 6fach-Haltern vergleichbarer Bauart mit Steckanschlüssen, aber mit Augen zusammenkneifen und über zwei Daumen hinweg schätze ich mal anderthalbfachen Abstand, was zu Ca.-Maßen 125mm x 40mm x 60mm und einem Befestigungsabstand von ca. 110mm führen würde. Der Anbau mittels einer kleinen an die Original-Montageplatte geschraubten Winkelschiene wäre also wohl möglich, die Anschlußleitungen der vorderen Anschlüsse führt man z.B. zwischen den beiden seitlichen Pylonen des Haltergehäuses nach hinten (respektive nach innen) und falls man das Blinkrelais ein paar Zentimeter nach links verschiebt (der Platz der 'Klemmengruppe' wird ja frei), hätte man unter dieser 'Halterkonsole' auch noch Platz für einen kleinen Masse-Verteiler, oder einen zusätzlichen 2fach-Sicherungshalter (für Uhr + Reserve), oder einen Halter für Ersatzsicherungen. Statt das Blinkrelais zu verschieben, können diese Elemente, respektive eins davon, auch an der Stelle der Ex-Klemmengruppe montiert werden - wegen der optischen Trennung zwar weniger schön, technisch aber genauso gut und mit viel weniger Arbeitsaufwand verbunden. Vielleicht sollte ich mir das mit meinem Wunsch-8fach-Sicherungshalter nochmal überlegen. Die Schraubklemmen der 'Klemmengruppe' ersetzt man durch eine an anderer, geeigneter Stelle der XS montierte und per Schlüsselschalter ein-/abschaltbare Kfz-Normsteckdose + 2 Apparateklemmen (inkl. 4mm-Bananenbuchsen) - bei meiner XS1100 befinden sich diese Anschlüsse in einer Zusatz-Lenkerkonsole.

Nachtrag einige Stunden später: Komisch, ums Verrecken kein Bild des FB6 'von hinten', immerhin gabs irgendwo wenigstens 2 Maße - Befestigungsabstand 104.8mm, Gesamthöhe (inkl. Deckel) 57.15mm, also beides sogar etwas günstiger als meine Schätzung. Schließlich fand ich den Halter bei AMAZON US, und dort sieht man unter 'Customer Reviews' in einem kleinen Video den Halter endlich auch von hinten und von unten - statt 'hinterer' Einzelanschlüsse gibt es unterhalb der Sicherungs-Steckplätze eine Sammelschiene. Die Teilung in zwei Sicherungskreise wird leider nicht ganz so einfach wie erhofft, scheint aber machbar, mit Aussägen oder -schneiden der Sammelschiene zwischen den Steckplätzen 3 und 4, Ersatz der 'roten' Leitung am rechten Sammelschienenabschnitt 4/5/6 durch eine 'braune' Leitung von 4mm² und Anbringen einer 'roten' Leitung von 4mm² am linken Sammelschienenabschnitt 1/2/3. Dafür ist die Breite des Halters merklich geringer als geschätzt, spart also in Richtung rechter Seitendeckel der XS nochmal einige Millimeter Platz - eventuell könnte auch eine Montage mit den Schraubanschlüssen 'nach hinten' vorteilhaft sein. Ernüchternd sind die Kosten - Artikelpreis mit €10.07 erstaunlich niedrig, €37.52 für 'Shipping & Handling' bei Versand aus USA nach D in (vermutlich) einem etwas dickeren gepolsterten Umschlag empfinde ich allerdings als allzu deutlich jenseits der Unverschämtheitsgrenze!

Warnung 2012-12-31: Wie ich mittlerweile feststellen mußte, handelt es sich ausgerechnet bei dem vermeintlichen Vorteil des 6fach-Sicherungshalters FB6, nämlich den Schraubanschlüssen, um eine angesichts seines sonstigen durchdachten und praxisgerechten Aufbaus und seiner robusten Ausführung völlig unverständliche Fehlkonstruktion - beim Anziehen der Schrauben wird der Kunststoff unter Druck gesetzt, statt direkt die Anschlußkontakte aufeinander zu pressen. Allerdings ließe sich das mit der Anfertigung von Druckhülsen und einigem Umbauaufwand beheben. Im Februar oder März (2013) will ich mit den vorgestellten Sicherungshaltern mal einen Probeaufbau machen und Bilder zur Demonstration des jeweiligen Platzbedarfs einstellen.

Trotz seiner Maße 132mm x 55mm x 39mm könnte der mit ebenfalls (nur) 6 Steckplätzen ausgestattete 'Fuse Block' 5035 (oder ohne Abdeckung 5037) von BLUE SEA SYSTEMS eine Überlegung wert sein - vgl. die hier eingestellten Bilder. Ein Riesenvorteil sind die beidseitigen Schraubanschlüsse (mit verd... Zollgewinden), welche mittels Jumpern auf einfachste Weise den Aufbau separater Sicherungskreise ermöglichen. Allerdings würde seine (senkrechte) Montage unterm rechten Seitendeckel - falls nach genauer Ausmessung möglich - nun wirklich eine Versetzung des Blinkrelais erfordern (wobei man das Original-Blinkrelais gemäß einem Hinweis von Rolf auch gleich noch durch ein elektronisches Mikrorelais ersetzen könnte). Sehr nachteilig ist der für den Anbau an Motorrädern völlig unzureichende Witterungsschutz des Deckels - hier sollte unbedingt mit einer besser schützenden Abdeckung nachgearbeitet werden. Momentan ist der Fuse Block 5035 relativ 'günstig' zu €31.09 als BS5035 bei MÖRER SCHIFFSELEKTRONIK erhältlich.

Bei BURNSTINE'S habe ich um 2013-01-15 die Sicherungshalter SCB-3, SCB-6, SCB-9, SCB-12 und SCB-15 entdeckt. Der SCB-9 (mit 9 Sicherungssteckplätzen) kostet erträgliche USD 21.75, 'Handling & Shipping' sind mit USD 26.95 eher unerfreulich. Die auf eine Anfrage genannten Maße 115mm x 38mm x 23mm (23mm Höhe ohne Sicherungen!) sind für einen 9fach-Halter unglaublich günstig, bedürfen aber noch der Verifizierung - wer mit 6 Steckplätzen auskommt, hätte mit dem SCB-6 auf alle Fälle keinerlei Platzprobleme. Sehr gut sind erneut die Schraubanschlüsse - die Zoll-Gewinde muß man zähneknirschend akzeptieren, eine Abdeckung gibts nicht, also was hierfür brauchbares suchen oder Einbau in ein Kästchen. Wie aus dem angehängten Bild leicht ersichtlich ist, sind die verschiedenen Ausführungen aus identischen 3er-Modulen auf Befestigungsplatten (mounting brackets) passender Länge zusammengesteckt. Die mitgeteilten Maße liegen z.T. deutlich daneben, korrekt sind 120mm x 44mm x 23mm (Höhe mit Sicherungen 37mm) - dabei in der Länge bereits um die original eingebaute Lücke von 12mm reduziert. Später gelang es mit LEISURE TIME DISTRIBUTING noch einen etwas günstigeren Anbieter in USA zu finden - Artikelpreis von USD 18.50, Versand von USA nach D USD 20.45.

Nachdem ich nun schon mehrfach im Ausland - nicht zuletzt in den USA - auf sehr praxisgerechte Ausführungen von KFZ-Sicherungshaltern gestoßen bin, frage ich mich, warum unsere deutschen Vorzeige-Kfz-Ausrüster BOSCH und HELLA diesbezüglich nichts zustande bringen (wollen).


Selbstverständlich ist es ohne weiteres denkbar, oder eher sogar wahrscheinlich, daß an anderen YAMAHA-Motorradmodellen oder an solchen anderer Fabrikate sehr viel bessere Sicherungshalter im Einsatz sind (schlechtere als der XS1100-Orginalhalter sind sowieso kaum vorstellbar), die sich einerseits hinsichtlich des Platzbedarfs und der Montagemöglichkeiten ohne weiteres an der XS1100 verwenden ließen, und andererseits dabei auch 6 oder mehr Sicherungssteckplätze zur Verfügung stellen. Solche Möglichkeiten der Reihe nach abzuklappern wäre allerdings eine Sisyphusarbeit, da müssen sich schon die Forumsmitglieder mit Detailangaben melden, welche solche Halter kennen.


Der 4fach-Minirelaishalter RELHA665 und der 7fach-Microrelaishalter RELHA705 (s. angehängte Bilder) sehen zunächst sehr praktisch aus, da sich hiermit wenigstens ein bißchen Arbeit einsparen ließe, allerdings ist der RELHA665 mit ca. 134mm x 89mm x 63mm für die XS1100 wohl (viel) zu groß (der RELHA705 hat vermutlich ähnliche Dimensionen) - statt dessen dürfte sich mit anreihbaren Microrelais-Einzelhaltern da ganz erheblich Platz sparen lassen. Den 4fach-Minirelaishalter gibt’s beim Verkaufsagenten Oberursel als Relaissockel Dose für KFZ Relais, Art.Nr. 152-E zu €25.-, der 7fach-Microrelaishalter wird derzeit hier (noch) nicht angeboten, kann aber nachgefragt werden.

Masse- oder Minus-Verteiler (oder -Sammelschienen) kann man aus einem verzinnten Kupfer-Flachprofil selbst herstellen, oder man greift z.B. zu einer 'Mini Busbar' 2304 mit Isoliersockel oder zu 2306 von BLUE SEA (zwangsläufig wieder mit Zollgewinde-Verschraubungen) - Maße 107mm x 23mm x 32mm bzw. 96mm x 13mm x 17mm. Erstere ist zwar trotz der Bezeichnung 'Mini' für Motorradzwecke sehr groß, kann wegen ihres Isoliersockels aber ohne weitere Maßnahmen auch als Plus-Verteiler verwendet werden - z.B. als Sammelschiene SMS 7 2xBolzen 5xSchraube, Art.Nr.: 7 0010 2304 im PHILIPPI Online-Shop (= Yachtbatterie.de) zu €12.90.


Wenn w.o. von Witterungsschutz gesprochen wird, so ist damit keineswegs eine hermetisch wasser- und luftdichte Kapselung gemeint - eine solche ist wegen der Leitungsdurchführungen sowieso nicht erreichbar. Die Behälter, Gehäuse o.a. sollen im Gegenteil durchaus belüftet sein, um inneres Beschlagen zu minimieren, jedoch muß zur Vermeidung korrodierender Kontakte der Zutritt von Spritz- und Sprühwasser verhindert werden. Ggf. kann auch die (sparsame) Applizierung von Batteriefett hilfreich sein.


'Originalteile'-Fundamentalisten, die unbedingt den Original-Sicherungshalter oder -kasten haben wollen - obwohl alles gegen diesen spricht, könnten z.B. bei YUNI PARTS in Großbritannien fündig werden (s. Bilder). YUNI PARTS bietet Nachbauten (also Neuteile) in 4 Varianten an - Anschlußkabelstrang in 100mm und 200mm Länge und 2 unterschiedliche Sicherungsbestückungen, womit die Modellreihen XS360 – XS1100, XJ650 – XJ900, RD250 – RD400 und die RZ350 abgedeckt werden sollen. Achtung, keine der Varianten entspricht exakt der XS1100- Originalausführung - am nächsten kommt wohl die Variante YP004-B mit dem Kabelabgang nach oben, aber der Strang ist mit 200mm doppelt so lang wie original, die Farbcodierung der Einzelleiter weicht z.T. ab, die Sicherungswerte und die Sicherungsplätze stimmen nicht überein. Insbesondere letzteres ist unbedingt zu beachten, da es (unter Berücksichtigung der 'dünnen' und der 'dicken' Leiter!) eine entsprechende Anpassung in der Mehrfachsteckverbindung erfordert. Trotz Lieferung inkl.Sicherungen und kabelbaumseitigem Steckerteil sind rund € 25.- (+ Versand) für einen Möchtegern-Sicherungshalter ein stolzer Preis.



Peter

Angefügte Bilder:
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xs-martin Offline

Administrator


Beiträge: 2.494

09.12.2012 13:24
#10 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Hallo Peter,

da ich ein Freak von GUTER Elektrik an Fahrzeugen bin, triffst Du mit Deinem Thema genau mein Herz. Du erinnerst Dich vielleicht, wie oft ich auf richtige Crimpstecker statt der blauen, gelben und roten Quetschverbinder hingewiesen habe.

Was mir spontan einfällt: der Sicherungshalteer von der XJR ist nach meiner Erinnerung recht gut gekapselt. Allerdings habe ich gehört, dass er wegen zu schwacher Masse oder nur einer Plusleitung (ich weiss nicht mehr genau) warm wird. Uwe (Pyramidenverleih) hat meines Wissens noch einen solchen Halter. Evtl. kann er ihn Dir mal zukommen lassen. Er, so meine ich mich zu erinnern, sagte eben auch, dass dieser warm würde. Ich frage ihn mal, da ich ihn am Freitag wieder sehe. Leider habe ich selber keine Teile mehr, sonst hätte ich ihn Dir einfach mal zugeschickt.

Achja: am Rande sei noch anzumerken, dass Uwe eine Quelle für wasserdichte Stecker hat. Diese würde ich als Ersatz für den Japanstecker nehmen, der von der Lichtmaschine kommt. Dieser liegt meiner Erfahrung nach an exponierter Stelle, sodass er gerne nass wird, korrodiert und dann Symptome wie einen zappelnden oder nicht funktionierenden Drehzahlmesser und Ladeprobleme hervorruft.

Und vielleicht gibts im Bootsbau etwas passendes für Dich; zB hier

Bin gespannt, wie Dein Projekt weiter geht. Bitte berichte. Danke,
Martin

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

09.12.2012 20:16
#11 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Hallo Martin,

irgendwie bin ich jetzt ein bißchen vewirrt - bist Du sicher, daß Du tatsächlich mein Uraltthema (letzter Beitrag 2011-07-27) aufgreifen und nicht etwa auf Unterbringung neuer Si-Halter + 4 Relais ? antworten wolltest? Torstens Beitrag hatte ich vergangene Nacht aus dem vorliegenden Thread in ein neues Thema verschoben, da er von Platzproblemen spricht und damit jeglicher Bezug zur Funktions- und Verfahrenstechnik fehlt, mit der sich mein Thema befaßt. Aber seis drum, ich geh mal davon aus, daß doch ich gemeint bin.

Mein 'Sicherungshalter- + Relais-Erweiterungsprojekt' liegt derzeit auf Eis (ebenso wie einige andere meiner 'XS1100-Projekte'), eventuell mache ich mich im Frühjahr 2013 nochmal dran. Vielleicht ist es ja einem Forumsmitglied - möglicherweise sogar zweien - aufgefallen, daß sich meine Beiträge sowohl in Umfang wie in Zahl drastisch reduziert haben. Momentan bin ich damit befaßt, bei der Umstellung des Schularchivs meines ehemaligen Gymnasiums (mit bis ins vorletzte Jahrhundert zurückreichender Geschichte) von Ordnern, Zettelkästen u.ä. auf ein elektronisches, menügeführtes System mitzuhelfen, wofür auch viele Informationen vervollständigt oder überhaupt erst beschafft werden müssen. Eine außerordentlich arbeits- und zeitaufwendige Angelegenheit, aber ganz ehrlich - es ist deutlich befriedigender, z.B. mit mehreren eMails an verschiedene Unis in England und Schottland einen Austauschassistenten aus 1958/59 aufzuspüren und mit dem mittlerweile pensionierten 'Professor emeritus' dann eine ausführliche, sehr freundliche eMail-Korrespondenz zu führen, als allzu häufig ohne erkennbare Resonanz hier viele Stunden mit dem Zusammenschreiben von Hinweisen oder Tipps zu verbraten.

Zurück zur Technik. Zwar glaube ich, mich sehr eingehend nach geeigneten Sicherungshaltern umgesehen zu haben und dabei auf sowas wie ein Optimum hinsichtlich der Kombination von Aufbau, Kapselung und Platzbedarf gestoßen zu sein, aber ich habe keinen Halter gefunden, der nicht gleichzeitig den einen oder anderen Nachteil hat und somit etwas (oder auch etwas mehr) Nach- oder Zusatzbearbeitung benötigt. Und ich bin keineswegs so borniert, mir einzubilden, daß ich diesbezüglich alles gesehen hätte, was es gibt, und daß nicht doch bessere, an der XS1100 einsetzbare Ausführungen existieren könnten. Deswegen bin ich nach wie vor an Informationen über möglicherweise 'bessere' verwendbare Sicherungshalter mit mindestens 8 Steckplätzen interessiert. Danke für den Hinweis auf NauticExpo - werde mir das mal ansehen.

Selbstverständlich kenne ich deine diversen Beiträge zu Quetsch-Steckverbindern. Dazu hatte ich vor ein oder zwei Jahren mal einen ausführlichen Beitrag geplant, bin dann jedoch wegen zu erwartendem geringen Interesse davon abgekommen. Da Du das aber hier erneut ansprichst, will ich kurz darauf eingehen - vielleicht raffe ich mich nächstes Jahr doch noch zu einem ausführlicheren 'bebilderten' Beitrag auf. Nimm es mir bitte nicht übel, wenn ich da völlig anderer Ansicht als Du bin, aber ich kenne verschiedene Quetschsysteme für Steckverbinder einerseits aus Jahrzehnten Beruf, andererseits verwende ich sie ebenfalls seit Jahrzehnten an verschiedenen Motorrädern. Die von dir 'verteufelte' Ausführung mit Isolierhülse über der Metall-Quetschhülse ist Standard in den Schaltschränken der in unserem Hochspannungsprüffeld geprüften Großtransformatoren, ebenso wie in Industrieschaltanlagen und in Kraftwerken. Deine bevorzugte Ausführung ohne Isolierhülse ist als Einsatz für Mehrfachsteckgehäuse gedacht und hat einen vergleichsweise filigranen Übergang vom Quetschteil zum Steckteil - dieses Übergangsteil ist bei fliegenden Einzel-Steckverbindungen oder bei Aufsteckkabelschuhen an montierten Komponenten beim Ein- bzw. Aufsteckvorgang wegen der aufzuwendenden Steckkraft stark knick- und damit (an)brechgefährdet. Man baut sich somit durch eine solche Verwendung zusätzliche mögliche Fehlerquellen in mehr oder minder großer Zahl ein! Ein solches Risiko besteht bei den erheblich stabileren 'isolierten' Quetschsteckverbindern kaum. Ich besitze eine ganze Reihe von Kfz-/Pkw-/Motorradelektrik-Ratgebern oder -Reparaturanleitungen, das reicht von dünnen Bändchen bis dicken Wälzern, von sehr hilfreichen und fachlich fundierten Publikationen bis zu stellenweise leicht fragwürdigen Ausgaben, die zwar durchaus ebenfalls Hilfen bieten, deren Autoren aber augenscheinlich nicht unbedingt ausgemachte Elektrikspezialisten sind. In zwei Ratgebern der letzteren Kategorie findet man auch obigen Tipp zur Verwendung 'nichtisolierter' fliegender Quetsch-Steckverbinder.

Die Sache ist ganz einfach - man muß das richtige Werkzeug ver- und die richtige Quetschtechnik anwenden. Wer diese in Sets oft enthaltenen (Schrott-) Blech-Kombinations-Quetschzangen verwendet, deren ovale Aussparungen keine mittige Quetschung sicherstellen, braucht sich über eine ungenügende Leiter-Auszugskraft sowenig zu wundern wie derjenige, der den Leiter nicht in der richtigen Länge abisoliert und nicht richtig in das Quetschteil einsteckt. In 'echten' Quetschzangen wird die Quetschung in einem 'Gesenk' ausgeführt und damit eine mittige Quetschung erzwungen - solche Quetschzangen z.B. von KLAUKE, KNIPEX, VOGT oder AMP kosten halt ein paar Euro mehr als 11.95.

Weitere Beiträge zur Verwendung der 'richtigen' Quetsch-Steck- und -Anschraubverbinder u.ä. und zur 'korrekten' Quetschtechnik bitte in einem eigenen, neu zu startenden Thema in Werkstatt - Einrichtungen und grundlegende Arbeiten!

Gruß, Peter

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

16.12.2012 15:01
#12 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Nachdem Martin etwas überraschend das vorliegende Thema wieder aufgegriffen hatte, machte ich mich nochmal an eine Internet-Recherche betreffs (vielleicht) an der XS1100 einsetzbarer (Fremd-) Mehrfach-Sicherungshalter. Das Ergebnis ist z.T. w.o. in Beitrag #9 eingearbeitet. Weitere Sicherungshalter werden in Kürze in Grundsätzliches zu Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen #9 vorgestellt. Die neuen wie die alten Bezugsadressen werden außerdem in einem noch zu erstellenden neuen Beitrag Kfz-Sicherungen und Sicherungshalter #5 zusammengefaßt und das betreffende Thema dann wieder entsperrt.

Peter

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

31.12.2012 22:29
#13 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Edit 2013-02-11 - Ergänzung des Dokuments {XS1100_Mod.-Elektr.-Schaltung_20130124__Ke.pdf} durch eine Seite 2 mit Anhalts- und Faustwerten sowie Material- und Geräte-Kenndaten (und Umbenennung des Dokuments in {XS1100_Mod.-Elektr.-Schaltung_20130208__Ke.pdf}), Integrierung der ursprünglichen Schaltskizze {XS1100_Mod-El-Circ_v.2x__Ke.pdf} als S. 3. Anpassung und Erweiterung des folgenden Beitragstextes. Hinzufügung von Links mit technischen Infos.

Edit 2013-01-24/-25 - Ersatz des ursprünglichen Beitrags #13 v. 2012-12-31 durch eine vollständige Neufassung.

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


Ein Umbau der elektrischen Anlage der XS1100 auf Einspeisung stromstarker Verbraucher über Relais kostet zwar einigen Arbeitsaufwand, ist aber ansonsten kein Hexenwerk. Nun kann man nicht verlangen, daß jeder XSler mit Strom und Spannung auf Du und Du steht, auch werden manche ein Problem damit haben, sich im XS1100-Schaltplan zurechtzufinden - das ist keineswegs ein Negativmerkmal und zudem ja auch für das Fahren völlig belanglos. Um diesen sicherlich nur zwei bis maximal drei Forumsmitgliedern das Wagnis eines solchen Umbaus etwas zu erleichtern, wurde zur einfacheren Übersicht die Schaltung von Scheinwerfer und Hörnern aus dem Gesamtschaltplan herausgelöst und in dem angehängten Dokument {XS1100_Mod.-Elektr.-Schaltung_20130208__Ke.pdf} einerseits in Originalkonfiguration, andererseits in zwei möglichen Relaisschaltungen dargestellt:

A) Originalschaltung - Achtung, wie auch in den folgenden beiden Relaisschaltungen sind Anzahl und Position der diversen Mehrfachsteckverbinder nicht aufgeführt.

B) 'einfache' Relaisschaltung - die wohl meist angewandte Schaltung, wie ich sie zusammen mit einer verbesserten Masseanbindung auch irgendwann in den frühen 70ern an einer HONDA CB125K5, 1976 an einer XS500, 1977 an einer XS750 und 1978 an der XS1100 eingebaut habe, an welch letzterer sie immer noch problemlos funktioniert. Dabei werden über die Lenkerschalter statt der Scheinwerferlampe und ggf. der Hörner nun Relais-Betätigungsspulen angesteuert, und die 'Endverbraucher' statt dessen über neu verlegte, am Sicherungshalter angeschlossene und über die Schaltkontakte der zugeordneten Relais geführte Leitungen eingespeist. Gegenüber der Originalschaltung ist das bereits eine gewaltige Verbesserung, da die Zahl der im 'Hochstromweg' liegenden Steck-, Schraub- und Schaltkontakte mit ihren Übergangswiderständen stark verringert ist und außerdem die Lenkerschalter nur noch den niedrigen Speisestrom der Relaisspulen führen müssen. Der Gesamtstrom wird jedoch ungünstiger- und unnötigerweise nach wie vor über den Hauptschalter geführt.

C) 'optimierte' Relaisschaltung - dieser Schaltung liegt eine Aufteilung der Sicherungskreise in einen über den Hauptschalter geführten Kreis und einen direkt an der Hauptsicherung abgezweigten und über Relais weiterverteilten 'Hochstromkreis' zugrunde, gemäß meiner in das genannte Dokument {XS1100_Mod.-Elektr.-Schaltung_20130208__Ke.pdf} als Seite 3 integrierten Überlegungsskizze {XS1100_Mod-El-Circ_v.2g__Ke.pdf} aus Beitrag #1 dieses Themas. Dadurch werden in letzterem Kreis zwei weitere Steckkontakte und ein Schaltkontakt eingespart und der Hauptschalter strommäßig entlastet. Dazu ist ein sowieso dringlichst zu empfehlender Ersatz des grausligen Original-Sicherungshalters gegen ein qualitativ besseres Exemplar mit mehr Steckplätzen notwendig, außerdem habe ich eine Verbesserung der Masseanbindungen oder -anschlüsse vorgesehen. In der Originalschaltung ist die vom Hauptschalter 'zurückkommende' dicke braune Leitung auf drei braune Einzelleitungen zu den Sicherungseingängen 'Head', 'Signal' und 'Ignition' aufgeteilt - ob zur Entlastung der Kontakte des Sicherungshalter-Mehrfachsteckers oder weil eine Brückung im Sicherungskasten platzmäßige Probleme verursacht hätte, ist nicht ganz klar. Auf alle Fälle würde ich nach Aufspüren der im Kabelbaum vermutlich nicht weit vom Mehrfachstecker liegenden Abzweigungsstellen wahrscheinlich versuchen, die Leitung dort abzuschneiden und statt dessen mittels wasserdichtem Quetschverbinder eine Einzelleitung von 4mm² anzuschließen. Achtung, die braune Leitung vom Hauptschalter zum Sicherungshalter kann nicht einfach komplett durch eine neue Leitung ersetzt werden, da 'unterwegs' noch zwei Leitungen zum Generator und zum Regler / Gleichrichter abzweigen.


Zu der nachträglich in das Dokument eingefügten Seite 2 mit Anhalts- und Faustwerten sowie Material- und Geräte-Kenndaten hier noch einige Zusatzangaben und Hinweise:

# Die Standardausführung der Kfz-Flachstecksicherungen hat mit weitem Abstand die größte Verbreitung. Von den beiden Varianten ATO (open, offen) und ATC (closed, geschlossen) sollte man die geschlossene Variante ATC mit gekapseltem Sicherungsstreifen wählen - dessen Zustand ist aufgrund des transparenten Kunststoffkörpers trotzdem problemlos erkennbar. Für die Standardausführung sind zudem Nachrüst-Sicherungshalter in sehr vielen Bauformen mit bis über 20 Steckplätzen erhältlich, so daß man an seinem Motorrad die vorhandene Absicherungsstruktur einfach nach eigenen Vorstellungen modifizieren, d.b. hoffentlich verbessern kann. Die etwas kleinere Ausführung 'Mini' würde zwar bereits Platzeinsparungen bringen, aber es gibt nur wenige Mehrfach-Sicherungshalter - ich habe für Kfz-Einsatz nur einen 6fach-Halter ähnlich Pos. 04 im Dokument {XS1100_Si-Halter_20130203__Ke.pdf} gefunden, im Audio-Bereich eingesetzte Vielfach-Sicherungshalter sind gegen Witterungseinflüsse ungenügend geschützt und ihre Leiteranschlüsse in Art von Lüsterklemmen halte ich für den rauhen Kfz-Einsatz als indiskutabel. Mittels anreihbarer Einzelhalter könnte man allerdings einen (ggf. in einem Kästchen unterzubringenden) Mehrfachhalter aufbauen. Die Sicherungsausführung 'Micro' ist wegen ihrer Bauart sowohl stabiler, wie erheblich niedriger als die 'Standard' und die 'Mini', würde also vor allem in der Höhe deutlich Platz einsparen. Nachdem einige neue japanische Pkw-Modelle mit diesem Sicherungstyp ausgerüstet wurden, dürfte er bald weitere Verbreitung finden und sich möglicherweise zum neuen 'Standard' entwickeln. Die Verwendung von Micro-Flachstecksicherungen für eigene Umbauprojekte scheitert derzeit (noch) schlicht daran, daß es bislang nur Einzelhalter für fliegenden Einsatz im Zuge einer Leitung oder zum Einlöten in Leiterplatten gibt.

# Die Größen 35A und 40A der Standard-Sicherung sind in Tabelle 3 weggelassen, da sie bei der XS1100 nicht gebraucht werden und die üblichen Sicherungshalter nicht für diese Ströme ausgelegt sind. Ebenso fehlt der Sicherungstyp 'Maxi' (APX), welcher mit seinen Maßen und den Stromstufen 20A – 120A für den Einsatz an Motorrädern kaum geeignet ist.

# Mit den nach Leiterquerschnitt unterschiedenen Angaben des 'bezogenen Spannungsabfalls' in den Tabellen 1 + 2 läßt sich für beliebige Leiterlängen und Stromstärken einfachst der Spannungsabfall in Volt berechnen, indem man den Tabellen-Zahlenwert mit der Leiterlänge in Metern und der Stromstärke in Ampere multipliziert. Daraus erkennt man auch, daß bei Motorrädern mit den kurzen Leiterlängen von unter vier Metern (Hin- + Rückleitung) der Leiterspannungsabfall gegenüber dem Spannungsabfall aufgrund korrodierter Kontakte eigentlich keine Rolle spielt.

Aufmerksamen Stromern werden überdies schnell diverse Diskrepanzen, respektive widersprüchliche Angaben oder Aussagen auffallen, die sich jedoch leider nicht so ohne weiteres beheben lassen. Auch hierzu noch ein paar Anmerkungen:

# Die Angabe, daß in Kfz-Installationen je mm² Leiterquerschnitt die Stromstärke dauernd maximal 5A, kurzzeitig maximal 10A betragen soll, findet sich in allen einschlägigen Beiträgen, Hinweisen oder Tipps, nirgendwo wird jedoch erklärt, was unter 'kurzzeitig' zu verstehen ist. Die Betätigung der Lichthupe oder der Hörner kann nicht gemeint sein, denn das dauert bereits so lange, daß eine so weite Stromspanne sicherungstechnisch nicht überdeckt werden kann.

# Die Hintereinanderschaltung von Leitungen von z.B. 4mm² und 2.5mm² ohne separate niedrigere Absicherung letzterer, wie in meinem Konzept auf Seite 1 unter "C optimierte Relaisschaltung" und auf Seite 3 gehandhabt, ist zugegeben wenig fachgerecht, aber einerseits wird das auch in der Originalschaltung der XS1100 mehrfach nicht beachtet, andererseits halte ich es in diesem Fall aus zwei Gründen für vertretbar - erstens ist die Basisstrombelastung sehr niedrig gewählt, so daß eine thermische Überlastung kaum zu befürchten ist, zweitens werden die neuen Leitungen zwar zusammengefaßt, aber dieses neue Bündel verläuft außerhalb des Original-Kabelbaums, so daß eine unter ungünstigsten Umständen eintretende thermische Schädigung nur die neuen Leitungen betreffen würde.

Bei nachträglich angebauten 'Großverbrauchern', wie z.B. Zusatzscheinwerfern, sollte eine separate Absicherung des neuen Zweiges zwingend beachtet werden, was mittels Relaissockeln mit integriertem Sicherungssteckplatz einfach realisierbar ist.

Rein schaltungstechnisch wäre eine korrekte Sicherungsstaffelung z.B. unter Verwendung der vorerwähnten kombinierten Relais-Sicherungs-Halter oder -Sockel natürlich auch bei 'meiner Schaltung' anstandslos machbar. Wo ich das allerdings dann platzmäßig alles unterbringen sollte, weiß ich beim besten Willen nicht.


Das zweite angehängte Dokument {XS1100_Si-Halter_20130203__Ke.pdf} enthält eine Gegenüberstellung einiger für die XS1100 geeignet scheinender Sicherungshalter. Der probeweise Anbau von zwei oder drei unterschiedlichen Halter-Typen an eine XS1100-Montageplatte im März oder April 2013 wird sich dann in zusätzlichen Bildern auf einer zweiten Seite des Si-Halter-Dokuments niederschlagen.

Peter


Link-Auswahl für Leute, die Details wissen wollen oder sich für Zusatzinformationen interessieren - z.T. auch für den vorliegenden Beitrag, respektive S. 2 des Anhangs {XS1100_Mod.-Elektr.-Schaltung_20130208__Ke.pdf} genutzt. Einige Bezugsadressen für Sicherungshalter s. Anhang {XS1100_Si-Halter_20130203__Ke.pdf}


SWE-CHECK Fuse Bible - umfangreicher Überblick über Sicherungen aller Art (englisch), s.d. Link zum Runterladen

Kfz-Flachstecksicherungen - Typen, Größen, Farbcodierung (deutsche Wikipedia)


LEONI-Fahrzeugleitungen - Broschüren zum Runterladen - besonders interessant "LEONI-Fahrzeugleitungen einadrig" mit Typen oder Varianten von Kfz-Leitungen und deren technischen Daten

Elektron BBS - Farbkennzeichnungen + Querschnitte von Kfz-Leitungen - sehr knappe Übersicht

Tabellen, Isolationsfarben, Klemmennummern, ... - auf Quer- und Weiterverlinkungen achten!

OLDIE SCHRAUBER SHOP (Josef Scholz) - Kfz-Klemmenbezeichnungen - umfangreiche Zusammenstellung

SENGPIELAUDIO - Tontechnik-Rechner - Formeln, Tabellen (einschließlich AWG-Konvertierung in metrische Größen) und Online-(Um-)Rechner für Audio-Leitungen


TS-Kfz-Kabel - FLRY Fahrzeugleitung - Bezugsquelle Kfz-Leitungen, Beispiel 1

KABEL SCHMIDT - FLRY Fahrzeugleitung - Bezugsquelle Kfz-Leitungen, Beispiel 2


VICTRON ENERGY - AWG to Metric Conversion Chart - mit Angabe des elektrischen Widerstands für Kupferleiter

THE PANEL SHOP - Wire Gauge Size Conversions - einschließlich 'Circular Mils'

AWG - Erläuterung, Umrechnung, Tabelle (deutsche Wikipedia) - auch Angabe des elektrischen Widerstands für Kupferleiter

AWG - Erläuterung, Umrechnung, Tabelle (amerikanische Wikipedia) - auch Angabe des elektrischen Widerstands für Kupferleiter

Circular Mils - Erläuterung, Umrechnung, Tabelle (amerikanische Wikipedia)

Dateianlage:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen und (falls vorhanden) Vorschau-Grafiken der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
XS1100_Mod.-Elektr.-Schaltung_20130208__Ke.pdf
XS1100_Si-Halter_20130203__Ke.pdf
Toddy75 Offline



Beiträge: 36

07.04.2013 22:40
#14 RE: Stromkreisaufteilung, Relaisschaltungen Thread geschlossen

Torstens gestern hier als Beitrag #14 angehängter Bericht über seine Realisierung einer Stromkreisaufteilung und Relaisschaltung wurde als Beitrag #4 in das Thema Platz für neuen Si-Halter + 4 Leistungsrelais ? - Realisierung ! verschoben.

Peter



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Thema geschlossen.

2015-10-29, Peter

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