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Yamaha XS 1100 Forum

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Dieses Thema hat 8 Antworten
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 Motor
Hoschl Offline




Beiträge: 256

05.08.2011 20:17
#1 Schaden aufgrund verstellter Steuerzeiten ('Kettenspanner') Thread geschlossen

Da es sich nicht um ein Martini-spezifisches Problem handelt und die Sache zudem von allgemeinem Interesse ist, wurden folgende 9 Beiträge bis 2011-09-18 15:06 aus Reanimation einer Martini nach 20 Jahren Stillstand (als Kopien) in vorliegendes neue Thema Schaden aufgrund verstellter Steuerzeiten ('Kettenspanner') hier im Bereich 'Motor - Getriebe' überführt.

2011-09-18 15:47, Peter

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


Heute war ein guter Tag

Nach fast 20 Jahren startete der Motor nach nur wenigen Umdrehungen

Allerdings ist der blöde Steuerkettenspanner immer noch undicht

Egal, ich freu mich wie ein kleines Kind !!!!!!!!!!!!

Gruß
Achim

Hoschl Offline




Beiträge: 256

06.08.2011 23:21
#2 RE: Schaden aufgrund verstellter Steuerzeiten ('Kettenspanner') Thread geschlossen

Jo, Danke Leute.

Dafür war heute ein umso schlechter Tag

Ich bin heute dem ölen des Steuerkettenspanners nachgegangen.

Hab dann schnell einen waagerechten Riss direkt oberhalb des Spanner entdeckt.

Also Kerzen raus, In Drehrichtung KW auf "C" gestellt und Spanner ausgebaut.

Soweit die gleiche Vorgehensweise wie schon oft bei der XJ 600 gemacht.

Dann den Riss ein wenig aufgefräst und drumherum angeraut. Dann dieses Alu-Knete draufgemaht.

Neue Dichtung geschnitten und Spanner eingebaut. Spanner gelöst: lautes Klack. Spanner wieder festgedreht und gesichert.

Kerzen rein und gestartet. Sprang sofort an und ging nach einer Minute wieder aus.
Also Choke etwas zurück genommen und nochmal gestartet. Nach 2 Umdrehungen machte es laut Klack, Klack, Klack. Ich habe sofort den Starterknopf losgelassen.

Lange Rede kurzer Sinn. Auf allen Pötten sind Ventile krumm.

Ich habe dann den Deckel runtergenommen und habe die Markierungen kontrolliert. Beide Wellen daneben. Die Auslassseite am meisten.

Hab alles wieder auf Markierung gestellt, aber habe keine Verdichtung und auch keinen Sog auf der Vergaserseite.

Nun kann ich den Kopf runternehmen. Ich könnte K....n

Gruß
Achim

Volker Offline



Beiträge: 85

13.08.2011 00:18
#3 RE: Schaden aufgrund verstellter Steuerzeiten ('Kettenspanner') Thread geschlossen

Den Schaden hast Du leider selbst durch einen Denkfehler begangen. Wenn man den Kettenspanner ausbauen will, darf man nicht auf "C" stellen. Dies ist die Stellung, bei der die Zugseite der Kette, also hinter dem Zylinder, auf voller Spannung ist. Wenn Du dann den Spanner ausbaust, rutscht die Kette oben über beide Nockenwellen.
Zum Ausbauen des Spanners muß man sich eine Stellung suchen, bei der die Kette auf beiden Seiten des Zylinders ohne Spannung ist. Das geht am besten, wenn der Ventildeckel ab ist. Wenn man dann den Kettenspanner ausbaut (ohne den Spanner selbst zu lösen)kann man durch leichtes Hin- und Herdrehen der Kurbelwelle dabei merken, wenn die Kette locker über den Nockenwellenrädern liegt. Dann springt sie auch nicht über.
Beim Wiedereinbau des Spanners sollte man diesen auch nicht in vorgespannter Position einbauen, sondern offen lassen und mit den beiden Halteschrauben gegen die Spannung drehen.

Volker

Hoschl Offline




Beiträge: 256

13.08.2011 22:41
#4 RE: Schaden aufgrund verstellter Steuerzeiten ('Kettenspanner') Thread geschlossen

Habe den Kopf heute abgenommen.

Die Auslaßventile sitzen scheinbar so wie sie sollen. Wenn man aber von der Auspuffseite reinleuchtet, sieht man wie undicht sie sind. Es scheint, die Auslaßseite ist der Einlaßseite ins Gehege gekommen.

Also kommt wohl der Ersatzkopf drauf.

Gruß
Achim

Hoschl Offline




Beiträge: 256

21.08.2011 19:50
#5 RE: Schaden aufgrund verstellter Steuerzeiten ('Kettenspanner') Thread geschlossen

Die schlechten Nachrichten nehmen kein Ende. Der Ersatzkopf ist nicht brauchbar. Riefen in den Lagern.

Jetzt warte ich auf einen 5K7 Kopf.

Im Winter wird der "originale" Kopf dann neu aufgearbeitet.

Dazu habe ich nun erstmal die alten Ventile ausgebaut.


Zunächst Tassenstößel nebst Einstellplätten entfernen. Geht am besten mit einem Magnet.



Nun sehen wir die Federn



Dann das Werkzeug zum runterdrücken der Federn



Hier mal komplett



Nun erstmal einen Schreck bekommen. Wo ist die Ventilschaftdichtung



Der übrig gebliebene Rest der Schaftdichtung



Und hier der Rest des Motors



Wo ist das Gummi der Schaftdichtung geblieben ? Hoffentlich erwartet mich nicht noch eine Katastrophe.

Gruß
Achim

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

18.09.2011 04:05
#6 RE: Schaden aufgrund verstellter Steuerzeiten ('Kettenspanner') Thread geschlossen

Hallo Achim,

zu deinem sehr bedauerlichen Motorschaden hätte ich noch mal drei Fragen, da die Angelegenheit doch etwas mysteriös ist und ich mir den Kettenspanneraus- und -einbau nicht als alleinige Ursache vorstellen kann.

# Du hattest ja beim (vorherigen) Überprüfen des Motors das Ventilspiel kontrolliert und sicherlich auch die Steuerkettenspannung ein- oder nachgestellt. Hattest Du dabei auch nachgeprüft, daß die beiden Nockenwellenmarkierungen und die T-Markierung auf der Steuerscheibe korrespondieren?

# Könnte es sein, daß Du bei gelöstem, respektive ausgebautem Spanner die Kurbelwelle zumindest um einen gewissen Winkelbetrag linksherum gedreht hast?

# Hast Du dich vor Wiedereinbau des Kettenspanners durch Nachfühlen mit den Fingern davon überzeugt, daß die Steuerkette auf der Gleitschiene nicht seitlich verrutscht ist? Dieses Verrutschen passiert ziemlich leicht, wenn kein Zug auf der Kette ist!

Wenn ich jetzt abschließend sage, daß ich bei 'meinen' Kettenspannerausbauten immer auch den Ventildeckel abgenommen habe, um mich davon zu überzeugen, daß nach Wiedereinbau auch alle Markierungen wieder korrekt fluchten, mag das wie Nachtreten oder Verhöhnen klingen - ich kann dir versichern, daß das keinesfalls so gemeint ist!

Gruß, Peter

Hoschl Offline




Beiträge: 256

18.09.2011 13:11
#7 RE: Schaden aufgrund verstellter Steuerzeiten ('Kettenspanner') Thread geschlossen

Hallo Peter,

ich empfinde das nicht als Nachtreten Ich finde es klasse, wenn sich Jemand meines Problems annimmt. Danke dafür.

Ich habe mir ja auch schon ausführlich Gedanken gemacht.

# Kann ich alles mit Ja beantworten.

# Das ist der Punkt, den ich nicht mir 100% beantworten kann. Da ich sonst Motoren gewöhnt bin, die links herum drehen.

# Nein. Was ich aber nach dem Malheur festgestellt habe ist folgendes. Nach erneutem einstellen der Markierungen, was ja auf "T" geschieht und weiterdrehen auf "C" passierte folgendes, wenn man die Gleitschiene hineindrückte: Die Nockenwellen verstellten sich. So ein Verhalten kenne ich von den XJ Motoren überhaupt nicht.


Beim XJ-Motor kann man bei gleichmäßigem Leerlauf sogar am besten den Spanner nachstellen.


Beim nächsten Mal, wenn denn endlich die Kopfdichtung kommt, werd ich alles dreifach kontrollieren.
Obwohl der Motor ja zunächst lief und erst beim erneuten starten dann die Kette übersprang.


Und ja, früher oder später hätte ich wohl den Kopf so oder so abnehmen müssen.

Gruß
Achim

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

18.09.2011 13:22
#8 RE: Schaden aufgrund verstellter Steuerzeiten ('Kettenspanner') Thread geschlossen

Hallo Achim,

eins habe ich jetzt nicht so ganz verstanden. Du schreibst "Nach erneutem einstellen der Markierungen, was ja auf 'T' geschieht und weiterdrehen auf 'C' passierte folgendes, wenn man die Gleitschiene hineindrückte: Die Nockenwellen verstellten sich.".

Was genau meinst Du mit 'Die Nockenwellen verstellten sich'? Bei korrektem Vorgehen kann sich da eigentlich nichts 'verstellen'. D.h. die Nockenwellenmarkierungen und die T-Markierung auf der Einstellscheibe müssen natürlich zunächst mal dann korrespondieren, wenn das Kettenstück von vorderem Nockenwellen-Zahnrad (Auslaß) zu hinterem Nockenwellen-Zahnrad (Einlaß) zu Kurbelwellen-Zahnrad auf Zug steht - ein Verstellen der Nockenwellen gegeneinander und gegen die Kurbelwelle ist dann beim Weiterdrehen schlicht unmöglich. Also muß (!) hier von vornherein etwas nicht gestimmt haben!

Wie Du ja selbst sagst, achte beim nächsten Zusammenbau und bei der Einstellung auf jede Einzelheit. Dazu noch einige, z.T. wiederholte Anmerkungen:

# Vordere und hintere Gleitschiene auf unbeschädigten Zustand und korrekte Montage überprüfen.

# Überprüfen, daß der Kettenspanner-Druckstift bei Arretierung auch 100%ig sicher festgehalten wird und nicht z.B. bei Anziehen der Kontermutter sich wieder soweit löst, daß er mit etwas Kraftaufwand (in das Spannergehäuse) eingedrückt werden kann - ggf. einen HeliCoil- o.a. Gewindewendel für die Arretierschraube einsetzen!

# Bei Einbau oder Austausch der Steuerkette unbedingt darauf achten, daß sich unter dem Kurbelwellenkettenrad kein 'Losglied' bildet - was sehr leicht passieren kann! Die Kette steht dann dort dreieckförmig vom Zahnrad ab, d.h. ein Kettenniet liegt nicht in einer Zahnlücke, die Kette ist gewissermaßen um ein Kettenglied zusammengerutscht. Das kann sich beim späteren Durchdrehen von Hand 'rausarbeiten', muß aber nicht - bei gutgängiger Kette klappt beim Weiterdrehen immer das folgende Kettenglied raus, und wenn dann beim Motorlauf das Losglied endlich in das vordere Kettentrumm 'rutscht', können die Folgen katastrophal sein.

# Bei gelöstem oder ausgebauten Kettenspanner die Kurbelwelle auf keinen Fall linksherum drehen!

# Nach Ausbau des Kettenspanners (am geschlossenen / betriebsfähigen Motor) vor dem Wiedereinbau mit den Fingern nachfühlen, daß die Kette nicht seitlich auf der vorderen Gleitschiene verrutscht ist, und dann die Schiene per kräftigem Fingerdruck schon mal an die Kette 'anlegen'. Irgendwo habe ich das in einem anderen 'Kettenspanner-Thema' schon mal beschrieben.

Gruß, Peter

Hoschl Offline




Beiträge: 256

18.09.2011 15:06
#9 RE: Schaden aufgrund verstellter Steuerzeiten ('Kettenspanner') Thread geschlossen

Hallo Peter,

nachdem es geklackert hat, war ja nichts mehr auf Markierung.

Also hab ich erstmal wieder alles auf Markierung gestellt und gehofft, das alles gut wird.

Gruß
Achim

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