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Yamaha XS 1100 Forum

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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 8.106 mal aufgerufen
 Klein-Norm- & -Spezialteile, Halbzeuge u.a.
christian Offline




Beiträge: 146

19.02.2009 19:27
Edelstahlschrauben + verzinkte Muttern Zitat · Antworten

Hallo ich möchte Edelstahlschrauben und verzinkte Schlagmuttern schrauben( hab nichts anderses gekriegt)
Kann ich mit Einfetten ein Fressen verhindern?
mfg Christian

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

20.02.2009 02:59
#2 RE: Edelstahlschrauben + verzinkte Muttern Zitat · Antworten

Hallo Christian,

vermutlich meinst Du mit 'verzinkte Schlagmuttern' verzinkte (Normal-) Stahlmuttern?

Eine absolute 'Freßverhinderung' bei Verschraubungen gibt es nicht, wenn Dreck ins Gewinde gerät, können sogar verzinkte Stahlmuttern auf verzinkten Stahlschrauben fressen - wenn auch ein recht seltener Fall.

Bei Edelstahlschrauben und -muttern gleicher Güte, also A2 oder A4, ist das Freßrisiko besonders groß, eine Verbesserung gibts angeblich bereits bei Kombination von A2-Schrauben mit A4-Muttern und umgekehrt - wurde in meiner Firma mal ausprobiert, allerdings kenne ich die Details dieser Tests nicht, und im Privatbereich wird sich diesen Umstand auch sicherlich niemand antun wollen. Weit geringer ist das Freßrisiko bei der Kombination von Edelstahl und verzinktem Stahl, am geringsten bei Verwendung von verzinkten Stahlschrauben und verzinkten Stahlmuttern.

Die (sparsame) Anwendung eines Gleitmittels schadet nie, vor allem beim Einsatz selbstsichernder Muttern. Die Verwendung von schlichtem (auch hochwertigem) Schmierfett ist allerdings nur ein Notbehelf, wie in meinem Beitrag zum Thema ja auch angemerkt, da dieses sich bald verflüchtigt - zu empfehlen ist die Verwendung von Gleitmetall oder einer hochbelastbaren Gleitpaste. Ich verwende die Paste 'Molykote G-n' von DOW CORNING (nur ersatzweise auch mal 'Molykote DX'). Seit dem Einsatz dieses Gleitmittels gabs bei mir keine fressenden Verschraubungen mehr.

'Molykote G-n' verwende ich übrigens auch für Zündkerzen und die Stehbolzen der Auspuffkrümmerbefestigung - ist weit besser als die vielgerühmte Kupferpaste. Dazu wird die Paste jeweils mit einer harten Zahnbürste in die Gewinde der Zündkerzen und der Stehbolzen eingebürstet.

Gruß, Peter

christian Offline




Beiträge: 146

20.02.2009 12:28
#3 RE: Edelstahlschrauben + verzinkte Muttern Zitat · Antworten

Hallo Peter,
anscheinend seid Ihr besser ausgerüstet als ich. Wo krieg ich das her?
Ginge Graphitpulver oder das alte Castrol Kettenfett auch? ( Hab ich noch)
mfg Christian

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

20.02.2009 15:51
#4 RE: Edelstahlschrauben + verzinkte Muttern Zitat · Antworten

Hallo Christian,

wenn ich sagen würde, 'Molykote G-n' (respektive das Nachfolgeprodukt 'Molykote G-n Plus') bekommt man im einschlägigen Fachhandel, wäre das gemein - aber im Ernst, 'Molykote G-n' in Google eingeben, und Du hast sofort einige Lieferanten. Ich habe meine diversen Molykote-Produkte über BÜRKLIN bezogen, wo man privat nicht bestellen kann - über eine 'befreundete Firma' konnte ich das doch, und unfairerweise dabei auch noch den Firmenrabatt in Anspruch nehmen.

Das Zeug ist z.B. bei ACE-Technik (http://www.ace-technik.de) mit ca. EUR 8.50 + 5.00 Versand für eine 100g-Tube zwar recht teuer, aber da man sehr wenig verbraucht, hält das ewig. Sicherlich gibts auch noch günstigere Anbieter, und 'Molykote G-n' habe ich in 50g-Tuben bekommen, vielleicht gibts diese Größe für 'Molykote G-n Plus' ja auch.

Die Paste enthält MoS2 als Festschmierstoff und ist mit ihrer extremen Druckbeständigkeit und ihrem hohen Haftvermögen nicht mit 'normalen' Schmierfetten vergleichbar, insofern durch solche auch nicht 'ersetzbar'! Graphitpulver ist ja auch ein Festschmierstoff und damit gewissermaßen ein 'Freßverhinderer', aber damit zu arbeiten, ist eine Mordssauerei, und die Haftfähigkeit beweist Graphit vor allem an den Fingern, ohne die der Paste zu erreichen. Meine letzte eigene Kettenmaschine habe ich 1976 gefahren, seither habe ich auch nichts mehr mit Kettenschmiermitteln zu tun und kenne die Eigenschaften des CASTROL-Produkts nicht. Aber immerhin sollte sich ein Kettenschmiermittel durch hohe Druckaufnahme und gute Haftung auszeichnen, also probiers einfach.

Gruß, Peter

P.S. Hier war jetzt soviel von Schmiermitteln und Gleitpasten die Rede, daß ich mir überlege, eine Auskopplung davon in die Technik-Rubrik 'Sonstiges' zu schreiben.

XS-Eisbaer Offline




Beiträge: 133

06.03.2009 17:59
#5 RE: Edelstahlschrauben + verzinkte Muttern Zitat · Antworten

Hallo,
habe zwar von Motorrädern keine Ahnung, arbeite aber bei einem Mineralölunternehmen, welches auch Schmierstoffe, Motorenöle, etc. anbietet.
Kann ja mal - falls gewünscht - in der zuständigen Abteilung nachfragen.
Falls Interesse, einfach eine Mail.
Gruss
Karin

xs-martin Offline

Administrator


Beiträge: 2.490

27.06.2009 14:45
#6 RE: Edelstahlschrauben + verzinkte Muttern Zitat · Antworten

Ich verstehe den Hype auf Edelstahlverschraubungen nicht. Wenn ich mich recht an meinen Chemieunterricht erinnere, ergeben verschieden edle Metalle gemeinsam ein Lokalelement (=Batterie). Es fließen elektrische Ströme. Und das deshalb (vereinfacht dargestellt), weil das edlere Metall dem unedleren seine Oxidation aufdrängt. Das bedeutet: drehe ich ne edle Schraube (Edelstahl, Messing, etc) in ein unedles Metall (Rahmen, etc), denn so wird das unedle korrodiert (Rost)!

Denselben Effekt hat man im Mund mit Amalgam und Gold und selbst bei verschiedenen Goldlegierungen. Zunge dazwischen und man spürt einen geringen Strom. Anders herum macht man Bleiplatten an Schiffe, damit man diese der Korrosion opfert. Das heißt: der Schiffsrumpf aus dem edleren Metall im Vergleich zu Blei drängt dem Blei seine Oxidation auf und bleibt somit rostfrei. Verzinken hat denselben Effekt. Aber vielleicht übersehe ich einen Effekt, was die Edelstahlschrauben angeht. Ich würde sie nur mit Opferanode (verzinkte Unterlegscheibe) verwenden.

Was das einfetten von Schraubverbindungen angeht: genau das das zum Festbrennen der Schrauben führen. Nämlich Graphit an Schraubverbindungen, die heiß werden. Ich kann mir auch vorstellen - aber vielleicht irre ich - dass die Reibung der Schraubverbindung schlechter ist und somit die Schraube locker sitzt. Ich weiss auch nicht, wie es sich bei selbstsichernden Muttern verhält. Diese sichern durch einen Kunststoffeinsatz. Und Kunststoff wiederum kann von mineralischem Öl angegriffen werden.

Unterm Strich: lieber ordentliche Schrauben mit hoher Güte (8.8 oder mehr), ggf Torx statt Schlitz oder Kreuzschlitz, um die Oberfläche zwischen Werkzeug und Schraube und damit das Drehmoment zu erhöhen (wenn Kreuzschlitz dann Pozi statt Philips, auch größere Oberfläche), gutes Werkzeug, das den Kopf wirklich greift (man spürt einen Unterschied, ob man einen billigen Schraubenschlüssel oder zB Hazet, Würth, Gedore ansetzt), den richtigen Kreuzschlitz (Pozi oder Philips) und ein paar Techniken zum Lösen der Schrauben aneignen (Hitze/Kälte, Schläge, etc).

Warum Edelstahlschrauben? Was spricht dafür; vor allem im Vergleich zu verzinkten Stahlschrauben?

Martin

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

28.06.2009 14:51
#7 RE: Edelstahlschrauben + verzinkte Muttern Zitat · Antworten

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