Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 

Yamaha XS 1100 Forum

Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 35 Antworten
und wurde 8.649 mal aufgerufen
 Werkstatt - Einrichtungen und grundlegende Arbeiten
Seiten 1 | 2
malzbiermotorad ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2009 17:50
Tankversiegelung Thread geschlossen

Ich hab´ im Wiki den Beitrag zur Tankversiegelung gelesen.
Tja, was soll ich dazu sagen, ich hoffe ich beleidige hier niemanden, aber.....
Die Beschreibung ist wirklich von gestern und so ein Kommentar, den Tank besser nicht selber zu versiegeln,
völliger Blödsinn.
Es kommt darauf an, welches Produkt man zum Versiegeln verwendet.
Ich kann nur Kreem-Tankversiegelung empfehlen.
Es ist ein Tanksiegel-Komplett-Set.
Das bedeutet man hat nicht nur die Versiegelung, sondern auch Entrostung und Entfettung.
Das System basiert darauf, daß ich zunächst zwei Lösungen mit Wasser anmischen, eine zum entrosten und die andere zum entfetten, wichtig erst entrosten, dann entfetten.
Die Lösung 1 wird auf ca. 60 grad erhitzt und muß ca. eine Stunde (müsste ich nochmal nachlesen) einwirken.
Der Tank muß natürlich mit der Lösung randvoll sein.
Die Lösung sollte auch warm bzw. heiß gehalten werden.

Anschließend die gleiche Prozedur mit der zweiten Lösung zum entfetten.
Nachdem der Tank nun völlig blank ist und getrocknet, wird die Versiegelung angemischt, natürlich nur soviel wie auch benötigt wird.
Die Benzinhahnöffnungen wurden bereits verschlossen.
Die Versiegelung wird nun in den Tank gegossen und durch drehen des Tanks absolut gleichmässig verteilt.
Mit einem kleinen Spiegel kontrollieren, ob auch der komplette Tank innen mit der Versiegelung getränkt ist.
Dann überschüssiges Material ablaufen lassen, am besten durch die Benzinhahnöffnung, dabei viel Geduld mitbringen.
Nach viel Geduld nun den Tank auf dem Kopf legen (Tankdeckelöffnung nach unten) und einige Stunden also über Nacht trocknen bzw. aushärten lassen.
Das auf den Kopf legen verhindert auch Rissbildung in der Versiegelung.
Und fertig ist dat Teil, kann wirklich jeder, mit Geduld und Motivation.
Übrigens greifen die Chemikalien den Lack an.
Also äußerste Vorsicht walten lassen oder hinterher lackieren.

Das System kostet mit Versand etwas 50,- und schafft ein für allemal Ruhe mit Rost und Verstopfungen.
Ich hab´ bisher drei Tanks auf die Art gemacht, nur der erste Versuch war nicht ganz optimal.
Aber heute is dat kein Problem mehr.
Sollte jemand interesse haben, einfach fragen oder in der Zeitschrift Oldtimer Markt
die Kleinanzeige Kreem Tanksiegel-Komplett-Set suchen und bei dem netten älteren Herrn anrufen,
um zu bestellen.
Wie gesagt sollte jemand fragen dazu haben, ich helfe gern!

Gruß Markus

Micha HH ( gelöscht )
Beiträge:

26.03.2009 17:52
#2 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Interessant. Erst entrosten, dann entfetten, diese Reinhenfolge klingt für mich etwas merkwürdig, aber das angesprochene Produkt kenn ich auch nicht. Hatte mir mal die Bedinungsanleitung eines Versiegelungskits vom Korrosionsschutzdepot zu gemüte geführt, bei dem genau anders herum vorgegangen werden soll.
Die Rostlöser - und Umwandler die mir bekannt sind, wirken nur auf entfetteten Teilen optimal.

Ich verstehe den Wiki-Artikel eher als Warnung vor möglichen Fehlern und Fehleinschätzungen, und nicht als Warnung vor jedemdem einzelnen Produkt.
Bevor man nicht jeden Quadratmillimeter vom Tankinnern auf einwandfreie Entrostung/Entfettung kontrolliert hat, sollte man nicht versiegeln, unabhängig vom Produkt. Ohne ein Endoskop tut man sich da eher schwer. An diesem Punkt werden wohl die meisten Fehler entstehen und beim ein oder anderen Tank die Mittelchen an ihre Grenzen stoßen, weil sich dann das volle Ausmaß des Rostes zeigt und erstmal die Blechsubstanz saniert werden muß. Grade bei unseren alten XS-Tanks gibts da ja so ganz bestimmte verdächtige Stellen, die oft nur noch vom Lack und harzigem Rost zusammengehalten werden.
Das sollte einem halt klar sein, wer nicht selber schweißt, lötet etc...ist jetzt angeschissen, muß dann eh zum Profi und hat eventuell eine Versigelung zu viel im Regal.

Schreibst du dann der Vollständigkeit halber noch, was bei deinem 1.Versuch nicht optimal war und worans gelegen hat.
Warum verhindert das auf den Kopf legen Rissbildung?
Hast du schon Langzeiterfahrung mit der Haltbarkeit?

Wielleicht schreibt ja der ein oder andere noch was zu seinen gesammelten Erfahrungen mit Versiegelungskits, so ließe sich der Wiki-Beitrag eventuell mit einigen Erfahrungswerten ergänzen.

Gruß,
Micha HH

christian Offline




Beiträge: 146

26.03.2009 19:02
#3 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Ich muß Micha HH da beipflichten.
Auch als selbständiger Maler und Lackierermeister würde ich meinen Tank nicht selbst versiegeln.
Da mir die Möglichkeiten z.B Endoskopie fehlen.
Es ist mir klar, daß alle möglichen Mittel von der Industrie angeboten werden, aber die Industrie lässt oft genug auch den Profi bei Reklamationen hängen.
Siehe Fliesenbeschichtungen, Badewannenbeschichtungen Bodenbeschichtungen!
Ich weiß wovon ich spreche ich habe mein Geschäft seit über 20 Jahren.
Der Anbieter lehnt sich oft sehr weit aus dem Fenster und macht halt einfach und hofft daß alles gut geht. Und der Hersteller zieht sich aus der Schlinge.
Wer hat den Schaden, wenn der Lack sich löst, zwischen die Hauptdüsen gerät und das Gemisch so abmagert,daß die 11er hin ist?
Ich würde mich an einen Profi wenden,der schon Langzeiterfahrung hat und Referenzen aufweisen kann und bei einer Ablösung sofort Reklamieren( machen meine Kunden auch)
Blos keinen Ich AG ler, der eventuell keine Firma hat, und womöglich keine Betriebshaftpflicht.
Ein guter Profi gibt auch zu, ober sowas schon mal gemacht hat.
Es gibt leider auch viele Beschichter- das kann jeder auch ohne Meiseterbrief,also auch Ihr blöder Nachbar.
Wohin soll ich mich dann wenden im Falle eines Falles.
Da gefallen mir Bleikugeln schon besser und rechtzeitig einen Reservetank.
Auch bei Rostumwandlern, Rostsiegeln, Rostentferner gbt es viele Scharlatane und ich empfehle nur was ich kenne,sonst muß ich sogar haften.
Das musste mal gesagt werden.
Christian

Martini-Andy Offline




Beiträge: 805

26.03.2009 19:21
#4 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Langzeiterfahrung kann ich zwar nicht behaupten, aber 4 Jahre ist es jetzt her, daß ich meinen Spezialtank meiner Sportster mit POR15 versiegelt habe. Spezialtank deshalb, weil es ein kombinierter Öl-/Benzintank ist. D.h. auch, daß er entsprechenden Temperaturunterschieden vom Öl ausgesetzt ist.
Vor Versiegelung wurde er von einem Tauchkumpan meiner Frau mit dessen Maschine zur Entrostung von Tauchflaschen ein paar Stunden mit Granulat durchgeschüttelt. Anschließend habe ich die Éntfettung und Versiegelung (es war mein erster Versuch) nach Anleitung durchgeführt. Da ich einen etwas größeren Flugzeugtankdeckel drauf habe und damit gut innen rein sehen kann, mache ich dies auch öfters. Bisher ist alles bestens. Und das , obwohl die Sportster doch etwas mehr rumpelt als die Martini und damit bin ich auch auf schottrigen Alpenpässchen unterwegs, was mit der schweren Elli nicht so oft vorkommt.

malzbiermotorad ( gelöscht )
Beiträge:

26.03.2009 22:32
#5 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Hallo Micha,
das is mir aber jetzt peinlich.
Du hast recht mit der Reihenfolge. Ich blöd hab´ nich nochmal meinen Bericht durchgelesen.
Naja, man sollte erst denken, dann reden, ich depp!
Aber sonst is wohl alles richtig.

Der Fehler meines ersten Versuchs bestand darin, daß ich zum Aushärten den Tank nicht auf den Kopf gelegt hab´.
Und ich hatte nicht genügend Geduld, überschüssiges Material ablaufen zu lassen.
Als es aufhörte zu laufen, hab´ ich ihn ruhen lassen.
Auf jeden Fall hat sich unten etwas zu dickes Material aufgebaut und es sind zwei Risse in der Versiegelung entstanden.
Ich hab es noch früh genug gemerkt und konnte es abschaben (war noch nicht ganz ausgehärtet).
Etwas Versiegelung angemischt, an die betreffende Stelle, auf den Kopf aushärten lassen.
Und gerade nochmal Glück gehabt.
Auf jeden Fall ist es bis heute noch gut. Das war 1998.
Bei den beiden anderen Tank, hab´ sehr viel mehr Geduld walten lassen, ca. eine halbe Stunde ablaufen lassen, dabei aber immer in Bewegung gehalten und auf dem Kopf aushärten lassen.
Ich denke, das wichtigste ist, es mit Bedacht und viel Geduld zu machen, dann geht es auch.
Übrigens in den Tank hab´ ich mit ne´m Spiegel geschaut, der an einer Teleskopantenne oder so ähnlich befestigt is, gibt´s bei Louise oder Gericke oder so.
Das mit der Reihenfolge Entfetten und Entrosten is mir echt peinlich.
Ich hab´ sogar auf meinen Fässer 1 und 2 draufgeschrieben, um bloß keinen Fehler zu machen und dann sowas.
Ich muß mal sehen, ob ich bis zum Treffen meinen XS1100 Tank auch versiegel, müst ich schaffen.
Übrigens der zweite war für einen Kumpel, der sich bis heute nicht beschwert hat, das war im gleichen Sommer.
Er war schlau und hat mich erst mal machen lassen und dann geschaut, wie´s wird.
Letztes Jahr hab´ ich den dritten Tank gemacht, bei meiner Enni Diesel.
Den hab´ ich sogar ohne Lackschaden hinbekommen, hat mich gewundert, eigentlich wollt ich den sofort lackieren. Is ausser indischen Produktion. Wer schonmal gesehen hat , wie die Inder lackieren, versteht mich.
Der Tank wird aber auch noch lackiert, wenn keine Frau (meine Frau) in der Nähre is, dann hab´ ich mehr Zeit.
Naja, Motorräder können so manche Frau schonmal nerven.

So jetzt aber genug.
Muß morgen sehr früh arbeiten.

Gruß Markus

malzbiermotorad ( gelöscht )
Beiträge:

26.03.2009 22:35
#6 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Was ich noch vergessen habe.
Der Grund warum erst entfettet wird. Damit die Chemie zum entrosten richtig wirken kann und nicht durch Fett, schmier oder so gehemmt wird. Wäre sonst eine Schutzschicht (Schutzschicht nich falsch verstehen)

Gruß Markus

Micha HH ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2009 16:23
#7 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen
Ok, so rum machts für mich auch Sinn.
Son Teleskopspiegel hab ich und damit auch schon in so einige Tanks geglotzt. Leider ist es immer so dunkel da drinne Sicher, ein Lämpchen ist schnell reingehangen....und dann sieht man auch was, wenn man sich mal nicht grad blendet, is halt wirklich n Geduldsspiel.

Der von Andy angesprochene Por 15 Lack ist genau der, der auch Bestandteil beim Korrosionsschutzdepot im Versiegelungskit ist. Den braucht man nicht anmischen, er reagiert mit der Luftfeuchtigkeit.

Die Entrostung bei diesen Kits geschieht ja immer chemisch (meist Phosphorsäurebasis). Ich und einige meiner Oldimerschrauberkollegen haben da schon viel mit chemischen Produkten experimentiert mit dem Ergebnis, daß bei stärkerer Verrostung eigentlich alle Mittel alleine nicht ausreichen. Bei vielen bilden sich Posphor-Zink-Titan-SonstwasfürKomplexe als Schutzschicht, alles sieht schön einheitlich aus. Kratzt man hinter die Fassade, kommt das verhasste Braun in Rostnarben wieder zu Tage. Auch längere Einwirkzeiten ändern da wenig. Nur mehrmaliges abwechselnd mechanischs und chemisches Entrosten führt zum akzeptablen Ergebnis. Das gilt auch für Metal Ready, das im angesprochenen Por15 Kit enthalten ist.

Also: aus meiner Sicht muß auf jeden Fall mindestens eine gründliche mechanische Entrostung vorangehen! Der Chemie würde ich persönlich höchstens den letzten "Roststaub" überlassen.
Dann sollte es eigentlich hinhauen.

Gruß,
Micha HH
malzbiermotorad ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2009 16:51
#8 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Hallo Micha,
da verstehtst Du ja einiges von Chemie.
So´n büschen konnt ich sogar verstehen.
Aber ich hab da mal ne´Frage?
Dieser Por 15 Lack, auf Einkomponentenbasis, is der wirklich resistent gegen Benzin?

Ich dachte immer, 2-Komponenten is dafür da, daß es äh also richtig aushärtet und sich nich mehr anlösen läßt.
Halt so ähnlich, wie bei Autolack.

Por hat aber nix mit Polyuretan zu tun, oder etwa doch?

Gruß Markus

Micha HH ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2009 17:06
#9 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen
Por15 ist ein 2K-Lack. Der Härter ist quasi die Luftfeuchtigkeit. Benzin und Ölbeständig obendrein. Nur nicht so farbecht bei UV-Einstrahlung, im Tank jedoch latte, is ja dunkel drinne
malzbiermotorad ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2009 17:09
#10 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Aha, so ähnlich wie bei Polyurethan, nich?

Micha HH ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2009 17:18
#11 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Flink biste, da kommt man ja kaum noch nach!
Nagel mich jetzt nich auf dem Polyurethan fest. Das, womit ich damals mal zu tun hatte (Nutzflächenbeschichtung) benötigte einen extra härter und mochte Luftfeuchtigkeit über 50% rel. Luftfeuchte beim Verarbeiten überhauptnicht, weil es dann aufschäumte. Vor diesem Hintergrund würd ich also wenig parallelen sehen! Was weiß ich, Polyurethane gibts in tausend Varianten mit ebensovielen Eigenschaften.

Gruß,
Micha

malzbiermotorad ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2009 17:24
#12 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Naja, meine Frau kommt gleich nach Hause,
ich muß mich beeilen!

Weißt schon: Motorräder und Konkurenz, wie war dat noch gleich?

Matthias (VEC) Offline



Beiträge: 114

02.04.2009 23:18
#13 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Ich weiß nu gar nicht, ob das hier erlaubt ist von wegen Werbung und so. Aber wer sich nicht traut, seinen Tank selber zu entrosten und zu versiegeln, ist, meine ich, bei der (kleinen) Firma B.Schmitz (http://www.rost-im-tank.de) in Frankfurt ganz gut aufgehoben. Ich habe vor sechs oder sieben Jahren meinen Tank dort behandeln lassen. Das Ganze hat insgesamt 130 Euro mit Porto und allem drum und dran gekostet und hat super geklappt.

xs-martin Offline

Administrator


Beiträge: 2.494

22.06.2009 15:06
#14 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Habe meinen Tank mit Splitt gefüllt, den ich für Terrassenplatten hatte. Dann alles auf ne Betonmishcmaschine befestigt und etliche Runden drehen lassen. Damit war der grobe Rost weg. Dann mit Fertan den Rost umgewandelt. Und danach muss mal gleich mit POR15 versiegeln. Macht nen guten Eindruck. Da ich aber fast zeitgleich einen nagelneuen Tank bekommen habe, hatte ich den alten nie wieder montiert. Mal sehen, gibt vielleicht ne Überraschung.

Ich meine, man müßte entfetten, bevor man Fertan rein kippt, da das lipophob ist (Fett und Wasser stossen sich ab). Da also, wo noch Fett (Bezin) im Tank ist, würde sonst Fertan nicht wirken. Zum entfetten kann man Aceton nehmen oder 96%igen Alkohol. Bei allem (auch POR15) Vorsicht mit Hautkontakt!!!!

Aber Ihr habt recht: vielleicht besser vom Profi machen lassen. Gebe ich 50 Euro aus und mache es ggf falsch oder investiere ich gleich 130 € und habs dann 100% richtig? Aber das muss jeder selber wissen.

Michael TÜ Offline



Beiträge: 207

22.06.2009 16:45
#15 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Hallo Malzbier,

na ja - wenn Du so sehr hoffst, hier niemanden zu beleidigen, dann könntest Du die Wahrscheinlichkeit dafür dadurch erhöhen, indem Du Dir Ausdrücke wie: "wirklich von gestern" und "völliger Blödsinn" sparst und stattdessen eine sachliche Aussage machst.

Also - zur Sache: Es ist völlig klar, dass man einen Tank selber versiegeln kann. Und sich hier darüber auszutauschen, wie das geht ist natürlich auch ok. Was ich in meinem Wiki-Artikel geschrieben habe, war, dass ich davor warne, weil es auch recht oft schief geht. Und dann ist die Sauerei wirklich groß.

Ich glaube auch, dass die völlige mechanische Entrostung (einschließlich optischer Kontrolle) für ne dauerhafte Lösung wichtig ist.

Aber selbstverständlich kann jeder mit seinem Tank machen was er will :-)))

Grüße aus TÜ!

Michael

malzbiermotorad ( gelöscht )
Beiträge:

23.06.2009 08:41
#16 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Hallo Michael,

hui an dieses Thema hab´ ich schon lange nicht mehr gedacht.

Das mit gewissen Ausdrücken nimm nich so ernst, is nich bös gemeint.
Der Beitrag war auch einer meiner ersten. Ich glaub in den zahlreichen anderen is das anders.

Wahrscheinlich war es eine Art Euphorie, endlich auch ein XS1100-Forum gefunden zu haben.

Des weiteren bin ich nicht nur in diesem Forum aktiv.
Im anderen wird sich öfters in der Art geäußert und niemand nimmt es einen krumm.
Dort führt sowas eher zu einem verstärkten Erfahrungsaustausch, manchmal sogar hilfreich.

Ich steh halt auf den Standpunkt, nix wird so heiß gegessen wie gekocht.
So lang mich niemand wirklich bedroht, macht es mir nichts aus, wenn mich jemand mal etwas anmacht, oder so ähnlich.

Menschen unterliegen halt ihren Gefühlen und das sieht halt schonmal unglücklich aus.
Wer kennt das nicht von sich selbst?


Freundlichen Gruß
Markus

petloc Offline




Beiträge: 80

05.10.2009 21:19
#17 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Hallo Leute,

der Thread ist zwar nicht mehr ganz neu, aber vielleicht schaut der eine oder andere trotzdem mal hier 'rein, ich hab's jedenfalls getan.

Ich habe am vergangenen Wochenende (Oktober 2009) den Tank meiner XS 1100 behandelt. Meine Elfie war 17 Jahre mehr oder weniger unbeachtet in der Garage gestanden. Tank war voll, aber das ist nach so langer Zeit eher unwichtig, weil sich der Kraftstoff nach so langer Zeit chemisch zersetzt und aggressive Stoffe entstehen. Ich hab' das alte 'Benzin' (wenn man die Brühe überhaupt noch so bezeichnen kann) erst mal abgepunmpt (Gott sei dank nicht wie früher mit ansaugen per Mund). Was da herausgekommen ist war eine dunkelbraune abartig stinkende Brühe. Nachdem der Tank dann getrocknet war - die ganze Tiefgarage hat mittleiweile nach dem Zeug gestunken (gott sei dank hab' ich ein eschlossenes Garagentor, da weiss nicht gleich jeder Nachbar, woher dar Gestank gekomen ist) - habe ich erst mal den losen Rost herausgeschüttelt. Das waren so etwa zwei Kaffeetassen voll.

Im Internet habe ich dann mal recherchiert, was da zum Thema Tanksanierung auch so alles steht. Neben dem mehr oder weniger nützlichen Tipp mit der Betonmischmaschine und den Spax-Schrauben, Glasscherben, Split usw. habe ich mich dann in Ermangelung einer Betonmischmaschine für die chemische Methode 'Kreem weiss' von Ammon entschieden.

Zur Vorbereitung habe ich mir folgende 'Zutaten' besorgt:
- 2 große Kanister für die 2 x 24l Chemie-'Abfall'
- 1 Tauchsieder (300W), der durch die Tanköffnung passt (zum Ausprobieren habe ich beim Kauf die innere Pappe einer Klorolle mitgenommen, die hat genau den gleichen Durchmesser wie die Tanköffnung).
- 1 Thermometer zum Überwachen der Temperatur (der Entfetter und der Rostlöser müssen bei einer Temperatur zwischen 50°C und 75°C verarbeitet werden und dürfen während der Verarbeitung 50°C nicht unterschreiten!). Auch dafür habe ich im Internet rumgesucht, Stockthermometer gibt's da ab ca. 40€, das war mir eindeutig zu teuer. Ich habe dann einen Thermometer bei einem Gartenzubehörhandel (Beginnt mit 'D' und endet auf 'ehner') für etwas über 5€ gefunden (Erdreichthermometer geht bis 90°C und das reicht).
- Gummihandschuhe und eine Schutzbrille (gibt's für wenige Euro im Baumarkt) - die Augen sind eindeutig mehr wert!!!

Zum Verschließen der 'unteren' Tanköffnungen (2 x Benzinhahn und 1 x Tankanzeige) habe ich mir in dem Betrieb, in dem ich arbeite, Bleche stanzen lassen. In die beiden Bleche für die Benzinhahnöffnungen habe ich je eine M8 Einziehmutter einziehen lassen, die habe ich dann mit einer M8 Schraube mit Polyamidscheibe verschlossen. Als Dichtung habe ich einen alten Fahrradschlauch zerschnitten und den Blechen angepasst (dazu später mehr).

Wenn jemand die Verschlussbleche brauchen kann, bitte per E-Mail melden, ich heb' die erst mal auf. Wer seinen XS 1100 Tank behandeln will, kann die gegen Portogebühr gerne haben.

Vor der Aktion habe ich den Tank mehrfach mit Frischhaltefolie umwickelt (eine Rolle reicht, ich hab' gleich mal drei gekauft - aber der Tank ist gar mal nicht so groß -, um evtl verschüttete Säure (Entroster hat PH-Wert 2!!!) nicht auf den Lack kommen zu lassen.

Als letzte Aktion habe ich dann noch ca. 2m von meinem Gartenschlauch amputiert und den am Heißwasserhahn im Keller angeschlossen. Ein großer Eimer zum Auffangen der abgelassenen Chemie und ein Trichter sind auch noch nötig.

Dann ging's los:

1. Reinigen entfetten:
Zuerst den Reiniger/Entfetter aus dem Tankversiegelungs Set 'Kreem weiß' von Ammon im Eimer mit heissem Wasser auflösen und das Gebräu mit dem Trichter in den Tank einfüllen, bis dieser randvoll ist. Mein Eimer hat keine 24l Fassungsvermögen, deshalb in zwei Schritten.

1.1. Reiniger/Entfetter ca. 1/2 - 1 Stunde (bei dem Rost) einwirken lassen. Dabei mit dem Thermometer die Temperatur überwachen, dass diese nicht unter 50°C sinkt. Bei Bedarf den Tauchsieder in den Tank stecken und wieder aufheizen.

1.2. Dann den Reiniger/Entfetter mittels Trichter in den ersten Kanister entleeren.

1.3. Tank mit klarem Wasser ausspülen. Die Spüllösung kann in den Ausguss gekippt werden, da diese so stark verdünnt ist, dass dies biologisch unbedenklich ist.

2. Die gleiche Prozedur (wie 1. bis 1.3) mit dem Entroster durchführen.
ACHTUNG: der Entroster ist eine Phossphorsäure mit einem PH-Wert von 2, also sehr stark sauer!!! Unbedingt Verarbeitungshinweise auf der Verpackung beachten!.
Jetzt nochmal zum Thema Fahrradschlauch als Dichtung (das war keine gute Idee):
Die 'Schlauchdichtung' hat den Reiniger/Entfetter klaglos überstanden, kein Tropfen Verlust. Nach dem Einfüllen des Entrosters hat es nicht mal eine Minute gedauert, und es kam zu einem kleinen Rinnsal entlang der Folie, mit der ich den Tank (Gott sei dank) umwickelt hatte. Nachdem ich die Säure nicht unbedingt gerne auf dem Kellerboden haben wollte, habe ich sie mit dem besagten Eimer aufgefangen und - wenn das Säureniveau im Tank etwas gesunken war - wieder mit dem Trichter zurückgefüllt (da war ein zweiter Eimer angesagt). Um den Temparaturverlust auszugleichen, wurde der Tauchsieder eingesetzt). Der hat die Temperatur wieder im nötigen Temperaturfenster zwischen 50°C und 65°C gehalten.

Das Entrosten habe ich nach ca. 50 min. beendet und die Säure ebenfalls vorsichtig in den zweiten Kanister geleert.

Danach wurde der Tank wieder gründlich ausgespült.

3. Tank Trocknen und versiegeln
Jetzt muss der Tank nach Anleitung gründlich getrocknet werden. Dazu soll man nach Anleitung des Herstellers Ammon eine Heißluftpistole oder einen Haarfön verwenden. Von einer Heißluftpistole würde ich eher abraten, denn diese erzeigen sehr hohe Temperaturen (falls nicht eine Profiversion mit regelbarer Temperatur verfügbar ist,m bis zu 600°C(!!!). Das hält kein Lack aus. Ich habe mit einem Haarföh vorgetrocknet und dann einen 500W Halogen-Baustrahler im Abstand von ca. 40-50cm zum Tank aufgestellt. Den Tank habe ich mehrfach gedreht und gewendet, bis kein Dampf mehr aus dem Einfüllstutzen ausgetreten ist. Danach habe ich ihn noch ca. 1 Stunde liegen lassen.

3.1. Versiegeln
Jetzt kommt die 2-Komponenten Versiegelun 'Kreem weiß' zum Einsatz. Dose öffnen und den Härter in die Dose füllen (da ist Platz genug dafür). Dose wieder verschließen und gründlich schütteln oder umrühren. Dann den Siegellack in den Tank geben und diesen it einem 'alten' Tankverschluss verschließen. Nachdem man für diei XS 1100 aber nicht so einfach einen alten Tankverschluß herbekommt habe ich einfach ein paar Lagen der schon erwähnten Frischhaltefolie zwischen Tank und Tankdeckel gelegt und diesen dann geschlossen (Schlüssel bereithalten, so dass zum Öffnen nicht die Sucherei losgeht!). Dann wird der Tank LANGSAM für ca. 10 Minuten gedreht und gewendet, so dass der Siegellack überall hinfließen kann (dabei überlegen, wie eine Flüssigkeit wohl fießt. Ichhatte die Bedenken, dass sich der Lack nicht auf dem mittleren untreen Innenteil des Tanks verteilt. Tank auf die Seile legen und dann langsam über die Längsachse rollen).

Danach habe ich den Tank auf einen Hocker gelegt und die beiden M8 Schrauben an den Benzinhahnöffnungen herausgeschraubt, um den überflüssigen Siegellack auslaufen zu lassen (Behälter darunter stellen, das Zeug klebt wie verrückt).

Jetzt nach Anleitung von Ammon den Tank alle halbe Stunde mal drehen (ich habe ihn auf eine alte Decke gelegt, um die Position halten zu können und um den Tank nicht zu beschädigen).

Dann wird der Tank mit dem offenen Einfüllstutzen nach unten (die ausdunstenden Lösungsmittel sind schwerer als Luft) eine Woche lang gelagert, bis die Versiegelung vollständig ausgehärtet ist. (So liegt er zur Zeit gerade (05.10.2009).)

FERTIG!!!

Ich habe einige Bilder gemacht, die den Werdegang etwas veranschaulichen sollen:

1. Ausgangssituation (nach dem Entleeren und Ausschütten des losen Rosts):

2. Nach dem Reinigen/Entfetten:

3. Nach dem Entrosten:

4.Nach dem Versiegeln:


Fazit:
Zum Umsetzen des Verfahrens nach Ammon ist eine gründliche Vorbereitung nötig (das betrifft aber auch alle anderen Verfahren). Mit dem Ergebnis bin ich vollauf zufrieden, die aufzuwendende Arbeit ist absolut akzeptabel. Die beiliegende Anleitung ist sehr ausführlich gehalten, im Internet gibt es auch noch ein Video, das man sich vorher unbedingt ansehen sollte.

Die angefallenen Lösungen können noch für 2-3 weitere Tanksanierungen verwendet werden.

Einen etwas faden Beigeschmack hat mir allerdings die Aussage von Ammon (Zitat im Internet vom 05.10.2009 'Die Entsorgung der überschüssigen Produkte kann ganz ungefährlich über die Kanalisation erfolgen.' hinterlassen. Auf der Verpackung der Granulate steht nämlich, die Entsorgung über die Kanalisation ist nur bei Verdünnung im Verhältnis von 1:200 zulässig. Das würde bedeuten, dass man den Inhalt der anfallenden Lösungen nur via Kanalisation entsorgen darf, wenn man diese in eine voll gefüllte Badewanne schüttet - und wer will das schon?

Gruß

Peter L.

XS-Rolf Offline

Administrator


Beiträge: 1.982

05.10.2009 22:34
#18 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Hallo Peter.

Willkommen im Forum und Respekt vor der Gift Mischerei.
Leider kann ich die Bilder nicht erkennen weil es GIF Formate sind.
Ändere sie doch mal in JPEG um, dann werden sie hier sichtbar.

Gruß
Rolf

_______________________________________________
Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!

petloc Offline




Beiträge: 80

05.10.2009 22:36
#19 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Was soll der Mist, dass man in diesem Forum den eingestellten Beitrag nach ca. 2 Stunden nicht mehr editieren kann ????

Die Bider waren falsch verlinkt, ich kann das im Beitrag nicht mehr korrigieren, deshalb hier nochmal ein Versuch:

1. Ausgangssituation (nach dem Entleeren und Ausschütten des losen Rosts):


2. Nach dem Reinigen/Entfetten:


3. Nach dem Entrosten:


4.Nach dem Versiegeln:


Gruß

Peter.L

XS-Rolf Offline

Administrator


Beiträge: 1.982

05.10.2009 22:49
#20 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

In Antwort auf:
Was soll der Mist, dass man in diesem Forum den eingestellten Beitrag nach ca. 2 Stunden nicht mehr editieren kann ????



Das ist kein Mist, sondern so gewollt.
Editieren geht 1 Stunde so lange keiner auf den Thread geantwortet hat.

In den meisten Foren werden keine Bilderlinks mit GIF Formaten angezeigt !!

Gruß
Rolf

_______________________________________________
Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!

XS-Rolf Offline

Administrator


Beiträge: 1.982

05.10.2009 22:55
#21 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

PS. setzte mal nur den Link ein, ohne den Image Code zu benutzen, vielleicht klappt es dann.

_______________________________________________
Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!

petloc Offline




Beiträge: 80

05.10.2009 22:56
#22 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Hallo Rolf,

hab' ich zuerst auch so gemacht, allerdings mit falschem Link (meine Web-Site ist zwischenzeilich zu einet Unterseite mutiert, daran hab' ich erst nicht gedacht). Dann habe ich die JPG-Dateien 'umgezogen', aber auch dann waren sie erst mal nicht 'sichtbar'.

Mit dem zu kopierenden Link sollte es erst mal aber gehen...

Das mit der 'Giftmischerei' ist gar nicht so weit her geholt, mir war es erst gar nicht wohl dabei... (ich bin Maschinenbau Ingenieur, mit Chemie hab'ich nicht viel am Hut, schon gleich gar nicht, wenn mir das Zeug über die - wohlweislich mit Handschuhen geschützten Hände - läuft.)

Aber alles in allem war die Prozedur dann doch nicht so kompliziert, das Ergebnis hat mich jedenfalls überzeugt.

Gruß

Peter.L

XS-Rolf Offline

Administrator


Beiträge: 1.982

05.10.2009 23:01
#23 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Ich habe mal versucht nur den Link zu setzten, geht aber auch nicht.
Wenn ich morgen Zeit habe, ziehe ich die Bilder mal runter und wandel sie um und setzte sie rein.

Gruß
Rolf

_______________________________________________
Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!

petloc Offline




Beiträge: 80

05.10.2009 23:04
#24 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Hallo Rolf,

war nicht so gemeint (mit dem Mist)...

Der Zeitraum ist bloss etwas kurz (nach meinem Empfinden, weil ich den Tank meines Freundes noch ein paar mal drehen musste und deswegen im Keller war ). In anderen Foren kann man auch später editieren, allerdings wird dann auch der Grund angegeben. Hängt sicherlich vom verwendeten Forum ab, ist aber auch garantiert kein Problem!

Hauptsache, das Forum LEBT!

Gruß

Peter.L

Edit: Anbei die Bilder - Gruß Rolf


Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen und (falls vorhanden) Vorschau-Grafiken der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Image1.jpg Image2.jpg Image3.jpg Image4.jpg
petloc Offline




Beiträge: 80

05.10.2009 23:11
#25 RE: Tankversiegelung Thread geschlossen

Hallo Rolf,

wie hast Du das jetzt gemacht (mit en Bildern)???!!!??? Mach mich schlau, dann kann ich das nächstes mal auch (ich hab' noch viel vor mit meiner Elfie, vielleict hilft's dem eine oder anderen).

Gruß

Peter.L

Seiten 1 | 2
 Sprung  
Xobor Xobor Community Software
Datenschutz