Provisorisch bekommst Du die Bremsen los, wenn Du mit einem Gummihammer(!!) von außen auf den Radbremszylinder klopfst. Da die XS Schwimmsattelbremsen hat, drückst du damit den Bremskolben des Radbremszylinders ein bischchen zurück.
Um es auf Dauer wieder zu reparieren, wirst du um eine Zerlegung der Radbremszylinder und einen Austausch der Dichtungen wohl nicht herum kommen. Wo wohnst du den? Wenn Du in der Nähe wärst, könnte ich dir ja persönlich helfen. Ansonsten würde ich eine Bremsenreperatur nur dann machen, wenn man schrauben kann. Als Erstaktion im Schrauberleben sind Bremsenreparaturen nicht geeignet.
Kann es sein, das dieses Thema auch von Horst (Ironpig) in anderen XS Maillisten durch diskutiert wird ?
Wenn ja folgendes: Andere Sättel der US-Specials oder 5k7 passen nicht, da diese Schwenksättel haben, also Befestigung des Sattels durch eine Zentrale lange Schraube. Die Sättel der Maxim hat wie bei der Elfer eine Radialbefestigung.
Unterschied der Teilnummern: XS 1100 Special SH 3J6-25810-02-00 CALIPER ASSEMBLY RH XJ 1100 Maxim 4W1-25810-10-00 CALIPER ASSEMBLY LH
Da ich auch erst der Meinung war das die Sättel der SH und Maxim gleich sind, haben ich mir heute mit meinem XS-Kollegen Bernd mal die Specialsättel vorgenommen, die ich hier noch liegen hatte. Gleiches Problem wie bei dir: Die Kolben saßen fest. Erst haben wir die Kolben von oben reichlich mit Rostlöser eingesaut. Mit Luftdruck ging dann aber immer noch nichts, so das wir die Brutale Art anwenden mussten. Eingespannt in einen Schraubstock haben wir erst mal versucht mit einer Rohrzange den Kolben zu bewegen ... was aber nicht so einfach ging. Erst mit viel Kraftaufwand bewegte sich der Kolben schwer hin und her. Wir haben es so lange versucht, bis sich der Kolben komplett drehen ließ und dann mit einem großen Schraubendreher in die Nut für die Dichtmanschette einhebeln konnten. Erst als der Kolben sich ein Stück heraus bewegte. konnten wir ihn mit Luftdruck herrauspressen ..... und das mit einem echt lautem Plopp !!
Bei dem anderen Sattel ging es genau so besch***** ! Durch die Anwendung der Rohrzange sind natürlich die Kolbenränder arg in Mitleidenschaft genommen worden, so das diese unbrauchbar sind ... anders ging es aber leider nicht. Hier wäre dann ein neuer kompletter Rep.-Kit aus den USA nötig.
Wenn sich die Kolben in den Sättel festsetzten hat nicht unbedingt was mit Rost zu tun. Bremsflüssigkeiten erzeugen nach jahrelangem Nichtgebrauch Ablagerungen und der Dichtring im Sattel härtet auf gequollen aus und blockiert samt dem gehärteten Schnodder den Kolben fest im Sattel.
Anbei ein paar nette Bilder von dem heutigen Werk
Ich hoffe du kommst mit meiner Beschreibung weiter.
Gruß Rolf
_______________________________________________ Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!
Angefügte Bilder:
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Die festgegammelten Bremskolben gehen relativ leicht ohne Beschädigungen heraus, in dem ihr einen alten Handbremszylinder nehmt und dann mit Öl oder sonst was befüllt. Dann auf der Werkbank den Handbremszylinder eingespannt und den Kolben mit der Pumpe heraus gedrückt. Dabei baut ihr soviel Druck auf, dass jeder Bremskolben nachgibt. Eine weitere Alternative ist die Fettpresse. Einen passenden Schmiernippel in die Entlüftungsbohrung geschraubt und dann mit der Fettpresse den Kolben heraus gedrückt. Die Zulaufbohrung muss natürlich mit einer Schraube verschlossen werden. Außerdem lauft ihr dabei nicht Gefahr, dass euch der Kolben wie bei Druckluft um die Ohren fliegt. Nach einer intensiven Reinigung und der Verwendung neuer Dichtringe geht die Bremse wieder wie neu.