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Yamaha XS 1100 Forum

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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 1.866 mal aufgerufen
 Motor - Getriebe
carsten G Offline



Beiträge: 19

25.02.2015 21:41
ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

Hallo zusammen,

ich habe mir einen gebrauchten Zylinderkopf, mit noch verbauten Ventilen, im Internet gekauft. Diesen habe ich eigentlich vor zu überholen. Bei Lieferung und genauer Sichtung sind deutlich Riefen auf den Lagerböcken der Nockenwelle zu erkennen. Führt man mit dem Fingernagel und einem Haarlineal über die Lagerschalen ist eigentlich kein Widerstand zu spüren. Ein Finish mit Schleifpapier ist auf jeden Fall erforderlich.

Hintergrund dieser Aktion ist, dass mein Motor einen hohen Ölverbrauch bei guten Kompressionswerten hat. Alles deutet auf verschlissene Ventilschaftdichtungen hin. Diesen gebrauchten und überholten Zylinderkopf (neue Ventilschaftdichtungen, Reinigung der Ventile, ...)hatte ich vor 1 zu 1 gegen den Verbauten zu tauschen, zumal ein Kerzengewinde in dem jetzt verbauten Zylinderkopf defekt ist.

Schaut mal auf die Bilder. Lohnt der Aufwand?
Am Wochenende nehme ich den verbauten Zylinderkopf runter. Bin gespannt was ich da zu sehen bekomme.

Gruß,

Carsten


Gerhard Höss Offline



Beiträge: 225

25.02.2015 23:24
#2 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

Carsten ,
aus meiner Sicht ist keinerlei Gefahr im Verzug . Diesen kopf kannst Du noch Ewigkeiten fahren . Völlig normale Spuren , es würde mich wundern wenn es da keine gäbe . Alles im grünen Bereich ! Wenn es Dich beruhigt kannst Du da noch ein bisschen drübergehen , viel würde ich aber nicht machen . Ich selber würde da einen Dremel nemen , einen Gummipolierer drin . Aber nur minimal . ( Martin E. = :-) )
Gruss Gerhard

XSIronpig Offline




Beiträge: 249

26.02.2015 21:18
#3 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

Na ja, völlig normal ist die Menge dieser Spuren nicht. Das ist schon etwas mehr als "normal".

Ich würde den Kopf aber trotzdem verbauen, wenn er sonst gut ist.

Wirklich wichtig, dass bei den Riefen kein Material rausgedrückt ist. Wenn doch, vorsichtig entfernen, damit die Nockenwellen sauber laufen können.

Nach dem Einbau der Nockenwellen unbedingt Öl durch die Wellen pumpen, damit gleich Öl in den Lagerstellen anliegt...

Viel Erfolg Ironpig

carsten G Offline



Beiträge: 19

26.02.2015 21:58
#4 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

Hallo zusammen,

das sind ja gute Nachrichten.
Habe heute morgen die Antwort von Gerhard gelesen und mich entsprechend schon mit Schleifpapier 800er Körnung(naß)und Schleifscheiben für den Dremel eingedeckt.
Das erste Ventil ist schon raus. Sieht gut aus und ruht derweil in einem SIDOLIN Backofenreiniger Schaumbad. Mal schauen wie das Resultat ist.
Schwierig ist die Schaftdichtung von der Ventilführung abzuziehen. Muß ich allen Mut zusammennehmen und mit einer Zange die Dichtung runter ruppen? Gibt es einen Trick? Oder sollte ich mir eine entsprechende Zange besorgen?

Dass mit dem Füllen der Ölsteigleitung ist ein wertvoller Ratschlag.
Mit meiner Ölpumpe werde ich die Leitung füllen und an den entsprechenden Lagerstellen nicht ziemperlich mit dem Schwarzen Gold umgehen.
Aber bis dahin wird bestimmt noch die eine oder andere Frage hier im Forum gestellte werden.

Gruß
Carsten

Martini-Andy Offline




Beiträge: 805

27.02.2015 08:53
#5 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

Du solltest nur kein"schwarzes Gold" nehmen, sondern frisches "goldfarbenes" Öl verwenden

____________________________________________
Wir, die guten Willens sind, geführt von Ahnungslosen, versuchen für die Undankbaren das Unmögliche zu vollbringen.
Wir haben soviel mit so wenig solange versucht, dass wir qualifiziert sind, fast alles mit nichts zu bewerkstelligen.

Bimbo Offline



Beiträge: 293

27.02.2015 19:00
#6 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

Abziehen der Ventilschaftdichtung am besten mit einer Spitzzange.Ist manchmal ein bischen mühsam, weil gerne die Dichtlippe oben abreißt und der untere verstärkte Schaft auf der Führung sitzen bleibt. Deswegen mit Gefühl und nicht nur ruppen sonst wird das Material wo du mit der Zange fassen kannst immer weniger wird.Wichtig ist auch das du mit der Spitze der Zange nicht in die Metallführung kommst da könnten sonst Riefen enstehen.Ich denke nach der 7 Schaftdichtung hast du das Gefühl zum abziehen.
Viel Erfolg.
Bei deinen Laufspuren in den Lagerböcken sehe ich auch kein großes Problem wenn du den aufgeworfenen Grat vorsichtig wegschmirgelst.Meine Meinung ist für die Bearbeitung mit dem Dremel braucht man Erfahrung sonst ist schnell mehr Material weg als nötig.

LG
Bimbo

Gerhard Höss Offline



Beiträge: 225

27.02.2015 22:51
#7 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

... also , zum Abziehen der Schaftdichtungen :
früher habe ich auch schon mal mit der Flamme vom Schweissbrenner ( dünn ,klein ) den Gummi verbrannt so dass der Rest leicht abging , seit ich da eine Minigripzange habe die da gut reingeht gehts aber prima .
Rauf gehts so : Du hast sicher einen Viertelzoll - Steckschlüsselsatz . Da gibts eine Nuss ( evtl. 11 mm ) wo die neue Schaftdichtung genau reinpasst mit dem Gummi oben . Damit kann man die Dichtung genau rein - und draufstecken so dass sie nicht verkantet was gerne passiert . Dann die Verlängerung auf der die Nuss sitzt , genau mittig in der Stösselbohrung halten und dann mit dem kleinen Hämmerchen die Schaftdichtung draufklopfen .Man merkt genau wann sie vollständig drauf ist .
Die Ventile reinige ich so : Bohrmaschine in den Schraubstock . Ventil einspannen . Laufen lassen auf mittlere Drehzahl mit dem Feststellknopf . Gummi in den Dremel und das Ventil mit dem sich drehenden Poliergummi abziehen . Wird perfekt sauber , dauert 3 Minuten pro Ventil . Das sieht dann aus wie fast neu . Dickere Ablagerungen kann man mit einem Schber o.äh. vorher wegmachen .
Viel Spass beim Schrauben ....
Gruss Gerhard

carsten G Offline



Beiträge: 19

28.02.2015 23:04
#8 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

Hallo zusammen,

das Runterziehen der Ventilschaftdichtung mit einer Spitzzange habe ich versucht. Hat nicht so recht geklappt.Liegt wahrscheinlich an der Zange. Die Greifbacken sind im Klemmbereich zu schmal.

Geklappt hat's dann mit einem stabielen Faden.
Eine geknotete Schlaufe habe ich um die Dichtung gelegt, "nachgestopft" bis die Schlaufe richtig lag, und dann langsam (Handschuhe anziehen)die Dichtung vom Ventilschaft abgezogen. Erfordert ein wenig Geduld, aber hat funktioniert.

Die Ventile, eingespannt im Bohrfutter einer Bohrmaschine, habe ich dann der Reihe nach mit Schleifpapier 80/120/240 und Polierwolle gereinigt und noch mal zum Schluß mit "Gummi" abgezogen. Die eigentliche Dichtfläche und den Ventilschaft habe ich nicht mechanisch behandelt. Das Ergebnis läßt sich sehen, oder?
Der nächste Arbeitschritt wird das Einschleifen der Ventile sein, falls erforderlich.
Zuvor muß die Dichtheit der Ventile überprüft werden.
Oder ist ein Einschleifen auf jeden Fall angesagt?
Mit welchem Medium prüft ihr die Dichtheit ab? Petroleum, Dieselöl oder Benzin?

Den Verbrennungsraum habe ich mit Ofenreiniger eingesprüht. Die Verunreinigungen lösen sich.
Mit einer Bürste, so sieht es aus, wird der Verbrennungsraum wieder metallisch blank.
Die abschließende Endreinigung mit Dieselöl, Kaltreiniger oder Seifenlauge?
Welche Erfahrung habt ihr gemacht?

Hier noch einige Bilder:


Zu dem letzten Bild mit Pfeilmarkierung.
Ungefähr bis zur Markierung waren die Auslaßventile verunreinigt.
Aufwärts der Markierung ist der Schaft hydraulisch glatt. Sollte ich den Übergangsbereich noch nachschleifen? Hier ist noch eine Unebenheit zu ertasten.

Gruß
Carsten.

Gerhard Höss Offline



Beiträge: 225

02.03.2015 00:52
#9 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

... schau dass Du einen kleinen Akkuschrauber bekommst Das Bohrfutter sollte in die Bohrung von der Stösseltasse passen .
Dann spann das Ventil von hinten ein . Futter mit der Hand festhalten , das reicht . Vorher Paste auf Sitz und Ventil . Langsam Ventil gegen Sitz ziehen , immer wieder heben . rechts/ linkslauf nehemen . Immer wieder abheben und Paste nachschmieren mit dem Finger .Somit kann das Ventil viel effektiver eingeschliffen werden .
Seid doch mal ehrlich : wer sowas schon mal mit dem Sauger probiert hat der hat schnell gemerkt dass das einfach nicht hinhaut . Zu uneffektiv , der Sauger rutscht ab , mal kriegt dabei einen Vogel .
Wenn der Sitz schön gleichmässig grau ist dann das nächste Ventil .
Ich nehme Benzin zu prüfen obs dicht ist . Wenn nach etlichen Sekunden dann mal langsam was durchsickert dann ists als dicht zu bezeichnen . Wenn man Glück hat dann kommt nix . Man kanns ja so oft probieren bis das der Fall ist aber man muss bedenken dass so ein Ventil im Betrieb ja nur Millisekunden auf dem Sitz ist . Kommt immer drauf an wie lang man sich Zeit nimmt . Immer noch Spass bei der Arbeit !
Gruss Gerhard

Gerhard Höss Offline



Beiträge: 225

02.03.2015 00:55
#10 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

... meinte natürlich : langsam laufen lassen und das Ventile gegen Sitz ziehen .
Manchmal merkt man erst beim 2. mal lesen dass was ungenau beschrieben ist ....
Gerhard

XSIronpig Offline




Beiträge: 249

02.03.2015 20:57
#11 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

Die Ventile sehen TOP aus. Ich würde sie so verbauen.

Schleif nichts an den Ventilschäften rum, ausser, du findest da Kratzspuren.

Beim Einbau das Ventile mit Verdünnung, Reinigunsbenzin, Aceton (was du hast) mehrfach durch die Ventilführung schieben (bevor die neuen Ventilschaftdichtungen drauf sitzen), damit sich etwaige Ablagerungen in der Führung lösen.

Das nicht-Reinigen hat mich schonmal ein Ventil gekostet, da dieses in der Führung klemmte!!! Und das war "nur" Ölkohle :-(

Shit Happens

Peter Kemm ( gelöscht )
Beiträge:

09.10.2015 21:19
#12 RE: ZylKo-Überholung - Schadenszeichen, Maßnahmen ? Thread geschlossen

Carsten war zuletzt 2015-02-28 eingeloggt. Da er seine Forumsmitgliedschaft zu ruhen lassen scheint, wird das Thema geschlossen.

Peter

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