ich möchte hier mal meine neue Baustelle vorstellen u. die eine oder andere Frage stellen. Also das Gespann, unbesehen ersteigert, besteht offensichtlich aus einem Unfallrahmen (Heckrahmen ist leicht verzogen)einer 2H9 Bj. '79 mit einem 5k7-Motor, einer Auspuffanlage von einer 5k7, einem Beiwagen v. Riegler mit MZ-Boot, Beiwagenanschlüsse v. EML (steht in der Zulassung), Vorderradschwinge von Klaus Ammer /Kronach, Beiwagenrad ist von einer Ente, leider ungebremst, Hinterrad ist eine SMART-Felge, 3,5J 135er Reifen u. das Vorderrad ist ein Rohrspeichenrad von EML mit gleicher Reifenbreite. Ich habe jetzt fast alles auseinandergenommen, der Rahmen ist frei u. der Motor liegt auf dem Fußboden, die restlichen Teile sind alle in der Werkscht vertreut. Bis jetzt habe ich folgende grobe Mängel entdeckt: Bremskolben vorn fest, Radlager vorn schwehrgängig, beide Schwingenlager (vorn) fest (Schraube in der Buchse), Stoßdämpfer vorn Rostnarben auf der Dämpferstange, obere Dämpferaufhängung hinten rechts Gewinde def., links Gewinde bis auf 2 Gänge weggedreht, Lenkanschlag am Steuerkopf unprofessionell erneuert, Lenkkopflager def., Sitzbank Leder u. Chassis def., na u. dann noch das scheinbar übliche, die Benzinhähne funzen nur noch auf pre-Stellung. Der Endantrieb scheint i.O. zu sein. Nach dem Öffnen des Endantriebs war in der unteren Gehäusehälfte Öl o. so was ähnliches drin (schwarze Brühe), sollte das nur zertroschenes Fett sein? Das Getriebe habe ich noch nicht geöffnet, nur mal nach dem Anlasserritzel gesehen - sieht sehr gut aus.
Wie geht es nun weiter? Als erstes den Rahmen strahlen lassen u. mal sehen was Pulverbeschichten kostet. Ist das überhaupt empfehlenswert, wegen der vielen Anbaustellen speziell auch zum Beiwagen, wo eigentlich Metall auf Metall liegen soll bzw. nichts mehr dazwischen passt? Wird der Kunstoff hinterher wieder abgeschliffen, oder wie wird das gemacht? Mit dem Lenkanschlag muss ich mir noch was einfallen lassen. Sollte der Lenkanschlag größer gewählt werden bei einem Gespann als bei einer Solomaschine, wenn ich ihn schon mal in Arbeit habe? Wie breit ist denn das Teil am Rahmen, was den Anschlag bestimmt? Die hinteren Dämpferaufhängungen habe ich weggeflext und ausgebohrt. Jetzt muss ich mir nur noch neue Bolzen drehen lassen.
Als nächstes sind die Dämpfer vorn dran. Ich denke, da ist nichts mehr zu retten. Was wäre denn empfehlenswert als Ersatz, bzw. auf was sollte ich achten, wenn ich mir neue zulegen will?
Den Zylinderkopf habe ich abgebaut u. zur Kontrolle u. zum Nachschleifen der Ventilsitze, wenn nötig, weggegeben.
An den Auspuffkrümmern habe ich jeweils unten eine Mutter angelötet, damit ich später die Versager besser einstellen kann. Chrommäßig ist da nicht mehr viel zu versauen. Ich wollte die komplettte Anlage eigentlich matt-schwarz spitzen, mit Auspufflack, der 800°C aushalten soll. Hat diesbezüglich jemand Erfahrung? Sind die Krümmer eigentlich doppelwandig?
Soweit für heute. Bis später Roland
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Pulverbeschichtung hat zweifelsohne Vorteile. Aber der größte Nachteil ist, das es unter der Beschichtung rostet, wenn die Beschichtung beschädigt wird, oder Haarrisse in der Beschichtung entstehen. Das siehst Du erst, wenn es zu spät ist ! Ausbesserungen sind sehr schwierig und verhindern ein späteres Unterwandern nicht !
Also lieber den traditionellen Weg wählen und strahlen, grundieren und lackieren.
Gruß Achim
PS: Meinen Thread kannst Du Dir hier Reanimation einer Martini nach 20 Jahren Stillstand nachlesen. Ich hab mich auch für das Lackieren entschieden, obwohl ich sehr günstig hätte beschichten lassen können.
Hallo Deine Rahmenbeschreibung deudet auf eine Unfallmaschine hin.Für einen Gespannaufbau würde ich da nichts mehr richten bzw.pulverbeschichten lassen.Ich würde mir einen Rahmen besorgen(z.Zt.bei Ebay)und den strahlen und lackieren lassen.Mit dem pulverbeschichten siehst du das vollkommen richtig,wegen der Anschlüße,die dann nicht mehr 100%ig passen.(muß alles wieder abgeschliffen werden)Ich habe da meine Erfahrungen.Der Lenkeranschlag bei einem Neu-oder Gebrauchtrahmen kann beibehalten werden.Bei der Vorderradschwinge habe ich die Silentblocks ausgebaut und durch Bronzebuchsen mit Schmiernut und Schmiernippeln ersetzt.Meiner Meinung nach stabiler.Lager würde ich alle ersetzen(Steuerkopf,Räder,Schwinge).ebenso alle Federbeine(Ikon oder Bielstein)sind bei MOBEC erhältlich.Auspuffkrümmer lackieren mit hitzefestem Lack hält nicht lange.Die orig.Krümmer sind doppelwandig.All das sind meine Erfahrungswerte,andere sehen das vieleicht nicht so.Erfahrungsgemäß tun sich dann beim zusammenbauen immer neue"Baustellen"auf,sei also auf weitere Investitionen gefasst!! Grüße Horst PS bei Fragen,fragen.
Hallo, ich freue mich sehr, dass hier im Forum so umfangreiches Wissen zu finden ist, bzw. gern weitergegeben wird. Das Schrauben macht mir doppelt Spaß, wenn ich weiß, wo ich mich bei Problemen hinwenden u. Hilfe erwarten kann. Ich bin seit 3 Wochen dabei das gesammelte Wissen hier aufzusaugen, mal sehen, wieviel hängen bleibt. Das eine Angebot bei Ebay den Rahmen betreffend finde ich i.O., allerdings wollte ich ihn nicht wechseln, für so problematisch halte ich die Schäden nicht, als dass ich sie nicht beheben könnte. Das größte Problem bei der Sache ist, wenn ich jetzt einen Rahmen und die Federbeine für vorn kaufen muss, müsste ich mir eingestehen, dass der Preis, den ich für das Gespann bezahlt habe, ca. einen Tausender zu hoch war, zumindest sehe ich das z.Z. so. Der Profischrauber meines Vertrauens, den ich auch für einen Gespannexperten halte, meinte sinngemäß zu mir ich solle mir keinen Kopp machen, beim Gespann ist das nicht so wichtig, also ein Rahmen, ein wenig verzogen ist nicht so schlimm. Es scheint ja auch nur der Heckrahmen ein wenig verzogen zu sein. Ich glaube auch hier gelesen zu haben, dass eine Hinterrad-Reifenverbreiterung nach einer Seite, was ja bedeutet, das Vorder- u. Hinterrad nicht mehr fluchten, keinen Einfluss auf das Fahrverhalten hat, was die vorgenannte Theorie bestätigen dürfte. @ Horst: Ich finde bei meiner Vorderradschwinge keine Silentblöcke, außer denen in den Federbeinen. Sicherlich hast Du ein anderes Modell. Die Schwingenlagerung bei mir gefällt mir aber auch nicht. Da waren die Lagerbolzen, also die 12er Schrauben in den Buchsen festgerostet. Die Demontage war schon mal eine Herausforderung. Ich habe den Schraubenkopf abgeflext u. mit dem Schlagschrauber die Schraube nach der "falschen" Seite durchgezogen. Die Lagerbuchsen sind offensichtlich nur 15x1,5er Hydraulikrohr. Diese sitzen in einer eigenartigen geschlitzten Lagerung aus Buntmetall, max. 0,5mm stark. So was habe ich noch nie gesehen. Das anders zu gestalten, war mir sofort klar, aber wie? Denn um eine größere Buchse einzuziehen, ist die Wandung von 6mm zu gering. Eine Möglichkeit wäre ev. auf einen 10er Lagerbolzen umzusteigen, ob das aber empfehlenswert ist?
Gruß Roland
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Hallo Roland Die von dir erwähnten Buchsen werden im Maschinenbau häufig verwendet. Wir sagen denen Glissa Buchsen. Es ist ein gerolltes Blech mit einer Teflon Beschichtung innen. Diese Normteile werden meist von Lieferanten von Broncebüchsen/Gleitlagern angeboten. Hoffe ein wenig geholfen zu haben. En schöne Gruess us Stadel(CH) Walter
Vielen Dank Walter! Dann werd ich mich mal auf die Suche nach diesen Glissa-Buchsen machen, denn die Teflonbeschichtung ist garantiert runter. Gruß Roland