der Anlasser bei meiner Gespannbaustelle hat große Schwierigkeiten, den Motor durchzudrehen. Und das mit einer 44Ah Autobatterie. Er dreht nur sehr langsam, und bei jeder Kompressionsphase bleibt er fast stehen. Die Spannung bricht bei der Gelegenheit auf 8 bis 9 Volt zusammen, springt aber trotzdem an. Der Anlasserstrom schwankt sehr stark zwischen 60 u. 140 A. Bei rausgedrehten Zündkerzen fließen ziemlich konstant 60 A. Ich vermute, der Anlasser ist hin, Windungsschluss oder so was. Liege ich da richtig? Kennt wer die Ströme, die beim Anlassen normalerweise fließen?
Hallo Roland, überprüfe mal deine Masseverbindung,oder leg eine separates Massekabel direkt an den Anlasser.Falls vorhanden auch mit nem anderen Anlasserrelais testen.Batterie ok?Würd ich ebenfalls mal ne andere testen. Gruß Horst
Gemessener Anlasser-Maximalstrom 66A bei Absinken der Systemspannung von 12.4V auf 10.3V, mit Flüssigsäure-Batterie in Zustand 'noch gut' - s. Anlasserstrom / Ruhestrom, Beitrag v. 2008-06-08 01:01:32 (sowohl per Durchschauen der Themenbetreffs wie per Suchfunktion einfach zu finden).
Ein Anlasserstrom "bis 140A" (wo und wie gemessen?) weist entweder auf einen elektrischen Defekt des Anlassermotors selbst hin (z.B. auch Parallelschluß), oder auf eine (Fast-) Festbremsung - wieder im Bereich des Anlassermotors oder im Bereich von XS1100-Motor und Getriebe. (Neues) Anlasserrelais und (zusätzliche oder neue) Masseleitung können keinen erhöhten Anlasserstrom verringern!
Strommessung wurde mit einem Zangenmessgerät hinter dem Magnetschalter durchgeführt. Hersteller ist eine jap. Firma, den Namen habe ich vergessen. Das Teil war nur geliehen. Ja, hoffentlich bremst da nicht irgend was im Motor so stark, dass der Anlasser damit Schwierigkeiten hat. Aber erstmal werde ich mich um den Anlasser kümmern. Also ausbauen und auf Schluss prüfen (lassen). Mal sehen, ob ich ihn ohne Ausbau der Vergaser rausbekomme?
Also der Anlasser ging problemlos raus, auch ohne den Vergaser auszubauen. Rätselhaft, warum bei BUCHELI der Vergaserausbau als nötig erachtet wird. Ich habe den Anlasser dann mit in die E-Werkscht in der Firma genommen. Die haben so ein Messgerät mit 20 mOhm Messbereich. Jede Wicklung hatte demnach ca. 120 mOhm gegen Masse. Der absolute Wert ist für mich erstmal zweitrangig, in erster Linie zählt die Gleichmäßigkeit und die ist gegeben. Auch sonst macht der Anlasser einen neuwertigen Eindruck. Die Kohlen sind noch 11,4 mm lang (neu sollen sie wohl 12,5 mm sein), die Kollektorlamellen sind glatt und ohne Abbrandstellen. Ich muss also leider feststellen, dass der Anlasser in Ordnung zu sein scheint. Mir wäre es lieber, wenn er defekt wäre, dann hätte ich den Übeltäter für den hohen Stromverbrauch erwischt. Jetzt muss ich mir überlegen, was motorseitig zu schwer geht. Und wenn ich ihn mir dem Schraubenschlüssel durchdrehe, geht er wirklich schwer, rein gefühlsmäßig. Selbst wenn ich das Drehmoment messen könnte, würde mir das nichts nützen, mangels Vergleichswerte. Der Motor soll beim Vorbesitzer ja ca 60 Tkm problemlos gelaufen sein. Und ich habe nur den Zylinderkopf abgebaut zwecks Überhohlung. Dann habe ich noch einen Steuerkettenspanner von der V-Max verbaut. Vielleicht spannt der zu stark, denn wenn das so ist, lässt sich der Motor auch nur schwer drehen. Ob das möglich ist?
falls im BUCHELI 5018 wirklich stehen sollte, daß für den Ausbau des Anlasser(motor)s zunächst die Vergaserbank ausgebaut werden müßte, wäre das unverständlich - gib bitte die Seite an, ich möchte das dort gern mal nachlesen. Ich habe bislang aber auch noch nicht verstanden, warum sich einige Leute den BUCHELI beschaffen, obwohl sie problemlos das erheblich bessere Original-XS1100-Werkstatthandbuch bekommen könnten - s. Service-Unterlagen auf Papier, CD/DVD und Online, Reparaturanleitung / Werkstatthandbuch und Reparaturhandbuch.
Die 'Meßwerte' 120mOhm sowohl für die Läuferwicklung, wie auch für die Feldwicklung des Anlassers liefern keine verwertbare Aussage - tatsächlich betragen die Sollwerte bei 20°C für die Läuferwicklung 7mOhm und für die Feldwicklung 10mOhm. Wie an anderer Stelle im Forum ausgeführt, lassen sich so niedrige Widerstandswerte nur mit speziellen Geräten und entsprechenden Kenntnissen zuverlässig bestimmen. Was eure Elektrowerkstatt da wirklich gemessen hat, ist unklar, aber meinem Eindruck nach dürfte es sich bei den 120mOhm wohl eher um den Widerstand der Meßleitungen handeln, oder aber um irgendwelche Übergangswiderstände. Sinnvollerweise beschaffst Du dir einen anderen Anlassermotor, ggf. auch leihweise, und machst mit diesem noch mal die gleichen Startversuche (möglichst einschließlich Strommessung!) - Aus- und Einbau ist ja nun wirklich sehr einfach.
Zu Handhabung und ev. negativen Auswirkungen des V-Max-Steuerkettenspanners kann ich nichts sagen, aber dazu könnten weitere Verwender dieses Fremd-Kettenspanners im Forum Stellung nehmen. Vielleicht hast Du die Möglichkeit, zum Vergleich an einem anderen XS1100-Motor einen Von-Hand-Durchdrehversuch durchzuführen - das wäre sehr aussagekräftig und damit hilfreich.
Gruß, Peter
P.S. Sobald die tatsächliche Problemursache feststeht, wird das Thema ggf. in den passenden Bereich verschoben.
also bei mir wars so, dass ich den Anlasser ganz einfach testen konnte: Ich hab ihn ausgebaut und an ne Batterie gehängt. Und dann muss er richtig "rennen" nicht nur müde "laufen". Ganz ohne Messungen. Wenn er richtig rennt wie ein Elektromotor das tut, dann ist er vermutlich in Ordnung. Was ich damit sagen wollte: Man kann die meisten Fehler auch ohne Messungen finden - vermutlich auch Deinen.
Zitat von lacki im Beitrag #6Und ich habe nur den Zylinderkopf abgebaut zwecks Überhohlung. Dann habe ich noch einen Steuerkettenspanner von der V-Max verbaut. Vielleicht spannt der zu stark, denn wenn das so ist, lässt sich der Motor auch nur schwer drehen. Ob das möglich ist?
Hallo Roland.
Dreht der Motor erst nach dem Einbau des Kopfes so schwer, oder schon vorher ??
Nur mal so angedacht: Lagerblöcke der Nockenwelle verkehrt - oder trocken eingebaut und/oder vielleicht die Schrauben zu feste angezogen ? Steuerkette übergesprungen und Nocken steht nicht mehr auf Markierungen ?
Unter dem V-Max Spanner muß eine dickere Distanzscheibe verbaut werden !!
Hat der Motor nach der Z-Kopfüberholung überhaupt noch mal gelaufen ?
Gruß Rolf
_______________________________________________ Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!
Nun ja, dass hängt vielleicht von der Reihenfolge ab: Zuerst das XS-Forum besuchen und sich informieren und sich dann eine XS zulegen oder erst eine XS besorgen und sich dann im Forum informieren. Vielleicht bekommt man bei letzterer Variante div. Unterlagen mit dazu, u.a. die Rep.-Anleitung vom Bucheli-Verlag. So war es auch bei mir. Aber ich glaube Fehler und Unsinn in diesen Rep.-Anleitungen von diesem Verlag (auch bei anderen Motorradmodellen) ist ein besonderes Thema.
Ja, dass wäre prima, einen Ersatzanlasser zu haben, ist aber leider nicht möglich. Was ich bis heute gemacht habe ist: 1. das Losbrechmoment auf Stellung "C" ermittelt, bei ausgebauten Zündkerzen = 17 Nm. Leider habe ich keinen Vergleich dazu. 2. den Steuerkettenspanner gegen den originalen ausgetauscht >> keine Änderung des Drehmoments.
das ich diese Fehler, die Du angedacht hast, gemacht habe, kann ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen. Immerhin, der Motor springt selbst bei 8 bis 9 V noch an. Ich denke, das würde er nicht, wenn ich diese Sachen, mal abgesehen von etwas zu fest angezogenen Nockenwellenlagerböcken, falsch gemacht hätte, oder? Wie der Zustand vorher war, weiß ich leider nicht mehr. Es ist jetzt 1 Jahr und 4 Monate her, seit dem ich das Bike mit blockierter Vorderradbremse vom Hänger in die Werkscht bugsiert habe. Da ist die Maschine kurz gelaufen, wie sie angesprungen ist, weiß ich nicht mehr. Dann habe ich sie demontiert. Vor der Kopf-Überholung habe ich mich nicht auf die Durchdrehkräfte konzentriert, bzw. habe sie nicht gespeichert. Ich weiß wohl, dass die mech. Widerstände bei so einem 4-Takt-Motor erheblich sind, aber zu unterscheiden, was i.O. oder zu viel ist, habe ich zu wenig Erfahrung. Ich habe ja noch eine FZS 1000, da könnte ich ja mal vergleichen.
Zum V-Max Spanner: Warum muss da eine dickere bzw. überhaupt eine Distancescheibe drunter?
es ist mir außerordentlich peinlich ich bin davon ausgegangen: Ein schlechter PKW-Akku ist immer noch besser als ein guter Motorrad-Akku, wobei ich einem 4 Jahre alten PKW-Akku nicht so eine Schwäche zugetraut hätte. Ich habe den Akku (auf Grund eines Telefonates mit Hecky --Hallo Hecky--)) beim Boschdienst prüfen lassen, mit dem kurzgefassten Ergebnis, dass das Teil zwar nicht defekt ist aber trotzdem keine Power hat. Jetzt habe ich einen neuen 35 Ah Akku. Der Anlasser dreht nun so wie ich es erwarte u. die Spannung bricht auch nur noch bis ca. 10,5 V ein. Das hätte ich aber auch schneller haben können. Danke an Alle und seid milde mit mir
Nun ja, Problem gelöst - Glückwunsch. Horst hatte somit schon in Beitrag #2 den richtigen Riecher - bravo. Jetzt muß ich nur noch ein bißchen über den Anlasser-Meßstrom von 140A nachdenken . Mitte 2008 hatte ich ja noch darauf gehofft, daß die zahlreichen Forumsmitglieder im Laufe der Zeit (= Jahre) ein paar bei unterschiedlichen (jedoch einigermaßen definierten) Betriebsbedingungen gemessene Vergleichswerte beisteuern würden .
ich glaube, über die 140 A brauchst Du nicht weiter nachzudenken. Ich habe heute nochmal die Strömlinge vermessen, mit einer digit. AC-Messzange SK-7711 von HCK Essen. Die Abtastrate beträgt 2,5 pro sec., deshalb springt die Anzeige bei unrundem Lauf sehr stark. So sind auch die 140 A zustande gekommen. Jetzt, mit neuem Akku sieht die Sache etwas anders aus. Der Anlasser dreht gleichmäßiger durch, die Anzeige springt nicht mehr so stark, jetzt nur noch zwischen 100 A max und 73 A min, überwiegend jedoch zwischen 80 u. 85 A. Gemessen in der Minusleitung vom Akku. Akkuspannung 12,84 V, während des Anlassens 11,35 V. Das halte ich für akzeptabel. Eins scheint aber nicht i.O. zu sein, u. zwar der Ruhestrom. Er beträgt nach Einschalten der Zündung ca. 2 sec. lang 5,8 A danach 3,6 A, wieder in der Gesamtmasseleitung gemessen. Nach dem Anlassermesslauf - Zündung aus, gleich wieder an - fließen 3,2 A konstant. Warte ich aber nach dem Ausschalten 3 min mit dem Einschalten, fließt der Strom wieder wie beim 1. Einschalten, also 5,8 / 3,6 A. Ist doch ein bissl zu viel, oder?
Gruß Roland
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Nachdem sich das 'Problem' des erschwerten Anlasserlaufs mehr oder minder verflüchtigt hatte, wurden die 'Strommeßbeiträge' zum Zwecke einfacher Auffindbarkeit in ein neues Thema Anlasserstrom / Ruhestrom - neue Messungen z.T. kopiert, z.T. verschoben, bei gleichzeitiger Schließung des ja beendeten 'alten' Anlasser-Themas. Sollten die Anlasser-Probleme wider Erwarten doch nicht endgültig behoben sein, kann das vorliegende Thema natürlich wieder geöffnet werden.