ich bin gerade daran, den Zylinder meiner xs 1100 2H9 wieder zusammen zu bauen. Vor der Demontage ist mir eine Undichtigkeit am Steuerkettenspanner aufgefallen. Wie schon mal hier besprochen war es aber ein Riss an der Auskragung des Steuerkettenschachts. Nachdem Zylinderkopf und Zylinderblock gestrahlt waren, konnte man mehr sehen. Das Teil war komplett abgebrochen und nur provisorisch mit Dichtmasse abgedichtet. Ich ließ es in einer Werkstatt wieder anschweißen. Leider wurde aber das abgebrochene Teil ein paar Zehntel-Millimeter unterhalb der Dichtfläche angeschweißt. Ich hab erstmal die Schweißnaht plan geschliffen und den Spalt gemessen. Es sind maximal 0,34mm.
Jetzt meine Frage: Kann man den Spalt einfach so lassen und nur etwas mehr Dichtmasse auftragen oder sollte ich Metallspachtel auftragen und es nochmal ordentlich planschleifen? Welche Metallspachtel würdet ihr dafür empfehlen? Oder ist es besser die Zylinderdichtfläche von einer Firma planschleifen zu lassen? Dann müssten aber 0,34mm ab, nicht ein bisschen viel?
Nur mit Dichtmasse wird das überhaupt nichts, da wäre der nächste Riß bereits programmiert - und wahrscheinlich ziemlich kurzfristig!
Wie schon im Thema Riß in Zylinderblock-Steuerkettenschachtauskragung angegeben, ist nach einer solchen Schweißung sowieso eine Überplanung des Zylinderblocks fällig - also wie Jürgen sagt, sinnvollerweise vorher noch eine Auftragsschweißung ausführen. Die Auftragsschweißung kann meist ebenfalls von der Zylinderschleiferei / Motorenwerkstatt erledigt werden.
in ein solches Teil würde ich weder Zeit noch Geld investieren. Kommt doch alles sehr als Notlösung rüber. Aber das ist nur meine persönliche Meinung............... Ich habe schon an etlichen Motoren mit besagter "Rparatur-Schweißung" gearbeitet,viele ölten wie eh und jeh. Ich würde nach einen einwandfreien Block schauen und Deine alten Laufbahnen dabei übernehmen. Ich führe solche Arbeiten aus und verfüge über entsprechende Ersatzteile,bei Bedarf bitte persönliche Mail an mich.
Wenn nicht ordendlich ausgeführt ist sowas echt blöd ... hatte der Schweißer wohl nen schlechten Tag ...
... die 0,34mm sind ja nur beim Festziehen interessant damit es da nicht wieder knackt: wenn du die Reklamation scheust und der Schweißer nicht für "Umme"(!) nachlegt und Du XS Andi's fachlich gutes Angebot auch ausschlägst ...:
Dann kannst du eine 0,34mm dicke Scheibe herstellen und diese mit z.B. echtem Silikon konzentrisch zum Loch ankleben ( Schraube durchstecken ) und das Silikon reichlich bemessen drumherum bis zum "Ansatz" der Dichtfläche dick(!) auftragen.
Das ganze 24h ablüften lassen und dann mit einem Cuttermesser (welches du auf der Scheibe und der Dichtfläche auflegst) einen sauberen Schnitt durch die Überhöhung ziehen. Nun hast Du eine brauchbare Fläche über die sich deine Dichtung freut - wenn du nun die neue Dichtung ebenfalls mit einem dauerelastischen Dichtungsmittel in diesm Bereich versiehst sollte das Dichthalten!
Alternativ: wenn Du des feilen mächtig bist mach nen geraden, planen 0,5mm Absatz daraus und feile ein 0,5mm dickes Alu als genaue Kontur mit Bohrung dafür zurecht - Befestigung wieder Silikon!
Es geht nur darum die Zugkraft der Schraube nicht als Drehmoment in die Schweißnaht / Gehäuse einzuleiten, was genau an der 0,34mm Kante passieren würde wenn du das nicht nach einer der beiden Methoden "abfängst"
Diese "feldmäßige" Instandstellung von "holprig geschweißten" Dichtflächen habe ich, öfter als mir lieb war, im OMK-Pokal/DM mit sehr gutem Erfolg so ausgeführt und dort ist und war Ölverlust KEINE OPTION
Viel Erfolg
Heri
"Fahr oiwei so, wia wann'st a Glasscheiben warst: genauso schlecht zum seng und mindestens so zerbrechlich!"
Hab das Problem jetzt doch ein bisschen anders gelöst. Mit der Feile hab ich 1mm von der angeschweißer Halterung abgetragen, sodass ich einen ordentlichen Absatz hatte. Im Internet hab ich Flüssigmetall gefunden. Mit dieser Art Knete füllte ich den Absatz auf und schleifen ihn anschließend wieder plan. Mal sehen wie gut das Zeug die Druckbelastung standhält