ich hatte den Zylinderkopf meiner 2H9 Baujahr 78 zum Überholen und es wurden die Ventilsitze nachgefräst und die Ventile eingeschliffen. Beim Zusammenbau und Messen des Ventilspiels ist mir aufgefallen, dass beim Einlassventil des dritten Zylinders selbst das kleinste Einstellplättchen mit 2mm Dicke zu viel wäre. Damit würde das Ventilspiel bei 0,15mm liegen - zu klein laut Werkstatthandbuch.
Gibt es ein 195 Shim überhaupt? Hab im Forum gelesen, dass das dünnste Plättchen 2mm hat. Ich vermute mal wenn es dünner wäre, würde irgendwann der Nocken an den Rand des Tassenstößels schleifen/kollidieren. Was würdet ihr raten? Das 200er nehmen und mit einem "Muggaseggele" zu engem Ventilspiel fahren? Oder mit etwas Geduld und Schleifpapier das 200er auf 195-198 dünner machen?
die Shims beginnen bei 200. Das sind die dünnsten, die sind dann bündig mit dem Rand der Tassenstößel. Die noch dünner zu schleifen, würde ich nicht probieren. Zum einen, weil die oberflächengehärtet sind. Vor allem aber, weil, wenn man nicht auf das Hundertstel exakt arbeitet und die beiden Flächen nicht mehr parallel sind, der Nocken anschließend nur mit der Kante auf dem Shim gleitet und die Nockenwelle dann ziemlich bald im Eimer ist.
Die technisch sauberste Lösung wäre wohl, das Ventil wieder rauszunehmen und den Schaft um einen halben bis ganzen Millimeter zu kürzen. Ev. muss der anschließend aber auch wieder gehärtet werden.
Mit einem recht knappen Ventilspiel loszufahren, würde ich nicht probieren, weil die Ventile sich nach einer solchen Überholung auch noch ein wenig in den Sitz einarbeiten und das Spiel dann nochmals enger wird. Deshalb sollte man das auch in diesem Fall an der oberen Grenze einstellen.
Du kannst den shim einem befreundetem Metallwerker mitgeben der ihn auf einer Planschleifmaschine um / auf dieses Maß abplant. Die Befürchtung der Nocken würden dann den Rand treffen ist quark mit Soße. Sollte es dich ruhiger schlafen lassen, könnte dein Metallfreund den Rand auch einkürzen.Aber sooo knapp ist die Landezone nun wirklich nicht!
Den möglicherweise entretenden Härteverlust kannst du damit wegdramatisieren indem du die bearbeitete Seite dem Stößel zuwendest.
Die Härtezone des Ventilschaftendes bemisst sich in deutlichem Zehntelmillimeterbereich. Würdest du hier x/ 1oo abtragen wäre das auch kein Drama!
Wir haben seinerzeit bei Schrick Nocken im Grundkreis abschleifen lassen und um dieses Maß auszugleichen benötigten wir 295er shims... diese gab es damals günstig vom VW Golf II ... musste die dan nur auf den durchmesser der Yamhashims hinunterschleifen ... das geschah auf der heimischen Drehbank mit Schleifaufsatz.
Du siehst es geht alles wenn man will.
Das Hauptproblem des Handschliffes wird die exact benötigte Planfläche, denn diese braucht die Haftverbindung Shim/Stößel. Auch sollte die rauheit einen gewissenWert nicht überschreiten.
Solltest du niemanden finden und ich dafür nächste Tage Zeit finden kann ich mal schauen ob mir das Planschleifen gelingt ... bitte also um Kontaktaufnahme über telefon.
vielen Dank für eure Antworten und Tipps! Ich hab mich nach reifem Überlegen an das Handschleifen gewagt. Hier meine Vorgehensweise:
Mit einer Mikrometerschraube, die auf 0,001 mm genau misst, konnte ich die Planizität gut in den Griff bekommen. Schleifpapier auf eine Richtplatte und mit einem Magneten das Shim übers Papier gezogen. Dadurch konnte ich das Spiel in den perfekten Bereich bringen.
Die geschliffene Fläche habe ich übrigens zum Ventilstößel gewendet. Genau wie von dir vorgeschlagen, Heri. :)
Insgesamt habe ich drei Shims auf diese Weise angepasst. Nach ein paar 100 km Einlaufphase werde ich das Spiel sowieso nochmal messen und anpassen. Mal schauen wie weit sich die Ventile bis dahin eingearbeitet / gesetzt haben.