ich komme gerade von einer kleinen Tour zurück, aber leider nicht als Selbstfahrer, sondern huckepack mit dem ADAC.
Was ist passiert? Nach ca. 60km habe ich bemerkt, dass das Hinterrad in einer Kurve wegschmiert. Danach war die Luft auch sehr schnell ganz aus dem Reifen. Es ist keinerlei äußerer Schaden am Reifen feststellbar. Der Reifen ist seit nicht mal 500km aufgezogen, natürlich damals mit neuem Schlauch. Der erste (!) Schlauch hat nach nicht mal ganzen 40km über Nacht die Luft komplett verloren.
Mein Reifenhändler hat mir damals kostenlos einen neuen Schlauch aufgezogen. Im defekten Schlauch war ein kleines rundes Loch, im Querschnitt um ca. 90° versetzt zum Ventil, also an einer Stelle, an der man sich garantiert keinen Nagel o.ä. einfangen kann. An der Innenfläche des Reifens und auch an der Felge war nichts erkennbar, was den Schlauch beschädigt haben könnte. Laut Reifenhändler kommen die Schläuche (er nannte Metzeler als Hersteller, genau weiß ich's aber nicht) angeblich mittlerweile aus China und seitdem hat er laut seiner Aussage nur Ärger damit. Ich kenne den Reifenhändler seit vielen Jahren und hatte eigentlich immer ein ganz gutes Gefühl. Allerdings hat der Monteur anscheinend noch nie einen Motorradreifen mit Schlauch montiert, Reifenhalter hat er zuvor noch gar nicht gesehen.
Ich habe bei der Montage zugesehen - zumindest beim letzten Akt. Das Hinterrad habe ich an einem Freitag mittag hingebracht. Am Nachmittag wurde mit der Montage begonnen. Am Samstag morgen um acht Uhr sollte das Rad fertig sein. Um 9:30 (Samstag), als ich das Rad abholen wollte, war der Monteur immer noch fleißig zu gange. Einen Schlauch hatte er bei der Montage schon getötet. Ich kam gerade dazu, als er versuchte, in den ohne Schlauch montierten Reifen Luft zu bekommen (kein Witz!). Nachdem ich ihm versichert habe, dass das so nicht funktionieren würde, hatte er dann doch ein Einsehen und hat einen neuen Versuch mit Schlauch unternommen. Ich bin ja kein Fachmann, aber wenn ich einen Fahrradschlauch montiere, dann kommt da vor dem Aufziehen des Mantels ein wenig Luft hinein, um den Schlauch nicht so leicht zu 'zwicken'. Nicht so bei seinem dann doch zumindest kurzzeitig erfolgreichen letzten Versuch.
Wie auch immer. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht. Liegt's an minderwertigen Schläuchen oder doch eher an 'unerfahrenen' Monteuren?
Ich bin mir jetzt etwas unschlüssig, ob ich nochmal zu dem Händler gehen soll. Aus reklamationstechnischen Gründen wär's sicher sinnvoll, mein ehemals gutes Gefühl ist zwischenzeitlich aber gewichen. Ich möchte halt nur einen ordentlich montierten Reifen mit einem Schlauch guter Qualität.
oops. Das mit dem Luft aufpumpen würde ich auch so sehen. Meine Erfahrung: selbst mit nem alten Schlauch hatte ihc noch nie ne Reifenpanne. Allerdings hatte ich einen Reifenhändoer, der das Vorderrad nicht richtig montiert hatte. Nach einem sehr schwammigen Fahrgefühl bemerkte ich dann durch Zufall (bzw jemand anderer bemerte das), dass die ganze Achshalterung locker war.
Derselbe Händler machte dasselbe auch ein anderes Mal beim Hinterrad. Nun habe ich den Händler gewechselt. Das scheinen echte Profis zu sein. Dort konnte ich zB auch, während die den Reifen montieren, den Kardan zerlegen und fetten. OK, mittlerweile habe ich ne Hebebühne und würde eh nur noch die Reifen zum Händler bringen. Zu jenem Zeitpunkt hatte ich das aber noch nicht. Vielleicht macht es Sinn, zu einem etablierten und erfahrenen Händler zu gehen.
Mein oben genannte Achen-Nicht-Fest-Macher war ein kleiner Händler auf dem Dorf, der das Reifengeschäft nur nebenher betreibt. Und dann ist es mir auch egal, wenn der 3 Euro günstiger sein sollte - was er nicht mal ist. Geiz ist grauenhaft.
Hi Peter, mir haben sie mal bei meiner XJ 650 den Vorderradschlauch verdrillt eingebaut. Gott sei dank hat dieser in einer 30ér Zone seine Luft innerhalb von 10m komplett verloren. Möchte mir gar nicht vorstellen, was auf der Autobahn passiert wäre. Der Chef, Ich und der Monteur waren dabei als er den Reifen demondiert hat ! Als der Schlauch rausgezogen wurde, hat der Chef den Monteur fast mit einem Blick "getötet" Wechsel bloss den Händler ! Gruß Steppel
ich hab' mir das ganze auch noch mal durch den Kopf gehen lasse und bin jetzt auch zum Schluss gekommen, dass es wohl eher nicht an der Qualität der Schläuche liegen kann (2 Defekte innerhalb von 500km ???!!!??? - außerdem gibt es Schläuche in der Größe 130/90-17 von diversen Herstellern, und nicht - wie mir der Händler weißmachen wollte - nur noch von Metzeler), sondern dass Montagefehler vorliegen müssen.
Ich werde jetzt auf jeden Fall den Händler wechseln. Wir hatten hier in Augsburg früher einen Reifenhändler, der sich auf Motorradreifen spezialisiert hatte, leider gibt's den nicht mehr. Wahrscheinlich werde ich zu meinem Motorrradhändler gehen, bei dem ich die Dicke seinerzeit gekauft habe. Wenn's der nicht kann, wer dann?
Reifenzentrale Rieger & Ludwig GmbH in Landsberg. Als ich das letzte mal mit meiner Dicken dort war, war auch jemand anderes aus Augsburg mit seiner Dicken da.
Landsberg, das ist am Ende Deiner schnurgeraden Teststrecke
Bei all meinen letzten Radwechsel der XS und SR sind auch Metzler Schläuche eingebaut worden. Ich habe nie Probleme damit gehabt. Nur habe ich einmal beobachtet wie ein junger noch unerfahrener Monteur mit einem Hebeleisen versucht hat den Reifen zusätzlich beim Aufziehgerät nach zu helfen und dabei den Schlauch mit eingeklemmt hat. Dem habe ich sofort einen Einlauf verpasst und Gott sei Dank war noch ein anderer Schlauch auf Lager ..... das war ein Tag vor dem XS 1100 Treffen in Holland
Gruß Rolf
_______________________________________________ Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!
jetzt geht der Spaß mit den Schläuchen in die nächste Runde. Seit ein paar Wochen habe ich schleichenden Luftverlust im Vorderrad ! Nach dem Urlaub bin ich frohen Mutes in die Arbeit gefahren. Am Morgen war - gefühlt - noch alles o.k. Als ich abends den Heimweg antreten wollte, war das Vorderrad ziemlich platt. Gott sei Dank ist eine Tankstelle nur wenige Meter von der Firma entfernt. Es waren noch 0,6bar (!) Druck vorhanden. Ich hab' dann auf 2,5bar aufgepumpt und bin erst mal nach hause gefahren (sind nur ein paar Kilometer). Dort habe ich mit meinem Prüfgerät den Druck noch mal gemessen (zeigen ja nicht unbedigt alle gleich an). Bei der Wiederholung der Messung am nächsten Abend waren es dann 0,1bar weniger (der Druckverlust beim Abziehen des Geräts ist nur minimal). Ich habe das dann mehrmals wiederholt und festgestellt, dass ich ca. 0,1bar Verlust pro 24 Std habe. Das war vor dem Urlaub definitiv nicht der Fall.
Ich bin also nochmal zum Händler und hab' ihm das Problem geschildert. Er war - wie ich auch - ziemlich ratlos. Wir haben uns dann darauf geeinigt, Stickstoff an Stelle von Luft in den Reifen einzufüllen. Eine solche Befüllung hatte ich schon am Auto und es war wirklich so, dass ich - im Gegensatz zu vorher - z.B. nach dem Reifenwechsel im Frühjahr absolut keinen Druckverlust hatte.
Mit der Stickstofffüllung habe ich am Moped jetzt zwar immer noch Druckverlust, aber nur noch ca. 0,1bar in 10 Tagen, eine deutliche Verbesserung, aber noch keine Lösung.
Allerdings kehre ich langsam doch wieder zur Annahme zurück, dass es an dem Material liegen muss und nicht an der Montage, zumal im Vorderrad ja auch keine Reifenhalter stören.
Ich werde mir über den Winter jetzt Schläuche von 'Heidenau' besorgen. Die werben jedenfalls damit, dass in Deutschland produziert wird. Und die werde ich bei einem Händler einbauen lassen, der (hoffentlich) weiß, was er tut.
es gibt eine mögliche Ursache, auf die ich hinweisen möchte. Bei mir wars mal so, dass (aus welchem Grund auch immer) die fest aufgeschraubte Ventil-Schutzkappe es verursacht hat, dass das Ventil ganz leicht Luft verlor. War ein gemeiner Fehler, weil bei abgeschraubter Kappe das Ventil dicht war. Überprüf das mal!
eine derartige Häufung von luftinkontinenten Schläuchen an immer dem selben Motorrad ist äußerst unüblich, so daß man kaum noch an einen Zufall glauben kann. Dazu einige Fragen - die Du dir selbst stellen und beantworten solltest - und Anmerkungen:
# Wurden die Schläuche immer von der selben Werkstatt bezogen und dort montiert?
# Fabrikneu schadhafte Schläuche sind nicht übermäßig wahrscheinlich, aber keineswegs auszuschließen. Bezieht dein Händler eventuell die Schläuche direkt aus China - wenn er laut eigener Aussage "nur noch Ärger mit den Schläuchen" hat, warum hat er dann nicht längst eine andere, vertrauenswürdige Bezugsquelle gesucht?
# Nur der Vollständigkeit halber und nicht als Beleidigung gedacht der Hinweis, daß die Schläuche bei jedem Reifenwechsel zu erneuern sind - eine Selbstverständlichkeit, die natürlich jeder noch (erzwungenermaßen) mit Schläuchen fahrende Motorradfahrer verinnerlicht hat.
# Noch eine Selbstverständlichkeit. Ein Druckabfall von 0.1bar in 10 Tagen muß nicht notwendigerweise durch Luftverlust verursacht sein - bitte ggf. unterschiedliche Temperaturen beachten. Auf meinen Lapplandtouren durfte ich bei Einfahren in einen 'Polarluftkorridor' schon kürzestfristige Druckabfälle von 0.5bar erleben.
# Hast Du dich davon überzeugt, daß die Ventileinsätze richtig festgeschraubt und auch nicht schadhaft sind? Hierher paßt auch Michaels Hinweis auf eventuell auf den Ventilstift drückende Verschlußkappen - wie er sagt, ist das eine wirklich gemeine und nicht unbedingt auf Anhieb zu entdeckende Ursache.
# Trotz bereits erfolgter Überprüfung empfehlenswerterweise bei der nächsten Reifendemontage/Neumontage das Felgenbett noch mal auf möglicherweise bei früheren Montagen verursachte Grate untersuchen und ggf. diese glätten. Ist insbesondere das Ventilloch gratfrei? Wenn nicht, den Grat mit einem Senker entfernen, ohne dabei eine ausgeprägte Senkung anzubringen.
# Bei unsauberer Arbeit des Reifenmonteurs könnten irgendwelche Partikel (Schmutz, Werkzeugabsplitterungen u.a.) zwischen Reifen und Schlauch geraten und dann letzteren durchscheuern oder direkt durchlöchern - sowas könnte das in deinem Startbeitrag v. 2010-06-26 beschriebene Loch verursacht haben.
# Noch zwei etwas exotischere Einflußmöglichkeiten, aber nichtsdestotrotz. Ist der Ölabscheider an der Druckluftanlage in der Werkstatt deines Händlers defekt oder ganz außer Funktion? Ich habe keine Ahnung, wie sich ölhaltige Luft längerfristig auf Schläuche auswirken würde, aber ich könnte mir zumindest vorstellen, daß das Gummimaterial im Laufe der Zeit dadurch poröser wird. Benutzt deine Werkstatt ein handelsübliches Reifen-Montagehilfsmittel - also letztlich was in Richtung Schmierseife, oder wird dort ein eigenes, eventuell weniger gummiverträgliches Hexenmittelchen angerührt?
# Vor (sehr) vielen Jahren fuhr ich Rennrad mit Luftdrücken zwischen 10bar und 12bar - eine weitaus höhere Druckbeanspruchung als bei Motorrädern. Als besonders 'luftdicht' galten damals Schläuche aus Butadien - ich wollte zwar immer mal nachfragen, ob es auch Motorradschläuche aus diesem Material gibt, habe das aber bis heute nicht getan.
zuerst mal vielen Dank für Deine - wie immer - sehr ausführliche Antwort auf meine Anfrage. Meine Antwort kommt zwar mit einiger Verspätung (fast ein Jahr ). Wie immer habe ich schon wieder übersehen, mich benachrichtigen zu lassen, wenn eine Antwort auf meinen Thread eniläuft.
Nach der Überwinterung - ca. 4 Monate - habe ich den Luftdruck geprüft und lediglich einen Druckverlust von 0,6 bar festgestellt. Das erschien mir akzeptabel, deswegen habe ich die Sache zwar immer beobachtet, konnte aber keinen spontanen Luftverlust mehr feststellen.
Zu Deinen Anmerkungen:
# Wurden die Schläuche immer von der selben Werkstatt bezogen und dort montiert? Ja.
# Fabrikneu schadhafte Schläuche sind nicht übermäßig wahrscheinlich, aber keineswegs auszuschließen. Bezieht dein Händler eventuell die Schläuche direkt aus China - wenn er laut eigener Aussage "nur noch Ärger mit den Schläuchen" hat, warum hat er dann nicht längst eine andere, vertrauenswürdige Bezugsquelle gesucht? Nein. Laut Aussage des Händlers kann er selbst keine anderen Schläuche bestellen. Er muss das abnehmen, was die Zentrale vorgibt.
# Nur der Vollständigkeit halber und nicht als Beleidigung gedacht der Hinweis, daß die Schläuche bei jedem Reifenwechsel zu erneuern sind - eine Selbstverständlichkeit, die natürlich jeder noch (erzwungenermaßen) mit Schläuchen fahrende Motorradfahrer verinnerlicht hat. Ich fühle mich in keinster Weise beleidigt ob Deines Hinweises, dass bei jedem Reifenwechsel ein neuer Schlauch eingezogen werden soll. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Wer hier sparen will, spart eindeutig an der falschen Stelle!
# Noch eine Selbstverständlichkeit. Ein Druckabfall von 0.1bar in 10 Tagen muß nicht notwendigerweise durch Luftverlust verursacht sein - bitte ggf. unterschiedliche Temperaturen beachten. Auf meinen Lapplandtouren durfte ich bei Einfahren in einen 'Polarluftkorridor' schon kürzestfristige Druckabfälle von 0.5bar erleben. Selbstverständlich kann ein Druckabfall von 0,1bar temperaturbedingt in sehr kurzer Zeit auftreten. Was ich meinte, war ein mittlerer Druckabfall von 0,1bar/10Tagen über einen gewissen Zeitraum bei nahezu konstanter Temperatur (Tiefgarage unterhalb der Wohnung mit Stahlblechtor). Nachdem ich keine Temperaturen gemessen habe - was aber sicher sinnvoll gewesen wäre - ist diese Aussage eher subjektiv.
# Hast Du dich davon überzeugt, daß die Ventileinsätze richtig festgeschraubt und auch nicht schadhaft sind? Hierher paßt auch Michaels Hinweis auf eventuell auf den Ventilstift drückende Verschlußkappen - wie er sagt, ist das eine wirklich gemeine und nicht unbedingt auf Anhieb zu entdeckende Ursache. Ja. Ich habe die Ventileinsätze auch getauscht. Das war meine allererste Idee. Außerdem habe ich den bewährten Test mit Spucke und Seifenwasser gemacht. Ein Tropfen Seifenwasser auf das unten stehende Ventil ergibt nach kurzer Zeit eine kleine Blase, wenn das Ventil leckt. Es kam keine Blase. Das mit der Verschlusskappe wäre aber eine Erklärung. Ich habe - gerade am Vorderrad - eine Metallkappe mit Dichtungsgummi (mit der man auch ein Ventil ausschrauben kann). Die Kappe ist aber schon ziemlich alt, so dass ich die Dichtwirkung der eingelegten Gummidichtng eher anzweifeln muss. Das kann man auch mit der Seifenlauge nicht testen!
# Trotz bereits erfolgter Überprüfung empfehlenswerterweise bei der nächsten Reifendemontage/Neumontage das Felgenbett noch mal auf möglicherweise bei früheren Montagen verursachte Grate untersuchen und ggf. diese glätten. Ist insbesondere das Ventilloch gratfrei? Wenn nicht, den Grat mit einem Senker entfernen, ohne dabei eine ausgeprägte Senkung anzubringen. Das muss ich bei der nächsten Montage unbedingt veranlassen. Danke für diesen Tipp.
# Bei unsauberer Arbeit des Reifenmonteurs könnten irgendwelche Partikel (Schmutz, Werkzeugabsplitterungen u.a.) zwischen Reifen und Schlauch geraten und dann letzteren durchscheuern oder direkt durchlöchern - sowas könnte das in deinem Startbeitrag v. 2010-06-26 beschriebene Loch verursacht haben. Dass zumindest ein Reifenmonteur unsauber gearbeitet hat steht zweifelsfrei fest. Allerdings war der mit dem Hinterrad beschäftigt, als ich dazu gekommen bin. Er hat tatsächlich versucht, den Hinterreifen mal ohne Schlauch zu montieren, weil er mit den Reifenhaltern nicht zurecht gekommen ist. Da fällt mir nur der Begriff 'HONK' ein (meine Definition: Hohlkopf Ohne Nennenswerte Kenntnisse)
# Noch zwei etwas exotischere Einflußmöglichkeiten, aber nichtsdestotrotz. Ist der Ölabscheider an der Druckluftanlage in der Werkstatt deines Händlers defekt oder ganz außer Funktion? Ich habe keine Ahnung, wie sich ölhaltige Luft längerfristig auf Schläuche auswirken würde, aber ich könnte mir zumindest vorstellen, daß das Gummimaterial im Laufe der Zeit dadurch poröser wird. Benutzt deine Werkstatt ein handelsübliches Reifen-Montagehilfsmittel - also letztlich was in Richtung Schmierseife, oder wird dort ein eigenes, eventuell weniger gummiverträgliches Hexenmittelchen angerührt? Das weiß ich natürlich nicht. Ich weiß allerdings, dass der Werkstattmeister - den ich übrigends schon seit Jahren als zuverlässig kenne - selbet eine 'beschlauchte' ältere Enduro fährt. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass er solche Mittel einsetzt, die die Gummimischung von Schläuchen schädigt. Aber ausschließen kann ich es auch nicht.
# Vor (sehr) vielen Jahren fuhr ich Rennrad mit Luftdrücken zwischen 10bar und 12bar - eine weitaus höhere Druckbeanspruchung als bei Motorrädern. Als besonders 'luftdicht' galten damals Schläuche aus Butadien - ich wollte zwar immer mal nachfragen, ob es auch Motorradschläuche aus diesem Material gibt, habe das aber bis heute nicht getan. Ich habe auch mal recherchiert. Dabei bin ich auf die Fa. Heidenau gestoßen. Die ehemalige DDR Firma ist offenbar sehr innovativ und hat ihre Produktpalette in den letzten Jahren ganz erheblich vergrößert. Vom ehemaligen Hersteller von Oldtimer-Reifen hat sich dieser Betrieb zwischenzeitlich zu einem Lieferant für viele akuelle Modelle gemausert. Und die Herstellung aller Produkte erfolgt in Deutschland - und nicht in China! Ich werde da mal einen Schlauch bestellen und einbauen lassen. Schaden kann's ganz sicher nicht.
Noch ein kleiner Hinweis zu den Produkten aus China: Auch der Betrieb, in dem ich beschäftigt bin, bezieht verschiedene Produkte aus China. Das ist aus Gründen des Preisdrucks zumindest bei uns anders schlichtweg nicht möglich. Die Bauteile werden bei uns entwickelt und in China produziert. Wir unterscheiden jedoch konsequent zwischen sicherheitsrelevanten Bauteilen und solchen, welche die Sicherheit für Leib und Gesundheit nicht beeinträchtigen können. Sicherheitsrelevante Bauteile werden grundsätzlich nicht in Fernost gefertigt. Obwohl der Kontakt zu den chinesichen Herstellern grundsätzlich über eine ortsansässige deutsche Agentur mit eigener Qualitätssicherung erfolgt, ist die Qualität der Serienteile - ganz im Gegensatz zu den ersten Musterteilen - absolut erschreckend. Ich vermute, dass das Qualitätsproblem auch bei großen Firmen nicht viel besser ist. Dazu muss man auch wissen, dass die Herstellung von Massenprodukten auch in Fernost über automatisierte Prozesse mit vollautomatischen Fertigungslinien erfolgt. Aber gerade diese vollautomatischen Fertigungspozesse setzen in vielen Fällen auch relativ stabile Umgebungsparameter wie z.B. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftreinheit etc. voraus. Und genau diese stabilen Parameter sind in China oft nicht gegeben. In chinesischen Industriestädten ist z.B. Energie wie Strom knapp. Es ist keine Seltenheit, dass sogar Betriebe gerade im Sommer (es laufen z.B. viele private Klimaanlagen) in der Woche nur für drei Tage (!!!) Strom haben. Damit fehlt auch die Energie, z.B. Temperaturen der Prozesse stabil zu halten.