Hallo, ich entdecke auf dem Foto 10A,20A und 30 A Sicherungen. Wofür sind die denn? Braucht man nicht nur eine 30A und drei 10A Sicherungen? Wie sieht denn die Reihenfolge im Orginalkasten aus (habe ich noch nicht gesehen, immer nur Umbauten). Denn die Umbauten sind alle nicht beschriftet und ich habe das Gefühl, hier hat jeder sich eine andere Reihenfolge gesucht.... Zudem sind die Werte im Stromplan der 2H9 nicht eingetragen. Wenn man jetzt, wie ich, gezwungen war, eine Sicherung auszutauschen, grenzdebil aber innerhalb der letzten vier Wochen den Wert vergessen hat und nun noch andere Werte auf dem Bild entdeckt, muss man so doofe Fragen stellen....
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Dieser Beitrag und die darauf bezogenen Folgebeiträge wurden aus dem Thema Bosch Sicherungshalter herausgelöst und in das vorliegende neue Thema 'Stromkreisbelastung, Sicherungsauslegung' überführt, damit man die hier diskutierten wichtigen Punkte problemlos wiederfindet und alle einen Nutzen davon haben.
@ Ruhrpott-Rainer: eine absolut berechtigte Frage. Ich habe einfach die alte Reihenfolge übernommen, ohne jedoch zu wissen, ob das stimmt.
Ich finde auch keinen Schaltplan, aus dem hervorgeht, was wie abgesichert sein muss. Habe einen vagen Hinweis darauf, dass der "Relay Switch" (Anlasser-Relais) mit 20 A abgesichert ist. Dies jedoch nicht auf der Seite des Startknopfs, sondern auf der Seite, wo der Permanent-Strom fließt, der dann, wenn das Relais anzieht, den Anlasser schaltet. Aber vielleicht liege ich hier falsch. M. E. müßte dann, wenn man diese Sicherung heraus nimmt, das Anlasserrelais klicken, ohne dass sich der Anlasser dreht.
Übrigens sehe ich im Schaltplan, dass alle 4 Sicherungen belegt sind. Bei meinen Moppetts waren aber nur 3 belegt. Die vierte habe ich dann für meine Hupe genommen. Fehlt da was oder ist das bei Euch auch so?
Die drei von oben kommenden braunen Leitungen am Sicherungskasten sind laut Schaltplan einfach parallel geschaltet. Es müßte meines Erachtens reichen, nur eine anzuschließen und die Kontakte des Sicherungskastens primär mit einer Lötbrücke zu verbinden. Wenn man dann dennoch alle 3 braunen Leitungen einsteckt, schadet es nicht, sondern man hat eine gewisse Redundanz. Bei diesen Kabelschuhen mit den roten, gelben und blauen Plastikhüllen wäre diese Redundanz auch angebracht. Stabil gecrimpte Stecker sind hier weitaus besser und kontaktfreudiger.
Die Beschriftung / Belegung im Sicherungskasten der 2H9 ist original von links nach rechts wie folgt (identische Anordnung gilt für den Schaltplan!):
Main (30A), Head (10A), Signal (20A), Ignition (10A)
Im Schaltplan der 5K7 sind im Gegensatz zur 2H9 Sicherungswerte angegeben (wieder von links nach rechts):
Main (30A), Head (10A), Signal (10A), Ignition (10A)
Insgesamt ist die elektrische Anlage der XS1100 nicht gerade auf übersichtlichen und logischen Aufbau ausgelegt, insbesondere hängen am Kreis 'Signal' alle möglichen Verbraucher. Warum dieser Kreis in der 5K7 schwächer abgesichert ist, weiß ich nicht - anhand der Schaltpläne im Detail zu überprüfen, ob die abgesicherten Kreise bei 2H9 und 5K7 anders belegt sind, ist mir zu viel Arbeit. Vermutlich darf man davon ausgehen, daß auch bei der 2H9 der Kreis 'Signal' mit 10A abgesichert werden kann, ich persönlich würde allerdings sicherheitshalber vorher die Strombelastung der einzelnen Kreise messen.
Prinzipiell können die oberen Anschlüsse der drei rechten Sicherungshalter (an denen die braun isolierten Leitungen hängen) gebrückt und nur eine der drei Leitungen angeschlossen werden - eine solche Brücke muß sich irgendwo im Kabelbaum befinden, habe noch nicht danach gesucht. Im Hauptschalter ist nur eine braune Leitung angeschlossen. Es wäre interessant, im Kabelbaum mal nach dieser Brücke (oder nach Brücken an verschiedenen Stellen) zu suchen, um ggf. zu sehen, wie da gepfriemelt wurde.
Die nur dreifache Belegung im Sicherungskasten von Martins XS ist unklar, da muß jemand auch Abgänge zusammengelegt oder die Aufteilung der Kreise insgesamt geändert haben. Bezüglich der Starterrelais-Absicherung liegt wohl ein Irrtum vor - der Erregerkreis dürfte über einige Umwege (diese Details sind im Schaltplan nicht mehr dargestellt) an der Sicherung 'Ignition' hängen. Unabhängig davon gilt, daß der Startermotor anläuft, wenn das Relais schaltet ('klickt') - klicken und Starter nicht anlaufen ist nicht möglich! Wie auch im Schaltplan zu sehen ist, gibt es im Hauptstromkreis zwischen Batterie, Starterrelais und Startermotor keine Absicherung - wäre bei knapp 70A Starterstrom (mit Gel-Batterie eventuell noch höher) auch schwierig, da ginge der ganze Sicherungskasten in Rauch auf.
Für eine seit einiger Zeit beabsichtigte Erneuerung und Erweiterung der Relais-Schaltung an meiner 2H9 habe ich als Grundlage eine Hand-Schaltskizze erstellt - ich werde diese Schaltskizze nochmal etwas sauberer aufzeichnen und dann (in vielleicht 2 Wochen) ins Forum stellen. **
Deine Angaben sind sehr interessant. Ich hatte ja angemerkt, dass ich mir nicht sicher bin - in der Hoffnung, dass Du dann antwortest. Danke dafür.
Wenn ich das von früher von den Autos richtig im Kopf habe, war der Anlasser in etwa wie folgt geschaltet: ein dickes Kabel, das direkt von der Batterie kam. Dann ein dünnes Kabel, das vom Zündschloß her kam. Über den Strom über das dünne Kabel wurde der Anlasser aufs Schwungrad gezogen, womit er gleichzeitig den Kontakt für den Antrieb des Anlassermotors schloß. Ähnlich hatte ich das bei der XS aus dem Schaltplan raus interpretiert - irrtümlich.
Ah, Gedankenfehler: beim Auto war - wenn ich mich richtig entsinne - kein Relais dazwischen. Das erledigte der Anlasser wie oben beschrieben selber. N.B. Es handelt sich hierbei um ein französisches Auto, was mir als Beispiel im Kopf rum schwirrt. Aber auch bezüglich des KFZ-Anlassers gebe ich pauschal alle möglichen Irrtümer zu!
Du hast doch in Deiner Antwort das Relais von Deinem Auto selbst beschrieben. Der Magnetschalter, der bei den Autos direkt auf dem Anlasser sitzt, ist nichts anderes als ein Relais. Anders lässt sich das auch schlecht schalten. Wenn der Strom für den Anlasser direkt durch das Zündschloss laufen würde, wäre der so dick wie ein Medizinball.
Ich selbst habe nur eine 2H9 und habe noch keine 5K7 zerlegt. Aber kann das vielleicht sein, dass die 5K7 nur eine Hupe hat oder nur ein einfaches Rücklicht? Das würde die unterschiedlichen Ampérezahlen bei den Sicherungen erklären.
es ist richtig, die 5K7 beschränkt sich auf eine einzelne kombinierte Rücklicht-/Bremslicht-Lampe und nur ein Horn. Den Unterschied zwischen 10A und 20A Absicherung erklärt das noch nicht unbedingt - wie bereits gesagt, eine klare Aussage über die Belastung der Stromkreise erhält man nur per Messung.