das von dir genannte Thema 'New Exhaust' (erste Seite http://xs11.46.forumer.com/viewtopic.php?f=5&t=931) ist gewissermaßen nur ein vergleichsweise kleiner Nachtrag zu dem sehr umfangreichen Thread 'electrolysis 101' - s. http://xs11.46.forumer.com/viewtopic.php?f=5&t=947. Dort ist auch der Aufbau und Ablauf erklärt - der Elektrolyt besteht aus Wasser (da nähere Angaben fehlen, offensichtlich simples Leitungswasser) und Backnatron (baking soda).
Einer der Diskussionsteilnehmer empfiehlt Waschsoda anstelle von Backnatron - "wash soda (or washing soda) instead of baking soda [sodium carbonate vs sodium bicarbonate]".
Gruß, Peter
PS Da es sich insgesamt nicht um ein auspuffspezifisches Thema handelt, verschiebe ich 'Elektrolytische Entrostung' in den Bereich 'Sonstiges'.
Unter den bereits genannten Links sind neben einigen Beispielen entrosteter Teile zwar alle grundlegenden Informationen zu finden, allerdings mangelt es da etwas an Übersichtlichkeit. Darum hier noch einige Links und (runtergeladene oder aus den Internetseiten erstellte) PDFs zum Thema 'Elektrolytische Entrostung' mit Kompaktinformation.
Leider sind all diese Zusatzinfos in Englisch, auf deutschen Seiten habe ich auf die Schnelle keine vergleichbaren übersichtlichen und leicht verständlichen Zusammenfassungen gefunden - entweder gabs da zwar durchaus brauchbare, aber eher unvollständige Angaben, oder auch Vermutungen und Behauptungen in diversen Foren. Und die in Fachpublikationen enthaltenen wissenschaftlichen Grundlagen und Ableitungen benötigt man weder für die beabsichtigte Anwendung zur Entrostung, noch sind sie für Normalbürger allzu verständlich. Wenn jemand doch eine einigermaßen ausführliche, übersichtliche und verständliche deutsche Beschreibung oder Anleitung - z.B. aus der Oldtimerszene - kennt, oder sich selbst mit dem Verfahren beruflich oder hobbymäßig befaßt, immer her mit den Informationen.
Selbstverständlich ist die elektrolytische Entrostung kein neues Verfahren, auch im 'Heimwerkerbereich' wird sie schon länger angewandt, wie man beim Surfen schnell herausfindet - z.B. zum Entrosten von alten Münzen, Antiquitäten und Oldtimer-Bauteilen.
Einige aus den beigestellten Unterlagen und den Links in den vorstehenden Beiträgen entnommene grundsätzliche Hinweise (diese sollten niemand, der die Methode ausprobieren will, davon abhalten, in die Unterlagen reinzusehen!):
# Bei der Elektrolyse wird Wasserstoff erzeugt, also wegen Explosionsgefahr in der Nähe nicht rauchen, schweißen, flammlöten und keine Funken verursachen. Aufstellung des Entrostungsaufbaus an einem sehr gut belüfteten Platz, am besten im Freien unter einem Vordach - die Stromquelle kann sich ja trotzdem in der Garage oder Werkstatt befinden. Der Elektrolyt ist eine schwach ätzende Lauge und kann abhängig von der Bläschenentwicklung bei Stromfluß mehr oder weniger stark spritzen - die Verwendung von Haushaltshandschuhen und einer Schutzbrille ist zu empfehlen, je nach Spezifikation des Elektrolyten dringend zu empfehlen.
# Verwendung eines ausreichend großen Behälters aus Isoliermaterial, z.B. einen/eine Kunststoff-Speisbehälter/-kasten/-pfanne aus dem Baufachhandel/Baumarkt (landsmannschaftliche Übersetzung Speis = Mörtel).
# Die dem Entrostungsobjekt (= Kathode = negative Elektrode) zugewandte Fläche der Gegenelektrode (= Anode = positive Elektrode) ist günstigerweise mindestens so groß, wie dessen Oberfläche und umfaßt dieses so gut wie möglich. Z.B. kann man aus Lochblech einen Kasten biegen, der gerade in den Kunststoffbehälter paßt - macht man da noch Füßchen dran oder legt zwei oder mehr Leisten unter, hat man einen Schmutzsammelraum. Für kleinere Entrostungsobjekte genügen auch ein Kunststoffeimer und mehrere am Rand ringsum reingehängte Stabelektroden (z.B. aus Baustahl) bis herunter zu einem Plastikbecher und Blechstreifen-Elektroden.
# Vielfach wird die Verwendung von Elektroden aus Edelstahl empfohlen, weil diese viel langsamer aufgezehrt werden als solche aus Normalstahl. Das sollte man auf keinen Fall tun, sondern als Material für die Anode nur blanken Normalstahl verwenden - leichte Anrostungen sind kein Problem. Aus Edelstahl werden bei der Elektrolyse Chromionen herausgelöst, die giftige Chromat-Verbindungen bilden - man hätte dann einen gesundheits- und umweltgefährdenden Elektrolyten, der zudem Entsorgungsprobleme verursacht.
# Anode und Kathode dürfen sich in keiner Phase des Entrostungsprozesses berühren können, also ausreichend große oder formangepaßte isolierende Unterlagen verwenden oder das Entrostungsobjekt in einem Kunststoffkorb einsetzen oder in den Elektrolyten hängen - ggf. das Entrostungsobjekt zusätzlich fixieren.
# Die Gleichstromquelle sollte zwischen 5A und 50A liefern können und über einen wirksamen Überstrom-/Kurzschlußschutz verfügen (z.B. Ladegerät, Gleichstrom-Netzgerät). Die optimal zu verwendende Stromstärke ist von der Größe des Entrostungsobjekts abhängig, sie hat zudem einen starken Einfluß auf den Zeitbedarf.
# Anode und Entrostungsobjekt vor dem Einsetzen in den Behälter von Schmutz und losem groben Rost befreien und entfetten.
# Der Elektrolyt besteht aus (Leitungs-) Wasser und einem zugesetzten Salz - es sind verschiedene Natriumsalze in Gebrauch, am häufigsten scheinen Backnatron (auch Kaisernatron oder Natron) {baking soda} = Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) oder fälschlich Natriumbicarbonat und Waschsoda (oder Soda) {washing soda, wash soda} = Natriumcarbonat (Na2CO3) verwendet zu werden. Die benötigte Menge beträgt etwa 10g je 1l Wasser. Vorausgesetzt, daß man die Entrostungsobjekte vor Einsetzen gut reinigt und die Anode(n) jeweils nach Entrostung einiger Objekte herausnimmt und unter fließend Wasser abbürstet, bleibt der Elektrolyt angeblich nahezu 'ewig' verwendbar.
Die folgend genannten einander entsprechenden Links und PDFs sind mit gleichen Buchstaben A - E gekennzeichnet.
A übersichtliche und ausführliche Beschreibung von Aufbau, Handhabung und Ablauf
B nähere Behandlung des elektrolytischen Prozesses
C Warnung vor Edelstahl-Elektroden
D Beschreibung mit professionellerem Layout - hierin sind auch Angaben aus E berücksichtigt
E eine nochmal etwas ausführlichere Gesamt-Beschreibung fast schon in Aufmachung eines Fachaufsatzes, jedoch wie die anderen sehr übersichtlich und gut verständlich (das Problem von Edelstahl-Elektroden scheint hier allerdings übersehen worden zu sein)
Falls jemand das elektrolytische Entrostungsverfahren ausprobieren sollte, kann er dann ja verbindliche Detailangaben machen.
Peter
Dateianlage:
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A_Rust-Removal-by-Electrolysis_BillDickerson.pdf
B_Science-behind-RR-by-Electrolysis_BillDickerson.pdf
C_Warning-of-Stainless-Steel-Electrodes_BillDickerson.pdf
D_Electrolytic-Rust-Removal_TedKinsey.pdf
E_Rust-Removal-by-Electrolysis_KevinChamberlain.pdf