2011-10-11 9:00 - Da Martin an das im Archiv befindliche geschlossene Thema 'Einbaurichtung progressiver Fahrwerksfedern' einen Beitrag angehängt hat (ein wenig sinnvolles und unbedingt zu vermeidendes Verfahren!), wurde das Thema wieder in den aktiven Bereich geholt und entsperrt.
Peter
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Beppo, mir persönlich zwar etwas zuviel Schwarz, aber ansonsten eine wirklich schöne Maschine - sieht auf dem Bild auch glatt aus wie neu! Die 'Restaurierung' beinhaltete offensichtlich auch einiges an Umbau, z.B. Fußrastenanlage (mit wohl nicht mehr nutzbaren Soziusrasten). Zwei Fragen - und bitte diese nicht als Kritik auffassen! 1) .................? 2) Handelt es sich bei den Federbeinen um das Fabrikat IKON? Bei dem hohen Gewicht der XS ist das zwar kaum von Bedeutung, aber aus unerfindlichen Gründen scheinen die IKONs mit falsch herum montierten Federn ausgeliefert zu werden - grundsätzlich gehören die engeren Windungen ans gefederte Ende, also nach oben.
Gruß, Peter
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Edit 2008-05-18 23:22:
Die Beiträge zu den KONI- / IKON-Federbeinen wurden aus dem Thread herausgelöst und in das vorliegende neue Thema überführt. Für das Thema nicht relevante Beitragsteile wurden gelöscht und die Löschungen durch gepunktete Linien (...........) kenntlich gemacht. Diese Beiträge mit Löschungen sind in obigem Thread noch vollständig vorhanden.
da ich schon früher Koni's gefahren habe, die jetzt auch auf meiner 2H9 habe und die Ikon ja baugleich sind, kann ich bestätigen dass die Koni's schon immer die engeren Windungen unten hatten, unabhängig davon ob das jetzt Sinn macht oder nicht, ist auf jeden Fall "Auslieferungszustand".
meine beiden Sätze Konis (einmal aus 1992, selbst in London/GB gekauft und montiert, das andere Paar auf meiner Schweizer Martini, Montagezeitpunkt unbekannt) haben alle die engeren Windungen auch unten.
schaut euch mal die KONIs in meiner Bildergalerie an (Bild SCHEIBEL, ... aus 1982), von wegen "... schon immer unten ..." - die Federbeine wurden damals korrekt mit den engeren Windungen oben geliefert. Auf dem Bild vor Eglis Werkstatt sind übrigens mit etwas Mühe die S&W Luftfederbeine zu erkennen, die ich 1979 kurzzeitig gefahren hatte. Bei meinen IKONs (montiert 2004 oder 2006 - müßt ich erst nachschauen) befinden sich die engeren Windungen auch oben - da ich sie entsprechend umgebaut habe.
Die Anmerkungen zu den Federbeinen und ............... waren nur als Feststellung und Frage gedacht - falls jemand das weiter diskutieren möchte, würde ich die betreffenden Beiträge hier herauslösen und in den Bereich 'Rahmen ...' verfrachten (mach ich vielleicht sowieso noch).
Nachtrag: kann meinen Beitrag nicht mehr editieren, die Federbeine waren nicht in 92 sondern in 82 in London gekauft, und hier ist noch ein Beitrag von Winnie Scheibe mit Abbildungen von Koni-Federbeinen, alle mit enger Windung unten http://www.classic-motorrad.de/winni_2002/koni/koni.htm (Peter, Du willst ja das Thema vielleicht sowieso noch auslagern )
Ich habe grad mal mehrere Bilder nachgeschaut. Es gibt Konis mit beiden Arten von engerer Wicklungen oben wie unten, die meisten aber mit engerer Wicklung unten.
Ehrlich gesagt kann ich nicht nachvollziehen, ob das Verhalten der Feder anders ist, wenn die engere Windung oben bzw unten ist. Ändert sich dadurch die Charakteristik der Feder? Meines Erachtens könnte man es sogar links so und rechts anders herum haben. Oder irre ich?
in verschiedenen früheren Beiträgen habe ich schon versucht zu erklären, warum das enger gewickelte Ende von Vorderrad- und Hinterrad-Fahrwerksfedern prinzipiell 'nach oben', also ans 'gefederte Ende' gehört, auch hatte ich angemerkt, daß die Einbaurichtung bei der schweren XS1100 - genauer gesagt, ihren schweren Rädern - eine geringe bis gar keine Rolle spielt. Wie man sieht, hatte ich mit beiden Erklärungen den üblichen durchschlagenden Verständnis-Mißerfolg. Daß sich das mit folgenden Zeilen nicht bessern wird, ist mir klar - vielleicht schaut der eine oder andere mir mißtrauende XSler ja mal in ein altes Schulphysikbuch rein, um sich die grundlegenden Zusammenhänge ins Gedächtnis zurückzurufen. Daß sich jemand an die hervorragenden Artikel des Fahrwerksspezialisten J.F. Drkosch vor Jahrzehnten in der Zeitschrift PS erinnert, darf wohl kaum erwartet werden.
1) Dafür, daß KONI die Federbeine mit dem enger gewickelten Federende mal oben, mal unten lieferte, bin ich nicht verantwortlich! Meine KONIs wurden korrekt montiert geliefert - vgl.w.o. Einbaurichtung progressiver Fahrwerksfedern.
2) Am enger gewickelten Ende ist die Feder (bezogen auf die Länge) schwerer, respektive hat eine höhere Masse. Die ungefederten Massen eines Fahrzeugs, also die Räder mit allem Drum und Dran und die mit ihnen verbundenen Teile der Radaufhängungen (dazu zählen anteilig u.a. auch die Schwinge und die Federn), sollten zur Funktionserleichterung der Federungs-/Dämpfungsabläufe möglichst gering gehalten werden - deshalb engere Wicklung ans gefederte Ende (rahmenseitiges Federbeinauge), weitere Wicklung ans ungefederte Ende (radseitiges Federbeinauge).
3) Je höher die ungefederten Massen von Hause aus sind, umso geringer ist zwangsläufig der Einfluß der Federeinbaurichtung.
4) Der quantitative Einfluß der Einbaurichtung progressiv gewickelter Federn hängt vom Verhältnis der Parameter im Federungs-/Dämpfungssystem insgesamt ab, also von Fahrzeugmasse, ungefederter Masse, Federrate, Dämpfungsrate, Federweg, Ein- und Ausfederungsgeschwindigkeit und -beschleunigung. Bei statischer Belastung ist die Federeinbaurichtung völlig egal, auch kann die Einbaurichtung links und rechts unterschiedlich sein, gleiches gilt für quasistationäre Abläufe, also langsame Ein- und Ausfederungsbewegungen. Je geringer die ungefederten Massen und je schneller die Federungsvorgänge sind (also auch je höher die Fahrgeschwindigkeit ist), umso größer ist der ungünstige Einfluß der höheren Federmasse am ungefederten Ende. Bei einer leichten Rennmaschine dürften sich bei hoher Geschwindigkeit links und rechts unterschiedlich montierte progressive Federn durchaus negativ bemerkbar machen - soweit es heute überhaupt noch Rennmaschinen mit Stereo-Federbeinen gibt.
5) Noch einmal, mir geht es hier nur um die Begründung 'warum was richtig ist'. Ich gebe zu, daß bei der klotzigen XS1100 die Einbaurichtung der Fahrwerksfedern sch...egal ist - und richte mich trotzdem nach den vorstehend erläuterten Grundsätzen.
Mich würde auch interessieren, warum die Federn in einer bestimmten Orientierung eingebaut werden sollten. Ich lese das auch immer bei Einbauanleitungen von progressiven Gabelfedern. Ich habe Physik im Studium bis zum Erbrechen gehabt (und gehasst) und spekuliere mal aus meinem Restwissen heraus. Vielleicht liege ich aber auch falsch. Man könnte mit der eigenen Masseträgheit der Feder argumentieren und daraus ableiten, dass die engeren, steiferen Windungen vom bewegungsauslösenden Element abgewandt sein sollten, weil sich daraus ein sensibleres Ansprechverhalten ergibt. Die engeren Windungen sollen ja erst anfangen zu arbeiten, wenn der weichere Federteil seine Arbeit bereits weitgehend verrichtet hat, bzw. progressiv mit dem Federweg mit der Arbeit beginnen. Würde man den steiferen Federteil zum bewegungsauslösenden Element (sagen wir mal Schwinge) hinzeigen lassen, dann würde dieser Federteil mit der Schwinge nach oben bewegt werden, ohne dass er zunächst federnd wirkt. Er würde damit in der Anfangsphase des Einfederns die ungefederte Masse der Schwinge erhöhen. Damit wäre das Federverhalten um eine Nuance unsensibler. Diese Sicht würde für eine Federorientierung mit den engeren Windungen nach oben sprechen. Ich denke, dass aufgrund der Federlänge der Trägheitseffekt aber eher bei Gabelfedern zum Tragen kommt und nicht so sehr bei den kurzen, dicken Schwingendämpfern.
Ich habe bei meiner XS übrigens die originalen Koni's drauf und da sind die engeren Windungen auch unten