Nachdem ich bei meiner Neuanschaffung in den letzten 2 Monaten etliche technischen Reperaturen und Erneuerungen gemacht habe, unter anderem die Hauptständeraufnahme,machte ich eine Probefahrt (ca 2km). Beim Rundgang um das Bike fiel mir eine Fehlstellung am Vorderrad auf.Ergebnis genauerer Untersuchung ist ein verzogener Rahmen. Der Supergau!!! Meine Frage ist, kann man den Rahmenkopf oder den Rahmen insgesamt richten? Oder ist nur ein Austausch möglich.Ich hänge mal ein paar Bilder dran, die ich auch schon dem Verkäufer gemailt habe. Kann man das Problem, glaube ich, ganz gut nachvollziehen.Für Tips und Anregungen wäre ich sehr dankbar. Gruß KD[[File:Yamaha XS 1100 003.jpg|none|auto]]
der Versatz zum Hinterrad (drittes Bild) muss meiner Ansicht nach nicht auf einen verzogenen Rahmen hinweisen. Einen ähnlichen Versatz hatte ich bei mir auch - und Emil Schwarz hat dann einen Teil der Abweichung kompensiert indem er das Schwingenlager anders justiert hat. Also die Schwinge seitlich versetzt hat.
Er hat gesagt, dass es sich bei solchen Abweichungen um Fertigungstoleranzen handelt, die bei alten Motorrädern vorkommen.
Die anderen Dinge die Du gemessen hast kann ich nicht beurteilen.
Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass nicht ein Unfall sondern evtl. Fertigungstoleranzen die Ursache sind. Wie gravierend wirkt sich das denn beim Fahren aus? Fällt es überhaupt auf?
Könnte das auch eine verzogene Gabel sein? Früf doch mal die Standrohre auf Verzug
____________________________________________ Wir, die guten Willens sind, geführt von Ahnungslosen, versuchen für die Undankbaren das Unmögliche zu vollbringen. Wir haben soviel mit so wenig solange versucht, dass wir qualifiziert sind, fast alles mit nichts zu bewerkstelligen.
Also ich glaube auch nicht, dass der Rahmen durch einen Unfall verzogen ist. Fertigungstoleranzen gab es an allen Ecken und Kanten. Die Schwinge hinten lässt sich über die Aufnahmebolzen nach links und rechts verschieben. Das Messen der Höhe der Lenkerenden gibt keinen Aufschluss. Hier kann es auch der Lenker selbst oder die obere Gabelbrücke sein. Ansonsten lässt sich der Rahmen auch mit eingebautem Motor vermessen. Lediglich die Gabel samt Gabeljoch sollte ausgebaut sein. Dabei wird mit zwei Dreiecken der Winkel Steuerkopf - Schwingenlager gemessen. Richten geht zwar dann so auch, wird aber nur bei ausgebautem Motor gemacht.
Vielen Dank für die schnellen Antworten.Die Gabelrohre habe ich bei der Erneuerung der Simmerringe geprüft, die sind OK.Der Versatz, der angesprochen wird, resultiert nicht aus der Stellung der Hinterradschwinge,sondern weil das Vorderrad schief zum Rest des Bike`s steht.Die Bilder zeigen wie ich das Motorrad mit einer Wasserwaage am Hinterrad und an den Fussrastenhaltern ins Lot ausgerichtet habe. Genau in dieser Stellung zeigt die Waage am Vorderrad die Abweichung vom Lot an.Die paralel am Hinterrad angelegten Vierkantrohre zeigen nur den Versatz an, mit dem das Vorderrad mit seiner Aufstandsfläche auf dem Boden ankommt.Hinweise auf einen Unfall ergeben sich auch aus einem nicht originalen Schutzblech und tiefen Kratzern im rechten Gabelholm, die aber beim Kauf durch Castrolaufkleber verdeckt waren.Deshalb nochmal die Frage, könnte man die Lenkkopflagerung am Rahmen bei ausgebauter Gabel wieder zurückrichten.Ich weiß, hört sich brutal an, aber was in eine Richtung geht,muss sich auch wieder rückgängig machen lassen.Wenn ich die Gabel kommplett demontiere und ein langes Linial am Lenkkopf anlege, müsste es doch mittig zum Motorrad auf dem Boden ankommen oder? Hat das schon mal einer gemacht? Gruß KD
Zitat von kdg1100 im Beitrag #5enn ich die Gabel kommplett demontiere und ein langes Linial am Lenkkopf anlege, müsste es doch mittig zum Motorrad auf dem Boden ankommen oder? KD
Hallo.
Auf dem Bild #6 kann man schon gut erkennen das was nicht stimmt.
Zur Prüfung auf einen verzogenen Lenkkopf würde schon so ähnlich vorgehen wie du es beschrieben hast. Das komplette Frontend ab, Lenkspindel und Joch raus. Nur würde ich mir ein langes Rohr besorgen, das genau durch den Lenkkopf passt. Wenn das Rohr unten auf dem Boden steht, kannst du genauer den Verzug in Spur von hinten nach vorne ermitteln.
Den Verzug am LK mit Gewallt zu richten finde ich unsinnig. Im englischen Forum hat der Tom so einen LK gerichtet, also Rahmen fest auf eine Ebene in einer selbst gebauten Schablone montiert, mit einem langen Rohr und viel Kraft (Kettenzug) in seitlicher Richtung den LK wieder gerichtet. Allerdings mußte nachher so einiges nach geschweißt werden. Japanische Schweißnähte eben ......
Wenn es sich herausstellen sollte, das der LK und evtl. Rahmen bei deiner Elfer wirklich einen weghaben, dann würde ich mir ehr Gedanken über einen Rahmentausch machen den man günstig bekommen kann, als mit Gewallt vielleicht mehr zu versauen als nötig ist.
Vielleicht hat der Rahmen am LK auch noch eine frontale Stauchung bekommen; den Rahmen im Bereich des LK und Unterzüge mal genauer untersuchen.
Gruß Rolf
Edit: Bist du dir ganz sicher das die Standrohre top gerade sind?? Ausbauen und sie auf einer ebenen Fläche rollend prüfen.
_______________________________________________ Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!
Danke Rolf.Ich denke ich bin schon auf dem richtigen Weg, aber die Vorstellung da könnten noch ein paar Nähte reißen,lässt mich ins grübeln kommen. Ich warte erst einmal ab, was der Verkäufer sich einfallen lässt. ich habe ihm vorgeschlagen, entweder er erstattet mir einen erheblichen Betrag des Kaufpreises oder nimmt die Maschine unter Erstattung der neu verbauten Teile zurück. Sind ja nur 850km bis Nürtingen.Gehört hier vielleicht nicht her, aber ich werde mich wieder melden, wenn ich weiß, ob ich die Maschine überhaupt noch mal anfasse.Tut schon weh, aber Konseqenz geht vor Euphorie.PS. Motorrad wurde als " Unfallfrei" verkauft. Gruß KD
Löse mal die Schrauben erst eines Standrohres und drehe es um 180° und schraube es fest,dann löse die Schrauben des anderen Standrohres und drehe es um 360°. Alles andere bleibt währenddessen montiert,FZG steht auf Hauptständer,Vorderrad auf Boden.Merkst du beim drehen nichts ungewöhnliches ist es zu 99% o.k. Merkst du doch einen Widerstand,baue nach der Prozedur das Vorderrad aus und versuche danach die Achse wieder durchzuschieben und du wirst sehen,daß die Gabel schief ist. So eine Gabel die mich anfänglich veräppelt hat ,steht auch noch in meinem Fundus und sieht trotzdem unbeschädigt aus.Die Gabelbrücken verziehen sich dabei oft schön mit,wenn du dann neue Standrohre reinsetzen willst stellst du fest,ddas die auch noch ersetzt werden dürfen. Gruß Frank
da deutet wirklich einiges auf einen verdrehten Lenkkopf hin. Mit justieren wird da nichts zu machen sein. Freihändiges fahren ist wohl nur mit erheblicher Gewichtsverlagerung möglich- wenn überhaupt. Absolute Gewissheit gibt dir eine Rahmenvermessung. Würde ich mir allerdings auch schenken.
In jedemfall sehr ärgerlich!!
(Falls du doch einen neuen Rahmen suchst- ich hätte noch einen- in 76275.)
Zitat aus dem Bericht von Peter Kemm: 28 Jahre mit der YAMAHA XS1100
"Schließlich stellte Egli durch bloßes visuelles Kontrollieren einen erheblichen Spurversatz zwischen Vorderrad und Hinterrad fest, und wies darauf hin, daß er bei Fahrwerken aus der eigenen Produktion maximal 0.5 mm zulasse. In einer aufwendigen Schnurmessung ermittelte ich zu Hause einen Spurversatz von 3 mm. Die Rückfrage bei MITSUI in Löhne ergab die erstaunliche Erkenntnis, daß bei YAMAHA gar keine Vorgaben für den zulässigen Spurversatz existierten"
Zitat von kdg1100 im Beitrag #5... Die Bilder zeigen wie ich das Motorrad mit einer Wasserwaage am Hinterrad und an den Fussrastenhaltern ins Lot ausgerichtet habe. Genau in dieser Stellung zeigt die Waage am Vorderrad die Abweichung vom Lot an.
Ich glaube die Senkrechte des Motorrads mit Hilfe der Fußrastenhalter festzustellen ist zu ungenau.
"Schließlich stellte Egli durch bloßes visuelles Kontrollieren einen erheblichen Spurversatz zwischen Vorderrad und Hinterrad fest, und wies darauf hin, daß er bei Fahrwerken aus der eigenen Produktion maximal 0.5 mm zulasse. In einer aufwendigen Schnurmessung ermittelte ich zu Hause einen Spurversatz von 3 mm. Die Rückfrage bei MITSUI in Löhne ergab die erstaunliche Erkenntnis, daß bei YAMAHA gar keine Vorgaben für den zulässigen Spurversatz existierten"
Das es bei den alten Yamahas Spurversatz gab ist ja nichts neues, aber dabei ging es um wenige mm und nicht wie oben gesehen um cm!!
Gruß Rolf
_______________________________________________ Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!
Nochmals vielen Dank für Eure Anregungen.Zwischenzeitlich habe ich mit Rolf gesprochen und mich dann entschieden, der Sache auf den Grund zu gehen.Die angehängten Bilder sprechen für sich und ich werde mich mit Blacky in Verbindung setzen, denn nur mit einem Rahmen ist es nun nicht mehr getan. Gruß KD
Moin Gemeinde. Kurz zum Abschluss dieses Themas.Anderen Rahmen und vorsichtshalber Gabelbrücke verbaut und siehe da, alles top.Kann jetzt auch die vordere Schraube vom Ventildeckel problemlos entfernen!Bin zwar erst 200km gefahren aber läuft irgendwie anders sprich besser.Die 7 Monate schrauben hat sich gelohnt! Gruß KD