hallo. ich hab eine xs 1100 die 23 jahre stand, die aber noch in einem relativ gutem zustand ist.
mein problem war sie ist nicht angesprungen. sie hatte luft, benzin ,starke funken die zündung war eingestellt und die vergaser waren ultraschall gereinigt. ich habe ALLES überprüft, d. h. ich habe den ganzen kabelbaum durchgemmessen inklusive relais und wiederstände. neue zündkerzen, vergaser eingestellt und syncronisiert. einfach alles.
als ich sie dann startete hat sie ab und zu mal ein kopperl gemacht und wenn man das lange genug betrieb hat sie auch mal geschossen. ich wusste nicht mehr weiter und rief einen bekannten an, der öffter mit so alten mädels zu tun hat.
der verriet mir dann (als er sich das bike anschaute) das auf denn ventielen ein belag sein könnte (rost, oder verbrennungsrückstände). das ist mein letzter stand. momentan reparier ich die bremsen und dann wird die dicke abgeschleppt bis es den dreck von den ventilen vibriert. ich hoffe das sie dann läuft.
hallo art. zündkabel stimmen zu 100%. das mit der kompression ist so ne sache. wenn die ventile mit irgendwas (ölablagerung usw.) belegt sind lassen sie etwas durch, dadurch hat mann auch schlechte kompression. ich bin immer noch guter dinge und gehe davon aus das die ventile belegt sind.
Die Aussage "ich habe ALLES überprüft" scheint mir doch etwas mutig, auch "... ab und zu mal ein kopperl gemacht und wenn man das lange genug betrieb hat sie auch mal geschossen ..." wirkt einigermaßen vage, zudem ist "das mit der kompression ist so ne sache" keine Antwort auf Arts Frage "schon mal Kompression gemessen?". Und wenn ich lese "dann wird die dicke abgeschleppt bis es den dreck von den ventilen vibriert" - brrrr
Das einzige, was wohl klar ist, daß hier eine gröbere Ursache vorliegt - die ohne weiteres auch ganz einfach sein kann. Nur als (nicht unbedingt direkt auf den vorliegenden Fall bezogene) Beispiele: Ansaugstutzen nicht nur porös, sondern mit Löchern, trotz Gegenbehauptungen doch Kupferwürmer, ...
Hugo, vielleicht würde eine nochmalige systematische Überprüfung in Reihenfolge Mechanik - Elektrik - Benzinversorgung/Vergaser deutlichere Hinweise auf die Problemursache liefern. Bei den bisherigen wenigen vorliegenden und reichlich undifferenzierten 'Fakten' (sprich Symptom-Beschreibungen) habe ich leise Zweifel, daß eine endgültige Hilfe per Ferndiagnose und -therapie möglich ist - lasse mich jedoch gern vom Gegenteil überzeugen. Es könnte erfolgversprechender sein, nach einem erfahrenen XSler in deiner Umgebung zu suchen, der bereit ist, sich das vor Ort mal anzusehen und anzuhören. Zu deinem Ventilbelags-Bekannten hätte ich da nicht das ganz große Vertrauen, aber vielleicht habe ich dessen Aussage ja mißverstanden.
Ich war am vergangenen Wochenende auf dem XS-Süd-Treffen und habe dort von einem ganz ähnlichen Problem gehört. Abhilfe war in diesem Fall, die komplette Vergaserbatterie zu tauschen. Das ist sicher nicht die bequemste und preiswerteste Lösung aber vielleicht findest Du hier im Forum jemanden in deiner Nähe, der dir mal testweise eine Vergaserbank ausleihen würde. Die 'alten' Vergaser waren angeblich auch gereinigt. Das funktioniert aber anscheinend auch mit Ultraschall nicht immer zuverlässig. In den Vergasern sind so kleine Bohrungen, die sich zusetzen können, dass keine Flüssigkeit eindringen kann. Dann kannst du noch so viel 'ultraschallen', wenn keine Flüssigkeit vorhanden ist, nützt auch der Schall nichts.
Das mit der Kompression sehe ich genau so wie Peter Kemm, und Hoschl. Ablagerungen an den Ventilen per Anschleppen 'abschütteln' ist ja wohl eher nicht das Mittel der Wahl (wenn ich so was höre, bekomm' ich Gänsehaut). Messgeräte zum Prüfen der Kompression gibt es schon für ca. 25€. Da braucht es keine teuren Geräte mit Schreiber o.ä. Das wäre bestimmt eine lohnende Anschaffung um dem Problem auf die Spur zu kommen. Außerdem lagert sich nichts an den Ventilen ab, wenn das Teil lange steht. Wo sollen solche Ablagerungen auf den Ventilsitzen denn im Stand her kommen? Selbst wenn sich im Lauf der Zeit ein wenig Öl an den Ventilsitzen ablagern sollte (aber wo her sollte das kommen?), wären diese 'Ablagerungen' nach einigen Ventilhüben verschwunden. Wirklich hartnäckige Ablagerungen bestehen aus Ölkohle, die nur unter hohen Temperaturen (Verbrennung) entstehen können. Und die lagert sich ganz sicher nicht im Stand (auch nicht bei laufendem Motor) an den Ventilsitzen ab, allenfalls auf den Kolben und/oder den Ventiltellern. Und das stört die Kompression nicht, ganz im Gegenteil, sie wird dadurch sogar größer, weil der Brennraum dadurch verkleinert würde (ist aber nichts wirklich positives!).
Das mit dem Benzin im Öl (wer hat das jetzt noch mal gepostet?) ist auch nicht abwegig. Genau das hatte ich auch schon. Mir ist über den Winter über einen nicht schließenden Benzinhahn fast der komplette Tank ins Öl gelaufen. Im Frühjahr hatte ich genau die selben Probleme. Hast Du das alte Öl (ist das nach 23 Jahren überhaupt noch Öl oder schon Margarine) schon abgelassen? Dazu muss man den Motor nach so langer Standzeit nicht warm laufen lassen. Der 'Rotz' sollte erst mal komplett raus, dann frisches - ganz billiges Öl aus dem Supermarkt - rein. Wenn die Kiste dann läuft, gründlich warm laufen lassen - nicht zu hoch drehen - und dann noch mal raus mit dem Zeug. Erst dann besseres Öl einfüllen (kein vollsynthetisches, denn wir haben ja eine Ölbadkupplung !!!)
Hast Du auch das alte Benzin abgelassen? Das Zeug zersetzt sich im Lauf der Zeit. Bei mir - nach 17 Jahren Standzeit - hat die Brühe dermaßen gestunken, dass ich froh war, in der Tiefgarage ein geschlossenes Blechtor zu haben, so dass kein Nachbar mitbekommen hat, wo der Gestank her kommt. Richtig zünden wird da auch nix mehr.
Ich würd' auch noch die Kerzenstecker tauschen, da kommst Du vermutlich ohnehin nicht drum 'rum, denn die Dichtgummis sind bestimmt nicht mehr die besten. Dabei auch mal die Zündkabel anschauen. Sind die porös, dann kann der Zündfunke irgendwo überschlagen oder ist da Korrosion (Grünspan) an den Enden vorhanden? Dann - oder besser sowieso - mal mit Rostlöser/WD 40 einnebeln.
Zum Schluss noch eine Frage zu deinem Eingangs-Posting. Du schreibst: 'vergaser eingestellt und syncronisiert'. Wer hat denn deine Vergaser synchronisiert, wenn der Motor nicht läuft? Das ist doch gar nicht möglich. Dazu muss der Unterdruck mittels Messuhren an jedem Ansaugstutzen gemessen und dann - vereinfacht gesagt - bei einer bestimmten Drehzahl mittels der Stellschrauben zwischen den Vergasern auf gleiche Werte eingestellt werden. Die Voraussetzung dafür ist eine ordentliche Einstellung aller mechanischen Komponenten wie z.B. Steuerkettenspannung, Unterdruck-Zündverstellung etc. Erst dann - wenn der Motor einigermaßen stabil läuft - kann man über das Synchronisieren der Vergaser nachdenken.
Ich habe etwas den Eindruck, dass du Berater hast, die nicht wirklich wissen, was sie tun. Ich will ganz sicher niemanden brüskieren oder gar beleidigen, aber bevor man in operative Hektik verfällt und Dinge noch schlechter macht, als sie ohnehin schon sind, sollte man sich einen guten 'Schlachtplan' zurecht legen, nach dem man vorgeht.
Johannes ('hugo') war zuletzt 2014-12-30 eingeloggt - augenscheinlich hatte er sich nur wegen dieses einen Problems registriert, dann aber wohl keine Lust gehabt, eine etwas detailliertere und verständlichere Beschreibung zu liefern. Das Thema wird geschlossen.