die Vergaserbank tat bis vor ein paar Wochen einigermaßen ausreichend ihre Dienste. Dann bemerkte ich, dass eine Membran defekt war und tauschte sie mit dem Schieber gegen ein gut erhaltenes Exemplar aus. Dann baute ich die Vergaserbank wieder ein und bekam Benzin in den Luftfilter, siehe Thema von gestern.
Ich nahm nun einen Gummihammer wie vorgeschlagen und gab der Vergaserbank ein paar Schläge. Baute alles wieder zusammen, bis auf den Luftfilter mit unterem Deckel. Ließ den Motor ein paar mal herumdrehen und siehe aus 3 Ansaugstutzen im Luftfilterkasten kam immer noch Benzin heraus. Einen Schwimmerkammerboden abgeschraubt und nach dem Schwimmer geschaut - nichts klemmt, alles bewegt sich gut. Schwimmerkammerboden sauber gewischt und alles wieder zusammengebaut, Motor wieder ein paar mal drehen lassen, wieder bzw. immer noch kommt Benzin aus den Ansaugstutzen im Luftfilterkasten heraus. Wieder ein paar Schläge mit dem Gummihammer - keine Verbesserung. Ich weiß nicht mehr weiter und bin kurz vor der Verzweiflung.
Habe die Vergaserbank wieder ausgebaut und alle Schwimmerkammerböden abgeschraubt, alle Schwimmer lassen sich problemlos bewegen und die Blechnasen drücken einen Stößel hin und her. Außer Schwimmerboden sauber wischen fällt mir nichts weiter ein und ich kann auch nicht sehen, was ich sonst noch machen kann und soll. Bin halt kein Vergaserexperte, nur ein Techniker mit gutem technischen Verständnis, aber wenig Schraubererfahrung.
Hallo Uwe, hast Du schon mal daran gedacht, daß die Ventile in der Schwimmerkammer hinüber sein könnten. Die Schwimmer drücken gegen diese Schwimmernadelventile wenn die Schwimmerkammer voll ist. Dann kann kein Benzin nachlaufen. Eventuell ist auch Dreck dazwischen. Bau mal die Schwimmer aus, vorsichtig, ohne etwas abzubrechen. Schau Dir die Nadeln an. Wenn Du an der Spitze einen rundlaufenden Strich erkennen kannst, wechsel die Dinger aus, am besten mit dem Sitz, das Teil wogegen die Nadel drückt. Also das komplette Nadelventil austauschen. Sind Deine Schwimmer noch in Ordnung, oder sind sie undicht und laufen voll Benzin? Glaube ich aber nicht wirklich, drei auf einmal wohl kaum.
Ist Dein Tank von innen sauber oder ist dort jede Menge Dreck (Rost) drinnen, der diesen defekt hervorruft? Wenn Du die Benzinhähne abschraubst, siehst Du ein langes Sieb mit Kunststoff. Sind die Siebe noch fest am Benzinhah? Hast Du mal daran gedacht den Vergaser zureinigen?
Wenn Du die Punkte mal beachtest und alles in Ordnung gebracht hast, müsste es wieder gehen. Wenn die Schwimmerkammer überläuft, kann das eigentlich nur daran liegen, daß das Nachlaufen des Benzins nicht gestoppt wird.
das eheste, was ich mir vorstellen kann, ist das feiner Dreck aus der Schwimmerkammer bei Kopfüberstand der Vergaser an die Schwimmernadel gekommen ist und dadurch die Nadeln nicht mehr richtig abdichten. Wie kriegt man die Schwimmer ausgebaut? Woher kriegt man neue Nadeln?
es ist durchaus nichts gegen die erteilten Ratschläge zu sagen - alle diese Probleme und Problemursachen können auftreten und wie beschrieben durch Überprüfung erkannt und durch entsprechende Maßnahmen behoben werden. Möglicherweise wird aber auch nicht ausreichend um die Ecke gedacht, denn Probleme mit nicht schließenden Schwimmerkammerventilen kann es bei der XS auch bei nagelneuen Vergasern mit ebenso neuen Ventilen geben - den einen triffts, den anderen nicht.
Schuld oder zumindest von Einfluß könnte eine unheilige Allianz zwischen Schwimmerkammerventilen und deren (seitens YAMAHA) nicht ausreichend durchdachter Unterdrucksteuerung sein. Vergleichbare Probleme habe ich an meiner XS vor rund 30 Jahren durch Radikalumbau der Benzinhähne auf manuelle Betätigung auf Dauer behoben - hierzu vgl. http://wiki.xs11-forum.de/index.php?title=Benzinhahn. Bei Bedarf kannst Du Dich darüber hinaus über den dort von Micha ganz am Schluß reingesetzten Link zum BUCHELI-Projekt 'SR500-Benzinhahn' zum absoluten Experten auf diesem Gebiet ausbilden.
Was mir dazu noch einfällt: wie sehen die äußeren runden Seiten der Schwimmerkörper aus? Die inneren haben einen Falz, die äußeren sind leicht nach außen gewölbt -eigentlich. Aus mir noch nicht ganz nachvollziehbaren Gründen kommt es wohl nicht selten dazu, dass sich diese nach innen wölben. Bei meinem Vergaser und dem Ersatz von der Bucht war das so und letztens auch wieder bei einem XSser gesehen. Folge dieser Verformung ist, daß die Schwimmer weniger Benzin verdrängen, also tiefer schwimmen (weil sich das Gewicht des Schwimmers nicht geändert hat) und damit sich 1. der Benzinstand im Schwimmer erhöht und es zum chronischen Überlaufen kommen kann und sich 2. keine vernünftige Einstellung des Schwimmerstands realisieren lässt.
Schau da mal beim Ausbau drauf.
Und wenn sie eh schon raus sind, kontrolliere ob die Schwimmerkörper dicht sind. Dazu die Dinger in heißes Wasser vesänken und Abkühlen lassen. Sind sie undicht ist jetzt Wasser drin, was du beim Schütteln hörst, besser vorher und nachher mit Briefwaage wiegen. Bei Gewichtsunterschied sind sie undicht.
Glaub ich jetz zwar nicht, aber wenn man nicht weiter weiß, bringt ein Ausschlußverfahren immer noch mehr als raten.
die Benzinhähne scheinen noch in Ordnung zu sein. Wenn ich den gefüllten Tank ausbaue, kommt kein Getröpfel heraus.
Bei PRI läuft die Suppe wie aus einem Springbrunnen.
Also muß es doch der Vergaser sein. Nur ist mir bis jetzt noch schleierhaft, wie ich die Schwimmer ausgebaut kriege, ohne irgendwas kaputt zu machen.
Wie stellt man die Schwimmernadeln ein? Was passiert, wenn ich die Blechzunge, die gegen die Schwimmernadel drückt, ein wenig nach oben drücke, so dass sie schneller schließt (bei niedrigerem Schwimmerpegel)? Die Schraube, die mittig in einem Zapfen sitzt und ein Loch hat, ist das die Hauptdüse? Kann man die verstellen oder einfach nur rein oder rausschrauben? Man sieht da noch eine andere Schraube, was für eine Funktion hat die? Fragen über Fragen.
Nachdem ich die Vergaser wieder mal ausgebaut hatte, nachdem immer noch Benzin trotz Gummihammerschläge aus 3en von 4 Vergasern lief, habe ich versucht, die Schwimmernadelventile zu reinigen. Ich bekam aber die Schwimmerdrehachsen nicht ausgebaut und somit auch nicht die Schwimmer und konnte die Nadelventile nicht säubern. Habe die Blechzunge, die die Ventile betätigt, ein wenig in Ventilrichtung gebogen, damit die Schwimmerventile etwas früher zugehen. Vergaser wieder zusammengebaut und nochmals ein paar Schläge mit dem Gummihammer gegeben. An Tank angeschlossen, auf PRI gestellt - alles dicht, kein Benzin mehr - Hurrah!
Alles wieder eingebaut - Vergaser, Lufi, Tank, nur Sitzbank noch nicht - und Motor versucht zu starten. Läuft 3 Sekunden ziemlich gut, geht dann aus. Tank wieder abgebaut und horizontal um 180° gedreht, damit man von oben an die Vergaser kommt, 5 Liter Benzin zum Tankinhalt dazugekippt, herkömmlich versucht zu starten - keine vernünftige Zündung, Motor läuft nicht von selbst. Aber kein Benzin läuft mehr aus.
Zur Historie noch ein paar Worte, damit man die Situation besser versteht: Als ich die Dicke kaufte, war eine Vergasermembran nicht ganz in Ordnung und das Luftfiltergehäuse hatte einen deutlichen Riß. Die Zündkerzen waren noch in Ordnung und die Dicke lieft possierlich, brachte nur keine Höchstleistung mehr. Bei 180 km/h war auf der Autobahn Schluss und die 95 PS spürte man nicht wirklich (mein voriges Mopped hatte 50 PS, war zwar etwas leichter, aber zog wesentlich besser). In diesem Zustand brauchte ich nie den Choke zu betätigen, die Dicke startete wunderbar und zuverlässig mit dem normalen Gas. Bei Temperaturen von weniger als 10° zog ich den Choke halb, um im Leerlauf ein bisschen besser zu laufen. In diesem Zustand habe ich die Vergaser synchronisiert. Jetzt wollte ich das Gemisch optimieren - auf Anraten eines Bekannten schraubte ich die Gemischschrauben um 2,5 Umdrehungen heraus. Die Folge waren Fehlexplosionen im Auspuff beim Leerlauf an Ampeln, so dass erschreckte Fußgänger plötzlich wie Steinböcke über die Straße sprangen. Mir wurde geraten, die Gemischschrauben um eine halbe Umdrehung wieder hinein zu drehen, aber wegen dem kalten Winter und Ermangelung einer beheizbaren Garage habe ich die Dicke im Winter einfach stehen lassen und mir Ersatzteile beschafft und Plastikteile sowie den Tank umlackiert.
Beginnend vor kurzer Zeit habe ich dann - Luftfiltergehäuse gewechselt gegen ein dichtes - Luftfilter erneuert - Zündkerzen erneuert
Nichts weiter. Das Gemisch wollte ich mit Colortune einstellen, nachdem ich alles wieder zusammen hatte. Die Sache mit dem Benzin aus dem Vergaser ist ja bekannt.
Nun habe ich das Problem, dass die Dicke nur noch mit gezogenem Choke läuft. Gebe ich auch nur ein klein bisschen Gas mit dem Gasdrehgriff, geht sie sofort aus. Habe die Gemischschrauben in den verschiedensten Stellungen ausprobiert - 1,5 Umdrehungen heraus, 2 Umdrehungen heraus, 2,5 Umdrehungen heraus, 3 Umdrehungen heraus - alles nützt nichts.
das von mir angesprochene Bezinhahn-Problem gibt es nur bei vollständig angebauten Vergasern (einschließlich Unterdruckschläuchen), da sich hier der Druck/Unterdruck bei wechselnder Motortemperatur auswirken kann. Daß die Benzinhahnen für sich bei abgezogenen Schläuchen dicht sind, ist zwar schön, macht dazu aber keinerlei Aussage - so waren meine Hahnen damals auch dicht! Die Stellung PRI schaltet auf freien Durchlauf - sie dient nur dazu, die Schwimmerkammern zu füllen, wenn diese nach beabsichtigter Entleerung oder nach monatelanger Standzeit leer oder nur noch teilgefüllt sind. Natürlich kann man darüber auch Benzin aus dem Tank ablassen.
Die mittige, durchbohrte Schraube ist die Hauptdüse - sie kann nicht eingestellt werden, ist aber gegen andere Größen austauschbar. Letzteres kann nötig sein, wenn Du einen anderen Luftfilter einbaust - dann ist auch eine völlige Neuabstimmung der Vergaser zu empfehlen. Dazu haben sich die Vergaserspezialisten in diesem und anderen Vergaser-Threads ja schon geäußert und können Dir weitere Tips geben.
Wie Du vermutest, wird die Einstellung der richtigen Schwimmerhöhe genau durch (zurückhaltendes) Verbiegen der Blechzunge bewerkstelligt - ist einfach, jedoch ohne Bild schwierig zu erklären. Schau mal in das Werkstatthandbuch rein, dort ist das sehr gut und mit Angabe des Einstellwerts erläutert. Zur Überprüfung der Einstellung hältst Du den Vergaser gewissermaßen kopfüber (also mit dem Schwimmer nach oben), es ist sehr genau zu sehen, wann die Blechzunge des mit dem Finger unterstützten Schwimmers den dünnen Zapfen des Ventileinsatzes berührt - auf einen zehntel Millimeter zu messen, ist nicht exakt zu schaffen, aber weit besser als auf einen halben Millimeter kommt man da ran. Als Meßmittel dient ein Meßschieber beliebiger Qualität, der muß nicht (mit entsprechendem Preis) von z.B. MAUSER oder MITUTOYO stammen - obwohl, ganz ehrlich, ich bin ein MITUTOYO-Fan.
Falls Du kein Werkstatthandbuch besitzen solltest, schaff Dir unbedingt die CD von Rolf oder die DVD von Horst an, dort findest Du auch noch eine Menge zusätzlicher brauchbarer Informationen - s. http://www.xs1100-frw.de/HOMEPAGE_03/Index2.htm unter XS-Shop (ganz runterscrollen).
die Schwimmer sind eingestellt und funktionieren einwandfrei und die CDs von Rolf habe ich auch und dennoch komme ich nicht weiter, siehe mein letztes posting ein paar Minuten vor Deiner Antwort.
Mal ne saudumme Frage. Die 1100 hat doch Entlüftungsschläuche Du hast nicht zufällig verwechselt mit den Benzinschläuchen. Nicht böse sein Ferndiagnose ist schwer. Ein Arzt der nicht weiter weis macht eine Ausschlußdiagnose. mfG Christian
aus den paar Änderungen gemäß Deiner Angaben läßt sich das Fehlverhalten der XS tatsächlich nicht erklären, also muß es weitere Änderungen gegeben haben - womit ich nicht sagen will, daß Du diese Änderungen bewußt verursacht hast - vielleicht ist ja im Zuge von Vergaseraus- und -einbau was passiert. Die vorherige mickrige Leistung Deiner XS ist ja auch schon mal verdächtig.
Mal ein paar ganz primitive Dinge: Ansaugstutzen und Unterdruckschläuche sind unbeschädigt? Die Vergaser sind gemäß Handbuch auf Standardwerte eingestellt? Daß die Schiebermembranen jetzt alle in Ordnung sind, ist gesichert? Die Schieber laufen klemmfrei? Die Kopplungen der Welle zur synchronen Betätigung der Drosselklappen sind unbeschädigt, respektive unverstellt? Ist überprüft, daß sich die Drosselklappen wirklich synchron bewegen? Die Choke-Stange betätigt alle 4 Choke-Kolben gleichmäßig? Hast Du die Choke-Kolben/Nadeln mal rausgezogen, sind diese in einwandfreiem Zustand? Die gleiche Einstellung der Schwimmer ist gesichert? Diese sind nicht undicht (Gluckern beim Schütteln)? Benzin fließt in allen 4 Vergasern gleichmäßig zu? Zur Überprüfung entweder Schwimmerkammern abbauen oder mittels der Ablaßschrauben entleeren und Benzinhahnen auf PRI. Hast Du eine unterdruckgesteuerte Zündung? Wenn ja, funktioniert die Unterdruckdose einwandfrei? Dazu die Sensor-Grundplatte von Hand bis an Anschlag verdrehen, den Anschlußschlauch umknicken, mit den Fingern zusammendrücken und die Grundplatte loslassen - diese darf sich nicht in Ausgangsstellung zurückbewegen, auch nicht langsam!
Wenn das alles in Ordnung ist, scheint eine Verschmutzung der zum Teil ja sehr feinen Kanäle und Düsen doch nicht unwahrscheinlich, wie ja auch schon angemerkt wurde. Neben der Ultraschallreinigung gibt es auch die primitivere Methode des Durchblasens mit Druckluft, beides erfordert dummerweise die Zerlegung der Vergaser.
Wie Christian sagte, eine Ferndiagnose ist da schwierig.
Hallo Christian und Peter und alle anderen Experten,
die Unterdruckschläuche sind vom Durchmesser her kleiner als die Benzinschläuche und werden in Fahrtrichtung an den Benzinhähnen befestigt, die Benzinschläuche quer zur Fahrtrichtung. Die Unterdruckschläuche erkennt man auch daran, dass sie an die motorseitigen Ansaugstutzen gehen, wo der Unterdruck durch die ansaugenden Kolben erzeugt wird. Von der Unterdruck-Zündungsverstellung geht ein Schlauch, der nach dem Kauf als erstes ausgetauscht wurde, an einen Vergaserauslass motorseitig. Sowohl Benzinschläuche als auch Unterdruckschläuche sind erneuert worden. Die Luftfilterseitigen Ansaugstutzen sind top in Ordnung, die motorseitigen Ansaugstutzen haben oberflächlich kleine Microrisse - aber die waren auch schon beim Kauf da, als die Dicke noch "relativ" problemlos lief. Sie gehen auch nicht durch. Das Kurbelgehäuse hat einen Entlüftungsschlauch, der mittig an den Luftfilter angeschlossen wird und ist in einem guten Zustand. Dann sind da noch 2 kurze Schläuche am Vergaser, die nur an das Luftfiltergehäuse passen. Für den Tank sind sie zu kurz. Das könnten die "Entlüftungsschläuche" sein, die Du, Christian, vielleicht meinst. Diese sitzen zwischen jeweils 2 Vergasern unten. Alle Schläuche und Stutzen sind nun dicht - ich könnt´s beweisen, indem Startpilot auf diese gesprüht wird - dann müsste der Motor seine Drehzahl spürbar anheben. Tut er´s nicht, kommt auch kein Startpilot durch die Risse rein.
Die Vergaser sind relativ frisch gut synchronisiert, als die Dicke noch lief. An den Synchronschrauben habe ich seit dem nichts mehr gemacht. Die Drosselklappen laufen wirklich synchron.
Alle Schiebermembranen habe ich kontrolliert und mit den Schiebern wieder sauber eingebaut. Eine Membran mit Schieber ist komplett ausgetauscht. Wenn man die Schieber von der Luftfilterseite her mit dem Finger anhebt und wieder loslässt, klingen alle gleich - "huup-pft" -und laufen klemmfrei. Auch als eine Membran noch defekt war, lieft die Dicke noch - wenn auch nicht mit Höchstleistung: vielleicht lags daran, dass der nötige Unterdruck nicht über der Membran aufgebaut werden konnte und der Drosselschieber eben gedrosselt hat... - aber nur auf einem Vergaser/Zylinder. Einstellen auf Standardwerte: Welche Werte sind damit gemeint? Wie in einem früheren posting beschrieben, habe ich die Gemisch-Schrauben auf 2,5 Umdrehungen eingestellt. Die Schwimmerkörper sind auch dicht und gluckern nicht und die habe ich so eingestellt, dass sie im Toleranzbereich liegen, der in der Reparaturanleitung genannt ist. Weitere Dinge kann ich nicht einstellen - welche fehlen noch und wie stellt man sie ein? Die Hauptdüsen habe ich mit dem Mund durchgeblasen, Pressluft habe ich keine. Ebenso die Bohrung im Schwimmerdeckel, in die ein Messingröhrchen eintaucht (Benzinsteigleitung für Leerlaufgemisch?).
Wenn ich die Choke-Stange mit dem Hebel nach außen ziehe, läuft die Dicke wunderbar im Leerlauf, wenn sie kalt ist. Also ist der Choke in Ordnung.
Bei der Unterdrucksteuerung weiß ich nicht, was mit Unterdruckdose gemeint ist und was mit Sensorplatte. Unterdruck kommt aus den motorseitigen Ansaugstutzen an die Benzinhähne und geht auch an die Zündungsverstellung. Die wird aber erst bei höheren Drehzahlen verstellt und das funktionierte einwandfrei, nachdem der Schlauch ausgetauscht wurde.
Wenn jetzt also nur noch übrig bleiben würde, dass feine Kanälchen und Düsen mit Dreck verstopft sind, wieso läuft die Dicke mit gezogenem Choke "wunderbar" und just in dem Moment, wo ich Handgas hinzugebe, stirbt sie mir ab?
Durch das Handgas öffne ich die Drosselklappen - der Unterdruck kann nun, wenn Benzin an der Hauptdüse ansteht, das zum Beschleunigen nötige Benzin über das Venturirohr ansaugen und der Motor dreht höher. Sind die Hauptdüsen und das Venturirohr dicht, bleibt einfach die Beschleunigung aus und nur noch der Choke bleibt übrig bzw. die Leerlaufgemischdüse. Wenn die Dicke mit gezogenem Choke im Leerlauf dreht, dann dürfte sie doch auch weiterdrehen, wenn nur die Drosselklappen aufgehen, aber kein weiteres Benzin kommt, oder?
Ich selbst habe die Vergaser zerlegt, wie ich sie nur zerlegen kann - alles nur begrenzt, ich will ja nichts kaputt machen. Die Hauptdüsen und Drosselschieber mit Membranen kriege ich ausgebaut, mehr nicht. Die Schwimmernadelventile kriege ich nicht raus, weil ich die Drehachsen der Schwimmer nicht rauskriege. Die Venturirohe über der Hauptdüse kriege ich nicht raus, weil sie klemmen. Alles andere ist nicht für mich zugänglich - höchstens der Choke, aber der funktioniert ja...
Alles, was ich selbst machen konnte, habe ich bereits gemacht. Die Vergaserbank habe ich jetzt zigmal ein- und ausgebaut und bin jetzt darin Weltmeister. War bis zuletzt froh, dass sie wieder eingebaut ist. Soll ich sie wieder ausbauen und zum Generalüberholen an einen Spezi geben? Was wird so was in der Werkstatt kosten? Allein wenn der Spezi auf die Idee kommt, alle Membranen zu erneuern, sind das schon 150 Euronen. Eine Komplett-Überholung stelle ich mir mit 200 - 300 Euro plus Mehrwertsteuer vor. Das kann mein Portmonnaie momentan nicht leisten.
Wer kann mir logisch erklären, warum die Dicke abstirbt, wenn ich Handgas gebe? Das einzige, was mir dazu einfällt, ist, dass das Gemisch zu fett ist und durch den Choke grenzwertig überfettet wird und durch zusätzliches Handgas es absolut zu fett wird und die Dicke dann ersäuft. Das würde dann bedeuten, dass das Benzin problemlos überall hinkommt und keinerlei Verschmutzung vorliegt. Aber wieso ist das Problem genauso, wenn ich die Gemischschrauben weiter rein drehe? Damit mache ich es doch magerer...
Noch eins der 'ganz primitiven Dinge' vergessen: Einzelanschlußleitungen der Zündsensoren auf Bruch innerhalb ihrer Silikonisolierung und im weiteren Verlauf nach ihrer Zusammenfassung in einem Isolierschlauch bis zum Kabelbaum-Steckanschluß auf sonstige Beschädigungen kontrollieren - sowas hat schon mehr als nur einmal zunächst Vergaserprobleme vorgetäuscht.
die Zündzeitpunkt-Sensoren, wie sie voll ausgeschrieben heißen (auch Pick-up Coils, Pick-ups und Suchspulen genannt), sitzen auf der linken Kurbelwellenseite unterm Zünderdeckel auf einer Grundplatte, die per Ansaugunterdruck über ein kurzes Gestänge von der Unterdruckdose im unteren Drehzahlbereich verstellt wird. Über den kleinen Nocken auf der mittigen Welle erfassen sie die Kurbelwellenstellung beim Sollzündzeitpunkt und geben einen Impuls an die elektronische Zündungssteuerung (Zündbox, TCI) ab, die wiederum den primärseitigen Strom durch die Zündspulen unterbricht und damit den Hochspannungszündimpuls induziert. Durch die ständige Bewegung bricht die feindrähtige Kupferanschlußleitung der Sensoren schon mal innerhalb der weichen Silikonisolierung, ohne daß man es von außen sehen kann - man kann es aber durch vorsichtiges Biegen und Ziehen fühlen. Weitere Informationen hierzu s. http://wiki.xs11-forum.de/index.php?title=Pickup-Kabel.
Wie bereits erwähnt, sitzt die Unterdruckdose im gleichen 'Zünderraum', und ihre Membran ist auch nicht unbegrenzt haltbar - Überprüfung wie bereits beschrieben.
Zu Deinen weiteren Fragen von 22:11 kann ich leider zumindest aus dem Handgelenk nichts sagen, da müßte ich schon selbst vor der Maschine sitzen und das im Detail ansehen. Vielleicht fällt auf die Schnelle den echten Vergaserspezialisten (zu denen ich mich nicht zähle) noch was ein.
Empfindlich sind sie dies Dinger. Standzeiten und pauschales "an der Gemischschraube drehen" mögen sie gar nicht. Wie ich immer gern erwähne, überlagern sich da meistens mehrere Faktoren, die einen verrückt machen können.
Wenn ich das richtig verstehe, lief die Dame schon ab dem Kauf nicht so pralle. Das darf man ihr erstmal nicht übel nehmen, da sie einige Jährchen auf dem Buckel hat. Wenn so eine Lady beim letzten Einsatz schon gehüstelt hat, ist es sehr wahrscheinlich, daß sie nach einer Winterpause erst richtig Astma bekommt. Genauso wahrscheinlich ist der Vergaser schuld!
Aus deiner Beschreibung geht mir nicht ganz hervor, wie du nun die Schwimmer genau eingestellt hast! Das Blech, welches auf die Nadel drückt (das, was du verbogen hast) ist schon mal der richtige Ansatz. Allerdings muß der Abstand der Schwimmer zur Dichtfläche nach Repanleitung genau so nach vorgegebenem Maß eingestellt werden. "Nur" ein Verbiegen bis der Krempel dicht ist, ist absolut keine adäquate Methode. Man läuft dadurch Gefahr, den Stand deutlich zu tief einzustellen und man könnte fälschlicher Weise darauf schließen, daß eigentlich defekte Nadelventile noch in ordnung seien. Biegt man zu weit, kann das durchaus (auch ein verschlissenes Ventil) besser abdichten, allerdings ist der Benzinstand unter Umständen dadurch deutlich zu niedrig. Diese dichte, aber falsche (zu niedrige) Einstellung führt dazu, daß das Gemisch abmagert und zusätzlich während dem Betrib zu langsam Benzin in die Schwimmerkammern nachlaufen kann. Das äußert sich dann unter anderem mit Symptomen, die du auch jetzt bei dir beobachtet hast. Da offensichtlich hier als letztes was geändert wurde, fällt das in den Kreis der Verdächtigen
Ich meine, es ist außerdem unerläßlich, mal einen Blick auf die Nadelventile zu werfen.
Deiner Beschreibung nach, lief dein Bock eventuell schon vorher zu fett, da du kaum den Choke benutzen mußtest. Das kann neben vielen anderen Ursachen an verschlissenen Nadelventilen und/oder an zu hohem Schwimmerstand liegen! Nach einer Winterpause ist dann oft einfach Schluß, und das Fass kommt im wahrsten Sinne zum Überlaufen.
Auch ist es sehr wahrscheinlich, das unter beschriebenen Bedingungen (Bock gekauft => lief schlecht und das wahrscheinlich schon länger => wenig gefahren => lange Winterpase) doch reichlich Dreck im Vergaser sitzt.
Also wie bekommst du , die Schwimmer raus?
Der Bolzen, der den Schwimmer hält geht mit der Zeit fest - soweit normal. Du mußt ihn also gaaanz vorsichtig austreiben. Obacht, die Stege/Zapfen/Nasen (wie nennt man den Teil des Gehäuses eigentlich, in denen dieser Bolzen sitzt?) brechen mit Vorliebe dabei ab. Also erstmal mit Kriechöl einsprühen und laange einwirken lassen. Während dessen kannst du die Vergaser voneinander trennen, weil du bei einer kompletten Vergaserbatterie keinen Platz findest, sie auszuteiben geschweige denn ein geeignetes Werkzeug dafür anzusetzen. Du wirst sehen, daß sich der Bolzen nur in eine Richtung mit einem spitzen Gegenstand (Körner/passender stupfer Nagel...) austreiben lässt. Die Nasenseite, von der du austreibst, mußt du an einer Kante zB. eines Schraubstocks unterstützen. Und ein gaanz kleiner Hammer mit viiiieeel Gefühl reicht! Lässt sich schlecht beschreiben, ich könnte dir bei Bedarf ein erklärendes Bild schicken.
Um sicher zu gehen, daß kein Dreck in den Düsen und Kanälen steckt, hilft letztlich nur eine !komplette! Demontage und eine Ultraschallreinigung. Wer kann schon da in die Kanele reinschauen. Und wenn man was sieht, wer weiß, ob der Durchmesser durch Ablagerungen verkleinert ist? Nur so am Rande: halbiert sich der Durchmesser, verringert sich der Durchfluß um das Vierfache - is wie beim Herzinfarkt!
Und dann würde mich doch noch die Form deiner Schwimmerkörper intertessieren, ich habs einfach schon zu oft gesehen, dass die eingedellt sind, da kannste messen machen und tun, außer diesem Phänomen is alles im Soll und der Bock läuft ums Verrecken nicht!
Hallo Uwe, kann es sein, daß Du keine Reparaturanleitung hast. Einige Punkte, die Du beschreibst sind völlig falsch. Mit der Gemischschraube (CO-Schraube) kann man den Vergaser nicht komplett einstellen. Die Dinger sollten nur in seltenen Fällen verstellt werden. Micha hat das schon erwänt. Du hast den Leerlauf, Teillast (mittlerer Bereich) und Vollast. Das Gemisch muß in allen Bereichen eingestellt werden, da müssen mehrere Punkte beachtet werden.
Ich würde Dir dringend raten, ein Rep-Buch zu besorgen und erstmal darin lesen. Alles hier im Forum zu lernen dürfte recht schwierig sein. Wenn Du keins bekommen kannst, kann es für Dich auch kopiert werden. Am besten von jemanden, der in Deiner Nähe wohnt. Ohne Buch macht man sehr viel verkehrt und das kann böse Folgen haben.
Rep-Handbuch habe ich und schon x mal durchgelesen. Da steht mir zu wenig drin. Da heißt es z.B. dass die Gemischschrauben vom Hersteller optimal eingestellt sind und man die Finger davon lassen sollte. Fertig. Aber wenn der Vorgänger nun doch mal daran gespielt hat (aus Verzweiflung) und man nun sicher gehen will, dass das Gemisch einigermaßen stimmt, bezieht man das auch in Betracht. Und dann hört man dauernd, dass ein zu mageres Gemisch Löcher in die Kolben brennt und Leute, die mit Colortune das Gemisch einstellen. Folglich lässt man doch nicht die Finger von den Gemisch-Schrauben.
Wenn ich nun die Vergaser, wie empfohlen, komplett auseinander nehmen und reinigen soll, sind die Gemisch-Schrauben doch auch dabei zu reinigen und herauszunehmen, oder? Und wenn ich die dann wieder einsetze, brauche ich irgendwelche Empfehlungen, wie weit sie drin sein müssen...
Recht hast du, die Gemischschrauben solltest du schon raus machen, allein schon um zu kontrollieren, ob die Spitze noch dran ist und ob sie nicht schon von zu festem Anziehen einen Grat haben, wodurch sich dann die empfolene Grundeinstellung relativiert. Auch stimmt, das das Repbuch zum Thema Vergaser nich viel hergibt.
Also das Leerlaufsystem, bestehend aus Leerlaufspritdüse, Leerlaufluftdüse und der Gemischschraube, ist für den Leerlauf verantwortlich, wirkt sich jedoch auch entscheident auf das erste Drittel der Drosselklappenöffnung aus. Deshalb ist es wichtig hier gut eizustellen, davon hängt entscheident dein Spritverbrauch ab und der Durchzug aus dem "Keller". Bei Vollgas verliert das Leerlaufsystem seinen Einfluß. Hier ist die größe der Hauptdüse entscheidend. Dazwischen ist die Form und Rastenposition der Düsennadeln ausschlaggebend. Natürlich überlagern sich die einzelnen Wirkungsbereiche. Wählt man z.B. eine deutlich zu kleine Hauptdüse, schnürt sie dann natürlich den oberen Wirkungsbereich der Düsennadel ab => irgendwo bei 5-6T u/min dürfte dann Schluß sein. Mit anderen Worten: außer den Gemischschrauben und der Düsennadelrastenposition (die gehören in die mittler Raste) und der Synchronisation hast du keine Möglichkeit deinen Vergaser einzustellen, ohne dabei Teile tauschen zu müssen. Änderst du nix am Luftfilter, ist es nicht nötig außer dem Leerlaufgemisch und der Synchronisation was einzustellen. Ich muß Markus insoweit widersprechen, Teillast und Vollgas sind quasi nicht verstellbar und tun es in der Regel auch nicht von alleine. Wenn diese Teile verschlissen sind, erfolgt die Einstellung dieser Bereiche durch Erzatz mit Neuteilen. Allerdings muß für deren einwandfreie Funktion auch alles andere in Ordnung sein.
Auch ein Vergaser unterliegt einem Verschleiß. Das hast du an deinen Membranen ja schon gemerkt. Auch die Schwimmernadelventile sind ein Kandidat. Bevor Eingestellt wird muß gesichert sein, daß der Schwimmerstand absolut korrekt eingestellt ist und die Nadelventile in ordnung sind:
- Stand zu hoch => Überfettung, schlechte "spuckende" Gasannahme unter Umständen mit Fehlzündungen, Choke beim Starten wird überflüssig, schwarze Zündkerzen, geringere max Leistung, hoher Spritverbrauch, Benzin im Öl...
- Stand zu niedrig => Gemischabmagerung, schlechte Gasannahme, Fehlzündungen im Leerlauf und hauptsächlich beim Gaswegnehmen, extem schlechtes Kaltstartverhalten auch mit Choke, weißgraue Zündkerzen, gerinere max Leistung, Motor läuft Gefahr zu Überhitzen und zum Vollastklingeln... Dieser Fall ist der weitaus gefährlichere!!!
Bei Hohen Laufleistungen können Nadeldüsen und Düsennadeln ausschlagen => Gemischanreicherung überwiegend im mittleren Lastbereich.
Ebenso können die Drosselklappenwellen ausschlagen bzw deren Dichtungen undicht werden => zieht Fremdluft, Gemisch magert ab, Folgen siehe "Schwimmerstant zu tief". Diesen Defekt entlarfs du indem du die Drehpunkte der Drosselklappen während der Motor läuft mit Startpilot einnebelst. Erhöht sich die Drehzahl, ist hier was faul. So kann man auch Ansaugstutzen finden, bei denen die Risse durchgehen. Äußerlich haben sie früher oder später immer welche, ist eigentlich normal.
Das Chokesysthem: die Chokeventile (das sind die, an denen die Chokewelle beim Betätigen zieht) können verschleißen => dadurch zieht der Vergaser hier Fremdluft, was diesmal aber keine Abmagerung bewirkt, sonder das Gegenteil. Das ist so zu erklären: betätigt man ein Chokeventil, so werden die Kanäle des Chokeventils freigegeben. der einsetzende Luftstrom durch den Ansaugunterdruck zieht durch den Venturieffekt zusätzlich Sprit und der gelangt über den Leerlaufkanal dann vor (also zwischen Drosselklappen und motorseitigen Ansaugstutzen) den Drosselklappen in den Motor und fettet so unabhängig von der Drosselklappenstellung das Gemisch an. Bemerkbar macht sich das am deutlichsten bei niedrigen und mittleren Drehzahlen. Folgen siehe "Schwimmerstand zu hoch"
Und zu guter letzt kommt der Dreck (Rost aus dem Tank, Harz, Staub...). Er verstopft Düsen und Kanäle, oder verringer deren Querschnitt. Dadurch werden die Strömungsverhältnisse empindlich gestört, die Folgen sind vielfältig.
Also erstmal reinigen das Ding und zwar am besten mit Ultraschall. Du kannst die Vergaser auch in einen Vergaserreiniger legen und anschließend alles mit Pressluft durchblasen, sicherheitshalber dann mehrmals wiederholen. Wie auch immer, dazu muß alles raus, vorher alle Düsen mit Kriechöl einsprühen und über nacht einwirken lassen. Bevor du anfängst die Vergaser voneinander zu trennen, solltest du die Chokewelle abbauen. Obacht beim Rausziehen! Bei jedem Vergaser sitzen unter der Welle kleine Kugeln, die mit Federn auf Spannung gehalten werden. Sie dienen der Chokerastung. Die springen dir entgegen und verflüchtigen sich nachhaltig, wenn du nicht damit rechnest. Am besten einen sauberen Lappen vorher um die Vergaser schlingen, in dem du dann die Teile dann auffängst.
Desweiteren ist folgendes auszubauen:
-Schwimmer und Nadelventile (siehe mein voriger Beitrag). Auch den Sitz der Nadelventile (Messingschraube mit Loch), da auf deren Rückseite ein Sieb sitzt, das allzugerne verstopft (könnte für dein aktuelles Problem durchaus ein Grund sein). -Hauptdüse -Leerlaufspritdüse (neben der Hauptdüse unter einer Schraube). Diese nur mit absolut passendem Schraubendreher und viel Gefühl ausdrehen, da sie oft sehr fest sitzen. Ist der Schlitz der Düse erstmal hinüber, wird es sehr schwer bis unmöglich die da rauszubringen. -Leerlaufluftdüse (luftfilterseitig, ist die einzige, die man auf dieser Seite ausdrehen kann). -Gemischschrauben -Chokeventile (Teile in die das Chokegestänge greift) -Drosselschieber (die Dinger mit den Membranen und der Düsennadel dran) -Nadeldüse ("Messingröhrchen in das auch die Hauptdüse geschraubt ist) Diese lässt sich erst ausdrücken, wenn die Drosselschieber und die Hauptdüsen raus sind. Oft sitzen sie fest. Dazu stellst du das demontierte Vergasergehäuse auf den Kopf, schraubst die Hauptdüse leicht ein, so daß sie noch nicht aufsitzt und klopfst vorsichtig mit einem Gummihammer drauf (vorher schön mit Sprühöl fluten). Hauptdüsen wieder raus und die so gelösten Nadeldüsen z.B. mit der stumpfen Seite eines Bleistifts vollends rausdrücken. Keinen Schraubendreher verwenden, damit verkratztt du nur unnötig den Sitz. Die Nadeldüse hat seitlich feinste Bohrungen, ich wette, daß hier schön Schlick zum Vorschein kommt.
Soweit erstmal, du wirst beschäftigt sein, ich hoffe das hier ist eine verständliche Ergänzung zum Repbuch.
Einbau ist sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge. Zur Eistellung kommen wir dann zu gegebener Zeit.
Als ich gestern meinen vorletzten Beitrag geschrieben habe, ist ja während dessen noch einiges gepostet worden, was ich auch bei meinem letzten Beitrag noch nicht gemerkt habe.
Also zu deinen Fragen:
- Das mit den Schläuchen siehst du alles richtig!
- Aus deinem Ersten Beitrag ist zu entnehmen, daß du nach Austausch der Membran den Bock nicht vernünftig am laufen hattest, sprich deine vorgenommene Synchronisation noch mit der defekten Membran erfolgte. Mit einer neuen Membran, kann die Synchronisation nicht mehr richtig gegeben sein => neu synchroniesieren ist hier angesagt. Gut geht halt im Moment schlecht.
-Deine Erklärung, warum die Höchstleistung mit defekter Membran nicht gegeben war, ist richtig
-Wie stellst du fest, daß die Schwimmer nicht gluckern, wenn alle noch eingebaut sind? beim Schütteln da aus dem ganzen "Geklapper" was geräuschmäßig zuzuordnen, stelle ich mir schwer vor. Getrenn hast du die Vergaser ja scheinbar nicht voneinander, da du schreibst, daß du an der Synchronisation nix geändert hast. Beim Trennen ändert sich die Synchronisation nämlich immer.
-Hauptdüsen mit dem Mund durchblasen wäre mir nicht ausreichend. Davon mal abgesehen liegen deine Probleme mit Sicherheit nicht an der Hauptdüse!
- Mit Standardwerten ist die Einstellung der Gemischschrauben gemeint wie du schreibst und eben der Schwimmerstand. Du schreibst, der Schwimmerstand ist in ordnung, weißt aber nicht, wie die Nadelventile aussehen. Keine gesicherte Aussage wie ich finde, obwohl ich dir recht gebe, daß es zu vermuten ist, da kein Sprit mehr ausläuft. Das tat er aber nicht aus allen Vergasern. Da wo nix überlief, könnte z.B. eine Verstopfung vorliegen => Stand zu niedrig! Unter weiteren Einstellungen ist z.B. Ventilspiel, Steuerkettenspannung, Zündeinstellung zu verstehen, obwohl auch bein nicht ganz korrekter Einstellung der Motor eigentlich anspringen müsste, was er ja auch kurzfristig tut. Bevor du allerdings das nächste mal synchroniesierst und per colortune einstellst, solltest du diese Punkte unbedingt vorher abarbeiten!
-Messingröhrchen, das in den Schwimmerdeckel eintaucht ist die Benzinsteigleitung für das Chokesystem.
-Dein Choketest ist erfreulich, aber keine Aussage über verschlissene Chokeventile. Ob du nun intakte oder verschlissene Ventile mit dem Choke betätigst kommt aufs gleich raus, der Unterschied zwischen heile und verschlissen ist erst feststellbar, wenn der Choke drin ist!
-Wie eigentlich schon von Peter beschrieben: die Unterdruckdose ist das Teil, das annähernd wie eine Dose aussieht und an die die Unterdruckleitung für die Zündverstellung angeschlossen wird. Da du diese Leitung getauscht hast, hast du auch die Unterdruckdose schon mal gesehen
-Deine Theorie zu verstopften Haupt und Leerlaufdüsen ist falsch! Deine Vermutung, daß beim Gasgeben der Bock dann weiterlaufen müsste kehrt sich sogar ins Gegenteil um. Richtig ist, daß der Bock dann zwangsläufig ausgehen muß! Erklärung: um ein zündfähiges Gemisch zu erzeugen, muß Luft und Sprit in einem engen Verhältnis annähernd konstant bereit stehen. Öffnest du die Drosselklappen, ströhmt sofort mehr Luft in die Zylinder, die normalerweise Benzin durchs Venturirohr mitreist. Ist dieses verstopft, kann kein Benzin zugeführt werden, das einzige was angesaugt wird ist Luft, die das scheinbar funktionierende Chokegemisch schlagartig in den nicht mehr zündfähigen Bereich abmagert => bums und aus isse die Dicke beim leisesten zucken der Gashand! Auch kommen die zahlreich vorhandenen Luftkanäle, die eventuell vestopt/verengt sein können bei deinen Überlegungen nicht in Betracht! Ohne den Vergaser zu zerlegen und ihn gründlichst zu reinigen, kann dir keiner eine Theorie liefern, die Sache ist zu komplex.
- keine Pressluft zu haben ist kein Grund sich dagegen zu weigern den Vergaser zu reinigen. ein paar Euro in die Kaffekasse bei einem Betrieb mit Pressluft (fast jeder produzierende Betrib hat sie) um die Ecke und der Drops is gelutscht.
- Wenn du trotz meiner Beschreibung den Vergaser nicht zerlegt bekommst und kein Geld für den Profi hast, steckst du in der Tat in einer Sackgasse!
Oder vielleicht nicht ganz. Ich kann dir anbieten den Vergaser mal anzuschauen, ihn zu zerlegen, ihn zu ultraschallen und mit Pressluft zu reinigen, den Schwimmerstand mittels "Schlauchmessung" absolut 100%ig einzustellen und an meinem Bock einen Probelauf machen für eine ungefähre Grundeinstellung (jeder Bock tickt etwas anders) Dazu müßtest du ihn mir schicken falls du nicht im Raum Hamburg wohnst und sagen wir mal 30 € Unkostenbeitrag für Reinigungslösung, Rückversand und Arbeitsaufwand überweisen. Plus eventuell erforderliche Ersatzteile, das würden wir aber vorher besprechen. Von heut auf morgen geht das allerdings nicht, ein bischen Geduld müsstest du noch investieren.
....grad länger telefoniert und dann nochmal durchgelesen, jetzt funzt "edit" nich mehr...zu lange gewartet
Muß heißen:
...."Ob du nun intakte oder verschlissene Ventile mit dem Choke ziehst kommt aufs gleich raus, der Unterschied zwischen heile und verschlissen ist eindeutiger feststellbar, bei nicht gezogenem Choke!"
Und was mir noch aufgefallen ist:
Der Tip mit dem Gummihammer war so gemeint, daß man nachdem man die Vergaser eingebaut hat und während die Hähne auf pri stehen und die Schwimmerkammern vollaufen gegen diese klopft. Denn scheinbar "verhaken" sich die Schwimmer eventuell während des Einbauens, vielleicht weil der Vergaser zwischen Ein- u. Ausbau schräg oder auf dem Kopf stehen gelagert wird. Genau weiß ichs nicht, es bleibt ein Phänomen, daß ich eben immer wieder mal (auch bei der XJ-Reihe und dem XJR-Vergaser) festgestellt habe.
Deine Antworten sind echt super! Schick mir mal Deine Kontaktdaten per e-Mail zu, meine e-mail-Adresse ist: uwe.steinmetz@web.de Habe heute meinen ergreisten Vater zu Besuch gehabt, der in sich in seinen jungen Jahren auch mit Motortechnik beschäftigt hat und der hat auch gemeint, dass ein plötzliches Absterben bei Öffnung der Drosselklappen nur durch schlagartige Abmagerung aufgrund Benzinmangels (Verschmutzung) passiert. Bei Überfettung würde der Motor nicht so schnell ausgehen, sondern wenigstens noch 2-3 Umdrehungen mehr machen.
Hallo Uwe, welches Rep-Buch hast Du? Ich arbeite mit Bucheli und dem Clymer (englisch). Im Bucheli ist die Sache mit den Vergasern ganz gut beschrieben, daß die CO-Schrauben von Werk 2,5 Umdrehungen herausgedreht sind, steht leider nur im Clymer. Ich muß Dir voll und ganz zustimmen, daß diese Bemerkung, von Werk die beste Einstellung, man soll die Finger davon lassen, ziemlich daneben ist. Woher weiß ich, ob nicht schon jemand daran rumgesielt hat? Übrigens das Angebot vom Micha hört sich sehr gut an.
Hallo Micha, wir haben uns nicht widersprochen, so wie Du das beschreibst, meine ich das. Nur bin etwas schreibfauler als Du und wollte nicht so einen ausfürlichen Bericht verfassen wie Du. Is übrigens prima! Mir ging es darum, daß Uwe sich Hilfe sucht, bevor ein Schaden entsteht, da er geschrieben hatte, daß er ein wenig die Messinglasche, die gegen die Nadel drückt, gebogen hat und somit den Schwimmerstand verändert hat und das kann schwerwiegende folgen haben. Ergo jemanden um Hilfe bitten, bevor das Kind innen Brunnen fällt.
So jetzt bin ich wieder etwas faul und finde das Ende.