Elektrisch sind die beiden Zündspulen (Nr. 1 für Zylinder 1 + 4, Nr. 2 für Zylinder 2 + 3) identisch, jedoch sind die unterschiedlichen (Hochspannungs-) Zündkabellängen und die unterschiedlichen primärseitigen (12V-) Isolationsanschlußfarben (Orange bei Zündspule 1, Grau bei Zündspule 2) zu beachten. Auf meinen Touren hatte ich als Ersatz immer eine Zündspule 1 dabei - mußte sie mangels entsprechendem Defekt über Jahrzehnte aber nie benutzen. Die gegenseitigen Anschlüsse von Zündspulen, Zündsensoren und TCI können einerseits als Übersicht dem Hauptschaltplan der XS1100 im Werkstatthandbuch oder unter Schaltpläne entnommen werden, andererseits im Detail dem Dokument {XS1100-Service_zünd_002_Sensoren-TCI-Zündspulen_2H9.pdf} in Serviceunterlagen D [2H9, 3X0, 5K7] - Elektrik.
Schon früher, aber auch ganz aktuell wurde mehrfach der Rat gegeben, zur Fehlerdetektion mal eben schnell die beiden Zündspulen zu tauschen - ob die jeweiligen Tippgeber das auch mal selbst ausprobiert hatten, ging (und geht) daraus nicht hervor. Elektrisch habe ich diesbezüglich keinerlei Bedenken, jedoch anschlußmäßig stellen sich mir gemäß vorstehendem Absatz zwei Fragen:
a) Reichen die kürzeren Zündkabellängen von Zündspule 2 aus, um sie ohne Knickgefahr an den zündspulenseitig vergossenen Enden auf die Kerzen 1 + 4 zu stecken?
b) Die Kerzen zünden alle 360° (Kurbelwellendrehung), jedoch in Zylinder 2 + 3 um 180° versetzt gegenüber Zylinder 1 + 4. Meiner Ansicht nach müßten auch die primärseitigen Anschlüsse der Zündspulen getauscht werden (also Orange auf Grau, Grau auf Orange), damit die Kerzen dann wieder im durch die Nockenwellenpositionen bestimmten korrekten 'Zündtakt' zünden, respektive überhaupt zünden können. Allerdings erinnere ich mich nicht (kann es aber nicht ausschließen), daß auf einen primärseitigen Anschlußwechsel je hingewiesen worden wäre.
Meine Frage an diejenigen, welche einen solchen 'Zündspulentausch' tatsächlich mal selbst gemacht haben: Wie verhält es sich mit obigen Punkten a) und b)?
b) ist richtig. Man muss also ALLE Anschlüsse der Spulen durchtauschen. Sonst hat man eine versetzte Zündung. Nur Kabel umstecken wird nicht funktionieren.
a) gute Frage. Mangels Motorrad kann ich das nicht testen. Was man ggf. machen kann, ist ein wenig "basteln" für Testzwecke. Also die Spule 2 ausbauen und sie tiefer hängen oder die Kabel provisorisch verlängern. Aber das ist natürlich Pfusch. Die Idee, eine Zündspule 1 als Ersatz zu haben ist super.
Danke fürs Nachdenken und Hinterfragen.
Martin
Peter Kemm
(
gelöscht
)
Beiträge:
13.08.2018 14:52
#3 RE: 'Tausch' der eingebauten (Original-) Zündspulen
danke für die 'Antworten'. Aber irgendwie hast Du wohl übersehen, daß sich Die Fragen ausdrücklich an Leute richteten, die einen solchen Tausch schon mal selbst machten, also praktische Erfahrungen damit und nicht nur Meinungen dazu haben.
Auslöser für das vorliegende Thema war deine Anmerkung zum Spulentausch im Beitrag #4 in Zündungsprobleme in Zylinder 1, in welchem Du (wie meiner Erinnerung nach bislang alle anderen diesbezüglichen Tippgeber) 'vergessen' hast, auf diesen primärseitigen Anschlußwechsel hinzuweisen - mein Thema <'Tausch' der eingebauten Zündspulen> ist gewissermaßen ein Wink mit dem Zaunpfahl, daß dieser Hinweis zwingend dazugehört und man von den Hilfesuchenden nicht erwarten darf, daß sie selbst darauf kommen. Vielleicht holst Du das in dem genannten Beitrag noch nach.
Es tut mir sehr leid, daß das mal wieder so rüde rüberkommt, was keinesfalls meine Absicht war. Ich hatte extra keinen Beitrag in das Thema <Zündungsprobleme in Zylinder 1> gestellt, um nicht immer wieder als unliebsamer Korrektor aufzutreten - mit den Fragen ausdrücklich "... an diejenigen, welche einen solchen 'Zündspulentausch' tatsächlich mal selbst gemacht haben" glaubte ich diese Klippe umschifft zu haben. Leider erwies sich das als Irrtum, da sich die Klippe völlig unerwartet bewegte und direkt in den neuen Kurs legte.
Dein Tonfall ist vollkommen in Ordnung. Du hast Recht: ich habe nicht wirklich zur Lösung beigetragen. Daher auch von mir in die Runde: wer kann das beantworten? Wer hat eine Idee hierzu?
Danke, Martin
Peter Kemm
(
gelöscht
)
Beiträge:
14.08.2018 11:30
#5 RE: 'Tausch' der eingebauten (Original-) Zündspulen
Oh Martin !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Damit dürftest Du das Thema nun endgültig gekillt haben.
Wie oft muß ich denn noch sagen, daß ich nicht nach 'Ideen', Ansichten, Meinungen u.ä. frage, sondern schlicht um die Auskunft von Forumsmitgliedern bitte, die einen solchen Zündspulentausch selbst schon mal durchführten - und nur von denen! Bislang schienen die Tipps, mal eben schnell die (Original-) Zündspulen zu tauschen, von Leuten zu stammen, die damit selbst keinerlei Erfahrung haben. Meiner Einbildung nach wäre es nützlich zu wissen, ob ein solcher Tausch tatsächlich 'mal eben schnell' durchgeführt werden kann, ober ob dazu umfangreichere Maßnahmen notwendig wären - womit der Tausch sinnlos würde und man sich derartige 'Ratschläge' künftig sparen könnte.
Martin, bitte, bitte hier kein weiterer Kommentar von dir zum Zündspulentausch! Wenn Du mir dazu etwas sagen möchtest, dann bitte per PM.
Falls sich innerhalb der nächsten zehn Tage niemand mit einer Aussage aus Erfahrung meldet, wird das Thema geschlossen und 'vor der Zeit' ins Archiv verschoben. Was offensichtlich für das Forum nicht von allgemeinem Interesse ist, braucht auch nicht 'an der Oberfläche' sichtbar zu sein.
Habe schon einmal "getauscht", also grau / orange ... und mal nicht.
Grund ist:
Mal sind die Label an 2/3 noch lang genug, um sie auf 1/4 zu kriegen, mal nicht.
Wenn es Probleme - z.B. Korrosion - gibt kneifen die Schrauber gerne mal 5mm vom Kabelende ab. Je nachdem wie oft das gemacht wurde geht es oder auch nicht. Könnte auch nicht mit der Kerzensteckerform zusammenhängen. In dem Fall wo es ging, habe ich aber auch die Spule zum Testen auf dem Ventildeckel liegen gelassen....