Moin, bin gerade dabei, bei meiner 2H9 die Zündspulen zu ersetzen und habe eine Frage zum Anschluss: Wie sind die Klemmen zu belegen? Blöde Frage? Gruß Lutz
Die Linke kann ich garnicht identifizieren. Die Rechte sieht nach XJ900 aus. Normal sind die vom Spulenkörper her gleich. Manchmal sind die Kabel an der Spule für die inneren Zylinder (2-3) kürzer.
Bitte messe einmal den Widerstand an der Primärwicklung, also nicht an den Zündkabeln. Wenn das ca. 1,5 Ohm sind, dann kannst Du die an einer 2H9 mit Ballastwiderstand einsetzen. (Entspricht Original.) Wenn das ca. 2,8 Ohm sind, dann kannst Du sie ohne Ballastwiderstand verwenden. (Entspricht XJ900 oder Honda Bol d'Or-Spulen)
"Verpolen" kann man die Anschlüsse an der Primäwicklung eigentlich nicht, ist also egal. Wichtiger sit die Zuleitungen für das jeweilige Zylinderpaar richtig anszuschliessen. Vertust Du Dich da, springt sie nicht an und macht furchtbare Knalleffekte. :-)
Moin, danke für den Hinweis. Ich werde evtl. erst am Wochenende zum Austauschen kommen, dann gebe ich mal Laut wie es dem Mopped ergangen ist. Beste Grüße Lutz
Moin, noch einmal zum Ausgangspunkt : die dickere ist die derzeit verbaute. Die kleinere habe ich als eine Spule aus einer 82er 2H9 gekauft. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich beim Anschluss aufpassen muss welcher Kontakt mit welchem Pol verbunden wird,da auf der neuen Spule keine Markierung der Anschlüsse vorhanden ist. Die Neue soll ich lt. Verkäufer ohne Ballastwiderstand montieren.
Für mich ist es noch nicht so ganz überschaubar, ob ich die Neueren montiere, oder nochmal Geld ausgebe und die Teile von e-k nehme.
Zitat von Leon im Beitrag #3"Verpolen" kann man die Anschlüsse an der Primäwicklung eigentlich nicht, ist also egal.
Nicht ganz. Die elektrischen Anschlüsse werden bei einer konventionellen Zylinderzündspule mit Klemme 15 (Spannungsversorgung), Klemme 1 (Zündunterbrecher) und Klemme 4 (Hochspannungsanschluss) bezeichnet. Vertauscht man die beiden Anschlüsse 1 und 15, dann geht der Zündfunke anders herum. Der Motor läuft dann rückwärts. Nein, das war ein Scherz!
Der Funke geht aber an der Zündkerze anders herum, was offenbar zu Beschädigungen des L-förmigen Pols der Zündkerze führen kann. So zumindest behaupten User in einem anderen Forum. Details zur Zündspule findet man hier: https://www.powerboxer.de/theorie-technik/565-zuendspule
Kannst Du o.g. Ziffern irgendwo an der Zündspule erkennen?
Moin Martin, leider nicht. Die Anschlüsse haben keinerlei Kennzeichnung. Vielleicht ist es doch besser, auf eindeutig zuordbare (gibt's das Wort?) Spulen zurückzugreifen.
Du kannst keine Zündspulen einer 2h9 bis BJ.82 und einer 2h9 (3x0) ab BJ. 82 zusammen verwenden.
Die dicke Spule von der alten 2h9 hat soweit ich mich erinnere eine Zündleistung von nur 9 Volt und die orig. Dünnen der 3x0 und 5k7 eine Zündleistung von ca. 20 Volt.
Gruß Rolf
_______________________________________________ Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!
Mad Bill hatte mir mal vor Jahren es so erklärt: Yamaha war sich damals nicht sicher, ob die Zündspulen bei dieser damaligen Neuentwicklung des Eisenschweines bei hoch drehender Dauerbelastung des Motors - eben auf Deutschen Autobahnen - die Spulen irgendwann platzen könnten. Darum wurde bei allen XS 1100 Modellen bis BJ. 82 die Dauerbelastung der Spulen auf 9 Volt begrenzt, nur beim Starten des Motors kurzfristig über die TCI auf 12 Volt hoch geschaltet. Darum auch der Ballastwiederstand.
Ab BJ. 82 hat man dann komplett umgerüstet und für die 3x0, 5k7 und XJ 1100 kompaktere Zündanlagen und Spulen verbaut. Hier wird die Zündspannung der Spulen auf 20 Volt gesetzt, bzw. die neuen TCI´s regeln je nach Motordrehzahl die Zündspannung.
Ich habe leider keine Spulen hier mehr liegen, bin mir aber sicher, dass auf vielen der Spulen eine Kennzeichnung mit Angabe der Voltleistung eingeprägt ist. Ich habe vor ein paar Jahren alte und defekte 2h9 Spulen entsorgt und auf denen stand an der Seite eingeprägt 9 Volt.
Falls ich hier Blödsinn geschrieben haben sollte, bitte ich um Berichtigung und Meter weise Asche auf meine Birne
Gruß Rolf
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Moin Rolf, verstehe ich das richtig, dass ich die komplett ersetzen müsste. Ich schaue jetzt mal, dass ich originale Spulen bekomme. Oder spricht etwas für dir XJ-Spulen? Gruß Lutz
ok. Verstehe. Die Volt-Angaben betreffen die Primärseite, also den Stromeingang sozusagen. Der Zündfunke hat schon etliche Kilovolt (also X-1000 Volt). Je mehr Volt, umso längere Distanz kann der Funke überspringen. An der Kerze sind es ja einige Millimeter. Und dieser Funke entzündet dann das Luft-Benzingemisch im Brennraum.
Dass die Spulen bei längerer Fahrt explodieren können, höre ich zum ersten mal. Ich will das aber nicht ausschließen. Was ich gehört habe ist, dass man sich offenbar der Spulen aus dem Baukasten von Yamaha bedient hat. Und da waren von SR 500 und anderen 6-Volt-Spulen vorhanden. (hatten die ersten SR500 6Volt???). Um diese zu nutzen, baute man den Vorwiderstand ein. Zum starten wurde der überbrückt, um die Dicke zuverlässiger anzufeuern. Aber auch hierzu kenne ich keine Quellen. Peter könnte das wahrscheinlich genauer erklären.....
Dank des Umbaus auf Ignitech konnte ich ja alle möglichen Spulen fahren und hatte die Dyna-Hochleistungsspulen. Damit flogen die TCI sowie der Widerstand raus.
Wie auch immer: es können jedenfalls nicht die verschiedenen Spulen gemischt gefahren werden: die, die einen Vorwiderstand braucht mit einer, die diesen eben nicht braucht.
ich hatte seinerzeit eine frühe SR500, die hatte 12 Volt. Die alten XT waren noch mit 6 V-Anlage ausgerüstet.
Vorwiderstände vor Zündspulen gab es früher auch an Autos, entweder als Keramikblock im Motorraum oder, wie z. B. bei meinen alten Granadas, als Widerstandskabel ganz unauffällig. Was auch manche Zündspule gekillt hat, wenn nämlich mal jemand die Widerstandsleitung in Unwissenheit durch 'normales' Kabel ersetzt hat, weil das andere eben Widerstand hatte ;)
Zum Explodieren oder Platzen siehe voriger Abschnitt.
Bei den Autos wurde der Widerstand durch eine Verbindung vom Anlassermagnetschalter zur Zündspule überbrückt. Der Magnetschalter bekam ja 12 V vom Zündschloß, aber nur während des Anlaßvorgangs. Von da ging ein Kabel direkt an die Zündspule, Klemme 15 (geschaltetes Plus). Damit wurde die 9-V-Zündspule also theoretisch auf 12 V angehoben, aber da der Anlasser die Batterie gern in die Knie zwang, warens wohl oft auch nicht mehr als 9 oder 10 V. Sobald der Zündschlüssel in die normale Position zurückgedreht wurde, wurde die Zündspule über den Vorwiderstand versorgt, der dann ein paar Volt in Watt umgewandelt hat.
Im Brennraum braucht der Zündfunke nur ein paar Zehntel Millimeter (Elektrodenabstand) überbrücken, was unter Druck auch schon schwierig sein kann. In Prüfgeräten mit Funkenstrecke sollten es schon mehr als 6 - 8 mm sein.
Zu der Versorgung mit 20 V kann ich nichts sagen, lese ich zum ersten Mal. Ich habe leider immer noch keine XS1100 und auch keinen Schaltplan von den neueren Modellen. Hochtransformieren von Gleichspannungen ist bei der Last aber nicht ohne, das sollte die Batterie schon leisten können.
Bei dem Prototyp XS 1000 hat man angeblich die Spulen der TZ 750 eingebaut und diese bei der Vorstellung XS 1100 durch eine andere ersetzt. Die Elfer war ja ursprünglich für den US Markt vorgesehen und da fährt man nicht Stundenlang mit Vollgas auf der Autobahn. Yamaha konnte den Pott ja auch nirgendwo ausgiebig testen und dann hatte plötzlich Europa riesiges Interesse an der Elfer. So für die Produktion 2/3 USA und 1/3 Europa umgerüstet. Zündung mit Ballastwiederstand für alle Modelle und wegen den scharfen Emissionsbestimmungen in des USA eine nicht verstellbare Zündung, in EU Modellen verstellbar. Später hat man dann bei Yamaha gemerkt, das bei längerer hoher Dauergeschwindigkeit auf europäischen Autobahnen nichts mit den Spulen passiert und so wurde für weltweit alle Modelle ab 1981 in den USA und 1982 für die EU Modelle auf eine einheitliche Zündung umgestellt.
Die SR 500 hat nur eine Spule und meine damalige 78er SR 500 2j2 hatte 12 Volt
Zitat Martin: >>>Wie auch immer: es können jedenfalls nicht die verschiedenen Spulen gemischt gefahren werden: die, die einen Vorwiderstand braucht mit einer, die diesen eben nicht braucht. <<<
Genau so ist es !!
@Lutz:
Bei allen XJ Spulen bin ich mir nicht so ganz sicher, nur bei den XJ 1100 geht es, so wie 3x0 und 5k7 Spulen. Wo aber sehr viel drauf zurück gegriffen wurde um Zündtuning zu machen, war der Einbau von Honda Bod`or 900 Spulen. In allen Fällen muß der Ballastwiederstand raus.
Gruß Rolf
_______________________________________________ Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!
ich habe mir mal die Pläne angeschaut. Über den Anbauort kann ich natürlich nichts sagen, weil ich eben keine XS 1100 habe und nachschauen könnte. Aber so lange die eingezeichneten Widerstände vorhanden sind und die Schaltpläne stimmen, fällt eine Anhebung auf 20 V flach. Grund: In jedem Plan liegt auf der anderen Seite des Widerstands die 12 V-Spannung, die durch die 20 V zumindest in gewissen Grenzen entweder angehoben oder aber die 20 V durch den Spannungsabfall am Widerstand selbst absenken werden.
Also 20 Volt liegen hier nirgends an. Im Original Werkstatthandbuch sind die Spannungen an der TCI gut beschrieben: überall 12 Volt bzw, auf einer Klemme 6 Volt.
Rolf nennt eine Zündleistung von 20 Volt. Für mich ist Zündleistung = Zündfunke. Und der beträgt einige Kilovolt, also vielleicht 20.000 Volt, aber keine 20 Volt. Wikipedia schreibt hierzu "Sie dient beim Ottomotor dazu, zusammen mit dem Unterbrecher (heute meist elektronisch) und dem zum Unterbrecher parallel geschalteten Kondensator aus der bordeigenen 12-V-Spannung eine Hochspannung von ca. 15.000 bis 30.000 V zu erzeugen."
Wenn ich den Schaltplan richtig interpretiere, wird der Widerstand, über dessen Ohmzahl und damit Spannungsreduzierung ich nichts finden konnte, beim Starten umgangen, sodass dann primärseitig 12 Volt an der Spule anliegen; danach entsprechend weniger. Dies dient dazu, einen immer noch ausreichenden Zündfunken zu haben, wenn durch den Startvorgang die Spannung abfällt. Der Anlasser braucht ja einiges an Leistung.
NB natürlich sind die 12 Volt nicht exakt 12 Volt. Bei vollerer Batterie liegen uU höhere Spannungen an, bei schlapper Batterie entsprechend weniger.