Der Benzinhahn dürfte eigentlich erst öffnen, wenn Unterdruck anliegt. Das heißt, dass offenbar die Unterdrucksteuerung nicht funktioniert --> Dichtungen an den Benzinhähnen tauschen. Aber selbst dann dürfte theoretisch kein Benzin auslaufen. Daher vermute ich, dass die Schwimmerstände nicht stimmen. Dritte Möglichkeit ist, dass irgendwo Dichtungen defekt sind. Hierzu gab es schonmal entsprechende Beiträge.
Läuft Sprit, wenn Du den Hahn auf PRI stellst und die Benzinschläuche abziehst? Wenn ja: auf beiden Seiten oder nur auf einer?
wie Martin schon meinte: Die Dichtungen. Die Vergaser sollten auch bei kaputten Hähnen dicht halten.
Genauer: Die Schwimmernadelventile arbeiten in einer Messinghülse, die mit einer kleinen Halteplatte und einer Schraube am Platz gehalten wird. Auf der Oberseite ist ein halkugelförmiges Siebchen als Filter aufgesteckt.
Diese Hülse hat aussen eine Nut, in der ein O-Ring sitzt, der die Hülse gegen den Vergaserkorpus abdichten soll. Diese Dichtungen sind oft ausgehärtet und spröde. Oft werden die beim Einbau / Ausbau undicht, wobei ich auch das Gefühl habe, daß sie bei Ultraschall oder aktuellen Vergaser-reinigern auch verspröden.
Sind diese nicht mehr dicht, dann kommt es zu dem von Dir beschriebenen Verhalten: Die neuen Schwimmernadelventile machen zu, der Sprit läuft aber stumpf anm der Ventilhülse vorbei. Bis hierhin einmal bei XS, 2 mal XJR und 2 mal XJ 900 Vergasern gehabt.
Danke. Leo. Ich meine mich an Dichtungen zu erinnern, die schrumpfen, wenn sie trocken sind und wieder ihre Funktion aufnehmen, wenn sie lange genug in Benzin schwimmen. Aber ich habe den entsprechenden Beitrag nicht gefunden. Kann mich auch nicht mehr erinnern, um welche Dichtungen es da genau ging.
Ich persönlich würde solch einer "Wunderheilung" nicht trauen und die Dichtungen ersetzen.
Ferdi, wir freuen uns, von Dir das Ergebnis Deiner Reparatur zu erfahren.
Es geht um die Vergaser der 2H9. Falls in Ferdis Maschine noch die Originalvergaser drin sind, wie ich sie auch in meiner 78er 2H9 habe, sind die 'Hülsen' der Schwimmerkammerventile selbst als Schrauben mit Flansch ausgebildet, und bei den Dichtungen handelt es sich meiner Erinnerung nach um metallische Flachdichtungen (Alu, Kupfer, Bronze?) unterm Flansch, die nicht aushärten oder schrumpfen können. Selbst wenn es sich um (braune) 'Papierdichtungen' handeln sollte, wie sie auch irgendwo vorkommen (müßte ich erst nachsehen), habe ich derartige Undichtigkeiten auf mehreren hunderttausend Kilometern noch nicht erlebt. Die von Leon beschriebenen Schwimmerkammerventile gehören zur 5K7.
Somit wären in diesem Fall diesbezügliche Undichtigkeiten eher unwahrscheinlich, zumal an allen 4 Vergasern der gleiche Effekt auftritt. Vielleicht sollte doch noch mal die korrekte Schwimmereinstellung gemäß WHB überprüft werden. Sind die Original-Schwimmer eingebaut, sind diese eventuell undicht (Gluckern)? Auch die mögliche Blockierung der Schwimmer wäre einen Blick wert - s. 'undichte' Vergaser zum x-ten - und eine Lösung.
Auf die Lösung bin ich gespannt.
Peter
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Nachtrag 2018-06-28 12:25 - zur Verdeutlichung zwei aus dem Internet gefischte Bilder (bezogen auf Originalausstattung der XS1100):
Bisher habe ich gemacht : Vergaser aüsserlich gereinigt , zerlegt , Ultraschall reinigen lassen.
Dann wieder zusammen gebaut, mit neuem Rep. Satz Schwimmerstände nach WHB eingestellt , die neuen Dichtungen unter den Schwimmernadel Ventil gegen die alten getauscht, weil die neuen deutlich dünner sind.
Schwimmer getauscht weil die alten alle gleichmäßig eine Seite eingedrückt haben.
Schwimmernadel Ventil ist dicht, wenn der Vergaser mit abgeschraugten Schwimmergehäuse auf dem Kopf liegt.
Hab die Laschen vom Schwimmer , die die Nadel reindrück etwas gebogen damit das Ventil früher schließt, ohne Erfolg.
Gruß Ferdi
PS. werd jetzt als nächstes die Anschlagzungen kontrolieren.
ich interpretiere mal, daß Du die Schwimmerkammer-Ventile mit den Einschraub- und nicht mit den Einsteck-Hülsen hast (also Original 2H9)?
Wenn Du "... die Laschen vom Schwimmer, die die Nadel reindrücken, etwas gebogen hast, damit das Ventil früher schließt", hast Du damit doch wieder den Schwimmerstand verstellt? Nimm mir bitte folgende zwei Links zur (orthodoxen) Schwimmereinstellung /-messung nicht übel: Schwimmerstand messen/einstellen (Beitrag #8) , Link zu 'Schwimmerstandmessung' (Beitrag #2)
Wieso siehst Du eigentlich bei angebauter Vergaserbank Benzin aus den Luftdüsen laufen, hast Du den Luftfilterkasten nicht dran?
Bei defekten Benzinhahnen, respektive deren Unterdruck-Ventilen, kann Benzin auch über die beiden Unterdruckschläuche in die Ansaugstutzen fließen, und damit in die Brennräume (und weiter ins Motoröl) und den Luftfilterkasten - das beträfe zwar nur zwei Vergaser, und ob das Benzin dann auch aus den 'kleinen Luftdüsen' gemäß deinem Startbeitrag fließen würde, weiß ich nicht (und glaube ich eigentlich auch nicht), aber immerhin wäre das schnell überprüft. Von 'Michael TÜ' gabs dazu mehrere Hinweise, s. z.B. Fehlzündungen und Motornachlauf beim Gaswegnehmen (Beitrag #6). Das sind aber wohl die selteneren Fälle von 'Benzin im Öl' und 'Benzin im Luftfilterkasten', und diese Fälle lassen sich komplett verhindern, wenn die man mistige Unterdrucksteuerung der Benzinhahnen rausschmeißt. Die meisten der nicht gerade seltenen Benzin-in-Öl-Fälle dürften auf Vergaserüberlauf (aus welchen Gründen auch immer) zurückzuführen sein - wovon ich seit über 400000km verschont geblieben bin.
Wie angedeutet, kann das Benzin ansonsten eigentlich nur über die Schwimmerkammer kommen, und bei den 'kleinen Luftdüsen' müßte es sich gemäß den Bildern in Vergaser-Schnittzeichnung um die Hauptluftdüse oder 'main air jet' handeln - und das bedeutet nun mal Benzinstand in der Schwimmerkammer zu hoch. Falls also die Schwimmerkammerventile eindeutig dicht sind, ist üblicherweise von falschen Schwimmereinstellungen auszugehen. Daß jemand gemeinerweise mit einem feinen Bohrer verborgene Querbohrungen angebracht hat, sollte ja wohl auszuschließen sein.
Wenn ums Verr..en nicht festzustellen ist, wo das Benzin herkommt, könntest Du mal folgendes probieren: Bei angebauter Vergaserbank und Benzinhahnstellung(en) auf ON oder RES und einwandfreiem Zustand der beiden Hahnen darf kein Benzin fließen. Schwimmerkammer an einem (äußeren) Vergaser abbauen, zuständigen Benzinhahn auf PRI - dann läuft aus dem Schwimmerkammerventil Benzin. Schwimmer ganz sachte mit dem Finger nach oben heben bis das Ventil schließt, also aus der Mittelöffnung kein Benzin mehr kommt. Dann muß man sehen können, ob und wo noch weiter Benzin fließt.
Eine ganz dämliche Frage zum Schluß - Du hast nicht irgendwie die Benzinschläuche und die Unterdruckschläuche am Vergaser verwechselt?
Gruß, Peter
P.S. Wahnsinn wie der Zugriffszähler wieder rattert - bereits völlig irreale über '2000 Zugriffe'! Was finden irgendwelche Schwachköpfe nur daran, ein Klick-Programm auf unser Forum anzusetzen?
Ja ,die Laschen hab ich verstellt um zu sehen ob dann kein Sprit mehr aus der Luftdüse kommt . War aber unverändert. Habe sie dann wieder auf den korrekten Wert laut WHB eingestellt.
Der Luftfilter ist kommplett ausgebaut. Im Fitergehäuse waren die Reste eines Nestes zu finden, Eichhörnchen vermute ich. Die Karre hat ca. 10 Jahre gestanden.
Ich glaube auch das es an den Schwimmer ( Einstellung ) liegt. Aber warum und wieso weiß ich noch nicht.
Das mit dem Versuch wo das Benzin herkommt habe ich so auf der Werkbank gemacht. Daher weiß ich das die Ventile dicht sind.
Zu der dämlichen Frage , Du scheinst mich zu kennen :-) Ist mir zuzutrauen :-)
Aber ich bin mir fast sicher die neuen Spritschläuche richtig an den unteren T Stücken aufgesteckt zu haben. Aber ich kontrolliere das nochmal.
jetzt muss ich Dich mal "ermahnen". Bitte gehe doch systematisch bei der Fehlersuche vor. Schwimmer nach Gefühl verbiegen ist nicht zielführend. Und sind nun die Benzinhähne in Ordnung? Einfach die Benzinschläuche abziehen und auf ON oder RES stellen: kommt Benzin raus? Dann sind die Hähne undicht. Auf PRI stellen, dann siehst Du, welches die Benzinschläuche und welches die Unterdruckschläuche sind.
Schwimmer nach Gebrauchsanweisung einstellen. Dazu brauchst Du lediglich eine Schieblehre oder einen Zollstock oder dergleichen. Das ist im Reparaturhandbuch gut beschrieben. Hast Du das Bucheli oder ein anderes Reparturhandbuch? Ggf sogar ein Werkstatthandbuch?
Und nochmal zur Kontrolle: die Schwimmernadeln hängen nicht?
Laufen eigentlich alle Vergaser über? Und vor dem Fahren unbedingt einen Ölwechsel machen. Peter hatte es schon geschrieben: das Benzin läuft auch ins Öl und verdünnt dieses.
Zitat von Ferdi im Beitrag #11Zb. die Benzinhahnen , wenn da nix rauskäm , könnte kein Benzin auslaufen.
Dann verstehe ich Dich nicht: wann läuft es raus? Was genau meinst Du mit "öffnen"? Wenn Du den Benzinhahn "normal" öffnest, also auf "ON" stellst? Oder nur auf "PRI"? Das grenzt doch die Suche schonmal deutlich ein. Die Benzinhähne haben incl Reserve drei "Offen"-Zustände. Welchen also meinst Du?
Und was ist bezüglich Schwimmereinstellung? Hast Du die mal gemäß Reparaturhandbuch nachgemessen?
Wenn auf Pri die Vergaser überlaufen, dann sind die Benzinhähne (auch) defekt. Denn auf Pri sollte nichts raus laufen, wenn kein Unterdruck anliegt, sprich: der Motor nicht läuft. Da sind wir schonmal einen Schritt weiter.
Hallo Martin auf PRI läuft immer Sprit auch ohne Unterdruck. Vielleicht hat er nur die Spritleitungen an die falschen Anschlüsse angeschlossen, dann läuft er nämlich über. Ich hatte Ferdi eine PN geschickt, er hat sich aber nicht gemeldet.
PRI/Prime. Der Vergaser (genauer: die Schwimmerkammer) wird auch bei stehendem Motor geflutet. Diese Stellung dient dem einfacheren Starten bei entleerten Schwimmerkammern, z. B. nach der Winterpause. Sie sollte nicht dauerhaft genutzt werden, da der Vergaser überlaufen kann.
Verdammt noch mal, das Thema heißt 'überlaufende Vergaser' und nicht 'undichte Benzinhahnen'! Ferdi hat jetzt x-mal versichert, daß er die Vergaser korrekt angeschlossen hat, also könnte man ihm das vielleicht langsam glauben - wenn trotzdem Anschlußfehler vorlägen, müßte man sagen, selbst schuld. Außerdem hat Ferdi mehrfach gezeigt, daß ihm die Sache mit den Benzinhahnstellungen klar ist.
Martin, könnte es möglicherweise sein, daß Du wie auch manche andere den Zweck der Benzinhahnposition PRI bis heute nicht so ganz erfaßt hast? Die Betriebsstellungen der 'unterdruckgesteuerten' Benzinhahnen sind ON und RES, wie Manne sagt dient PRI dazu, nach längerer Standzeit teilentleerte oder nach Überholungsarbeiten oder Neuanbau ganz leere Schwimmerkammern 'vorzufüllen', damit der Anlasser nicht orgeln muß, bis endlich zündfähiges Gemisch in die Brennräume gelangt. Ein Öffnen in PRI-Stellung nur bei Unterdruck wäre somit völlig nutzlos - das würde nur sinnloserweise eine zusätzliche ON-Position bereitstellen, und die Schwimmerkammern müßten dann 'fremdbefüllt' werden! Auch wenn die Unterdrucksteuerung aus irgendeinem Grund ausfällt, ist mit PRI ein Motorbetrieb und damit ein (Weiter-) Fahren möglich - wenn allerdings die Brühe über die (Benzinhahn-) Unterdruckschläuche direkt in die Ansaugstutzen läuft, müssen die Schläuche abgezogen und die dadurch entstehenden je 2 Öffnungen an den Ansaugstutzen und den Hahnen verschlossen werden. In Beitrag #8 hättest Du das alles auch nochmal sehen können. Bei längeren Standzeiten sollten oder besser dürfen die Benzinhahnen nicht auf PRI stehen, damit bei nicht mehr 'ganz dichten' Schwimmerkammerventilen die Schwimmerkammern nicht überlaufen, mit allen bekannten Folgen - bei manchen scheint diesbezüglich ja schon weit unter einer Stunde als 'längere Standzeit' zu gelten. Meine Devise ist <raus mit der störanfälligen Benzinhahn-Unterdrucksteuerung und sich selbst um OFF / ON / RES kümmern>. PRI steht übrigens für 'prefill', alternativ 'pre-fill', auch 'prime fill' oder 'prime filling' habe ich als Bedeutung schon gelesen. Ich denke, daß wir die PRI-Diskussion nicht weiterführen müssen, und das schon gar nicht hier!?
Nichts für ungut, Peter
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Nachtrag 2018-07-03 20:30:
Die Benzinhahnen der 5K7 verfügen übrigens nicht nur über eine vierte Position als 'echte' OFF- (AUS-) Stellung, ein Umbau auf rein manuelle Steuerung ist bei ihnen außerdem weit weniger aufwendig, als bei den Hahnen der 2H9 (s. Benzinhahnumbau 5K7 auf manuelle Steuerung , erfolgreicher 5K7-Benzinhahnumbau).
ich habe vor längerer Zeit über EBAY von einem Händler aus Polen einen Vergaser Reparatur Satz für kleines Geld erworben die Dichtungen der Schwimmerkammern haben um 2 mm nicht gepasst. Mir ist auch aufgefallen, dass die Bohrung im Ventil Sitz der Schwimmernadel ca. 0,5 mm aus der Mitte war und somit nicht dichten kann.
ist ok - passt schon. Auch ich lerne noch dazu. Du weißt, dass ich seit Jahren keine Motorräder mehr habe und mich hier auf mein Kopfkino verlassen muss. Bezüglich PRI war ich "mein Leben lang" offenbar auf dem Holzweg. Danke für die Einsicht, die ich gewinnen durfte.
Wo hast du den Vergaser Rep.- Satz her ?? Erkläre doch mal kurz wie und womit du die Schwimmerhöhe eingestellt hast. Hast du dir die Schwimmer mal genauer angeschaut ob diese evtl undicht sind ?
Gruß Rolf
_______________________________________________ Ich mache keine Rechtschreibfehler ... das sind Wortneuschöpfungen !!
die Überlauf-Angelegenheit ist mittlerweile sehr mysteriös, irgendwas scheint da grundverkehrt zu sein. Ich verweise nochmal auf Beitrag #8 mit den Hinweisen und den dort angegebenen Links.
Hast Du überprüft, daß über die Benzinhahn-Unterdruckschläuche kein Benzin in die Ansaugstutzen läuft?
Hast Du mal versucht, gemäß dem Vorschlag in Beitrag #8 (vorletzter Absatz) herauszufinden, ob nach Schließen des Schwimmerkammerventils weiter Benzin fließt und wenn ja, wo dieses herkommt?
Nach meinem Verständnis müßte das Benzin bei Schwimmerkammerüberlauf zuallererst aus der Schieber-Nadeldüse austreten, da diese ja tiefer liegt als die Hauptluftdüse. Ohne das selbst am Objekt zu überprüfen, weiß ich nun allerdings nicht, ob die Schiebernadel bei ganz geschlossenem Schieber möglicherweise soweit abdichtet, daß das Benzin dann bis zur Hauptluftdüse ansteigt. Hebe den Schieber mal mit dem Finger an, ob der Benzinfluß aus der Hauptluftdüse dann aufhört und statt dessen aus der Nadeldüse beginnt. Falls nicht, halte mit dem Finger gleichzeitig noch die Hauptluftdüse zu - was tut sich dann?
Ansonsten würde ich empfehlen, daß Du zur Abklärung des korrekten Schwimmerstands eine Vergleichsmessung per Schlauchmethode durchführst - die notwendigen Angaben hierzu findest Du im bereits genannten Thema Schwimmerstand messen/einstellen, Beiträge #10 + #11. Die Messung als solche ist problemlos, Du mußt dir nur Einschraub-Schlauchstutzen für die Schwimmerkammer-Ablauföffnung besorgen - oder selbst was basteln.
Hallo , habe die Schwimmer nochmals kontrolliert und Penibel eingestellt. Auch den Anschlagwinkel vom Schwimmer etwas verstellt damit der Schwimmer nicht ganz nchach unten fällt.